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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Flammen.
    »Und?«, drängte ihn Katherine.
    Brendan schüttelte den Kopf.
    »Ich kann das nicht richtig erklären. Sie denken über
alles
anders.«
    »Aber sie denken nicht an Croatoan?«, hakte Jonas nach. »Obwohl wir auf dem Weg dorthin sind?«
    Brendans Gesicht wirkte bekümmert, als er abermals den Kopf schüttelte.
    »Nein   … ich verstehe das selbst nicht«, sagte er verlegen. »Aber ich verstehe im Moment sowieso nicht viel.«
    »Du bist ein berühmtes verschollenes Kind der Geschichte«, sagte Katherine in beruhigendem Ton, als sollte ihm das weiterhelfen.
     »HK hat euch in der Höhle imZeittunnel gesagt, dass ihr in die Vergangenheit zurückkehren müsst.«
    Dann war Brendan also auch in der Höhle gewesen. Natürlich war er das. Er hatte sich nur nicht so widerlich benommen wie Antonio,
     deshalb erinnerte sich Jonas nicht an ihn.
    »Schon, aber warum hat HK mich nicht selbst geholt, so wie Andrea?«, wollte Brendan wissen. »Wer ist dieser Zwei? Warum hat
     er mir nichts erklärt? Er taucht einfach eines schönen Abends in meinem Zimmer auf, als ich gerade iPod höre, und ehe ich
     weiß, was passiert, sitze ich in einem Kanu, von meinem iPod ist weit und breit nichts zu sehen und Andrea schreit mich an,
     dass ich genauso paddeln soll wie mein Marker. Dabei wusste ich nicht mal, was ein Marker ist!«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Andrea. »Ich wollte einfach nur dafür sorgen, dass mein Großvater mit seinem Marker zusammenbleibt.«
    »Ja, ja, das verstehe ich«, sagte Brendan achselzuckend. »Es ist nicht deine Schuld.« Er sah auf die Fischgräten in seiner
     Hand und warf sie ins Feuer. »Wisst ihr, ich hatte wirklich gehofft, dass ich vielleicht ein großer afrikanischer König wäre,
     der sich verirrt hat, weil er mit seiner Freundin abgehauen ist oder so. Und jetzt stellt sich heraus, dass ich ein nicht
     ganz echter amerikanischer Indianer bin.« Er wandte sich an Jonas und fragte ihn wehmütig: »Hast du je von einem berühmten
     Afroamerikaner alias Adoptivindianer namens Der Vieles Überlebt gehört?« Seine Stimme überschlug sich und er verstummte.
    »Der Vieles Überlebt ist Brendans indianischer Name«, erklärte Katherine ihrem Bruder. »Antonios anderer Name ist Geht Voller
     Stolz.«
    »Eben, und keinen von beiden haben wir in der Schule durchgenommen«, sagte Brendan. Jonas merkte, wie sehr er sich bemühte,
     unbekümmert zu klingen. »Ihr vielleicht?«
    Jonas schüttelte den Kopf.
    »Nein, aber   –«, er sah zu Katherine und Andrea hinüber. »Wisst ihr noch, was ich über Andrea als Virginia Dare gesagt habe? Dass sie vielleicht
     in der Zukunft für etwas berühmt ist, von dem wir im einundzwanzigsten Jahrhundert noch gar nichts wissen? Durch Zeitreisen
     könnten viele historische Gestalten nachträglich berühmt werden. Menschen, die wirklich mutige Dinge getan haben, ohne dass
     sie je beschrieben, aber von Zeitreisenden mit eigenen Augen beobachtet wurden.« Jonas gefiel seine Idee mehr und mehr. »Vor
     allem wenn es sich um Leute wie dich handelt, weil du, äh   …«
    »Du meinst, weil ich schwarz bin?«, fragte Brendan. »Und weil man in Amerika generell nicht viel darüber aufgeschrieben hat,
     was schwarze Menschen geleistet haben im   … was hast du gesagt, welches Jahr wir haben?«
    »1590«, sagte Andrea. »Das wissen wir, weil es das Jahr war, in dem John White nach Roanoke zurückgekehrt ist.«
    »Also gut. Dann sollte ich also etwas Mutiges tun, das mich in den 1590er Jahren berühmt macht?«, schlussfolgerte Brendan.
     »Oder habe ich es schon getan undich bin schon berühmt und das hier ist das Jahr, in dem ich verschwinde?«
    »Oder es ist einfach irgendein Jahr, in das dich Zwei willkürlich geschickt hat, weil er dich und Antonio genauso sabotiert
     hat wie Andrea?«, mutmaßte Jonas bitter. »Sag du es uns: Hast du oder dein Marker bereits irgendwas getan, das dich Hunderte
     von Jahren später berühmt machen könnte?«
    Brendan runzelte die Augenbrauen.
    »Ich   … weiß es nicht«, gestand er.
    »Wie kannst du das nicht wissen?«, fragte Jonas. »Wenn dein Marker   …« Er brach ab, weil Katherine ihm in diesem Moment gegen das Schienbein trat. »Autsch!«
    Jonas wandte sich ab, um sie wütend anzufunkeln, doch sie ließ den Blick blitzschnell von ihm zu Brendan, zu Andrea und wieder
     zurück zu ihm gleiten. Er hatte sie diesen kleinen Trick schon häufiger anwenden sehen. Es war nichts anderes als ihr Geheimcode
     für »Lass uns

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