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Die Autobiographie: Die Ursache / Der Keller / Der Atem / Die Kälte / Ein Kind (German Edition)

Die Autobiographie: Die Ursache / Der Keller / Der Atem / Die Kälte / Ein Kind (German Edition)

Titel: Die Autobiographie: Die Ursache / Der Keller / Der Atem / Die Kälte / Ein Kind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Bernhard
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längst als Verrottungszentren der menschlichen Natur erkannt sind, und sie sind als solche bewiesen, die sogenannten Mittelschulen gehörten abgeschafft, die Welt wäre besser daran, wenn sie diese sogenannten Mittelschulen, Gymnasien, Oberschulen etcetera abschaffte und sich
nurmehr noch auf die Elementarschulen und auf die Hochschulen konzentrierte
, denn die Elementarschule zerstört nichts in einem jungen Menschen, vernichtet nichts in der
Natur
eines solchen, und die Hochschulen sind für jene, die für die Wissenschaft geeignet und die auch ohne die sogenannte Mittelschule der Hochschule gewachsen sind, aber die Mittelschulen gehörten abgeschafft, weil in ihnen ein Großteil aller jungen Menschen zugrunde gerichtet wird und zugrunde gehen muß. Unser Unterrichtssystem ist in Jahrhunderten krank geworden, und die in dieses Unterrichtssystem hineingezwungenen jungen Menschen werden von diesem kranken Unterrichtssystem angesteckt und erkranken zu Millionen, und an Heilung ist nicht zu denken. Die Gesellschaft muß ihr Unterrichtssystem ändern, wenn sie sich ändern will, weil sie, wenn sie es nicht ändert und einschränkt und zum Großteil abschafft, bald an ihrem sicheren Ende ist. Aber das Unterrichtssystem muß
grundlegend
geändert werden, es genügt nicht, immer wieder nur da und dort etwas zu ändern,
alles
gehört an unserem Unterrichtssystem geändert, wenn wir nicht wollen, daß
die Erde nurmehr noch von unnatürlichen und von Unnatur zerstörten und vernichteten Menschen
bevölkert ist. Und zuerst und vor allem gehörten die sogenannten Mittelschulen abgeschafft, in welche alljährlich Millionen hineingesteckt und krank und zerstört und vernichtet werden. Die neue, die
erneuerte
Welt, wenn es sie geben sollte, kennt nurmehr noch
die Elementarschule für die Massen
und die
Hochschule für einzelne
, sie hat sich von einem jahrhundertelangen Krampf befreit und die Mittelschule und also auch das Gymnasium abgeschafft. Und wenn eine solche Asymmetrie vorhanden ist, so können wir diese als
Ursache
des Eintreffens des einen und Nicht-Eintreffens des anderen auffassen, so Wittgenstein. In dem immer gleich deprimierenden oder wenigstens irritierenden Geistes- oder Gefühlszustand oder Geistes-
und
Gefühlszustand, der mich heute augenblicklich befällt, wenn ich in dieser Stadt ankomme, mit einer alles in mir verletzenden barometrischen Fallheftigkeit auch noch nach zwanzig Jahren,
frage ich mich nach der Ursache
dieses Geistes- oder Gefühlszustands, besser Geistes- und Gemütszustands. Ich bin nicht mehr gezwungen dazu und gehe doch immer wieder (in Wirklichkeit und in Gedanken) und oft ohne zu wissen, warum, in Erwartung, obwohl ich doch weiß, daß hier nichts zu erwarten ist, von einem Augenblick auf den andern in diesen Geistes- und Gefühlszustand, der doch nichts anderes als ein verheerender Gemütszustand ist, hinein, aus Erfahrung sage ich mir immer wieder, ich gehe in diesen Gemütszustand, also in diese Stadt, nicht mehr hinein, nicht in Wirklichkeit und nicht in Gedanken. Ein klarer Kopf und das offenbar exakt nach seinen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten in ihm vollzogene Denken über den Gegenstand dieser ganz und gar durch Herkunft und Kindheit und Jugend wahrscheinlich zeitlebens auf mich bezogenen Architektur und ganz und gar auf mich bezogenen Natur und umgekehrt genügen nicht, dieser regelmäßig gegen alle Vernunft nach kürzerem oder längerem, aber tatsächlich immer wieder sicher auftretenden Geistesschwäche meines Ankommens, Eintretens, Einfahrens, aus was für einer Richtung immer, in diese Stadt, und also in diesen für mich nichts als zerstörerischen, wahrscheinlich tödlichen Geistes- und Gemüts
umschwung
und also Geistes- und Gemüts
zustand
, zu begegnen. Was bis zu dem Augenblick des Ankommens leicht und durchschaubar und in dem jetzigen Alter ohne weiteres erträglich gewesen ist, ist im Augenblick des Ankommens nicht mehr leicht, sondern schwer auf den Kopf drückend, nicht mehr durchschaubar, sondern undurchschaubar und durch die ganze Last einer auch heute noch in meinem Kopf nichts als nur Furcht erregenden Herkunft unerträglich. Kindheit und Jugend, in jeder Beziehung nur schwierig und gerade in eine nur depressive Verstörung führend und alles zusammen gerade in diesen hier angedeuteten Jahren die folgenschwerste Entwicklung, eine nichts anderes als bis heute unaufgeklärte, in allen Zusammenhängen wirksame Zurechtweisung als chaotische Empfindung. Die Stadt

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