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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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verkündete.
    „Tja, ich muss unumwunden zugeben, dass ich zum ersten Mal, wenn auch verhalten, froh darüber bin, dass du dich seit unserer Trennung so vehement weigerst, diesen wunderschönen, klangvollen, angeheirateten Namen Heinzgen weiter zu benutzen. Wenngleich auch halb Bonn weiß, wo du hingehörst.“
    Anke überhörte den Spott in dieser Formulierung.
    „Werden in diesen Kladden auch Namen genannt?“, fragte Wolf.
    Anke machte zwei Schritte zum alten Stück und blätterte darin.
    „Nicht nur das.“
    „ Was denn noch?“
    Anke bemerkte am Klang der Worte deutlich seine Gereiztheit.
    „Mir scheint tatsächlich“, antwortete sie betont ruhig, „dass hier mehr als eine Person dran geschrieben hat, da es sich, wie ich das hier oberflächlich erkenne, um zwei verschiedene Schriften handelt.“
    Sie reichte Wolf die Kladde. „Überzeuge dich selbst“.
    „Was die Namen betrifft“, erklärte Anke, „die werde ich ändern.“
    „ Und weiter?“
    „ Alles der Reihe nach, wir sollten erst mal zu Ende lesen, aber später.“
    Sie ging in die Küche und sah auf das leere und mal richtig saubere Cerankochfeld.
    „Hunger??!!“, rief sie ihm aus der Küche zu.
    Wolf folgte ihr.
    „Soll das jetzt ein Witz sein? Willst du etwa kochen und deine unterentwickelten Fertigkeiten auf diesem Gebiet erneut unter Beweis stellen?“
    Anke starrte ihn an, wartete, sah, dass er noch nicht fertig war. Wolf bewegte sich. Er hob seinen Zeigefinger und zog seine buschigen Augenbrauen hoch. Seine Brille hob sich dabei auf der Nase.
    „Nein, ich hab’s“, sagte er wie immer belustigt, wenn sie unüberlegt in eine derartige Situation hinein schlitterte, „das war an meine Adresse gerichtet. Du wolltests mich ganz offensichtlich darauf hinweisen, uns beiden Hungrigen endlich was zu kochen. Stimmt’s? meine Liebe? Ich seh’s an deinen Sommersprossen, sie fangen an zu glühen.“
    Anke schluckte ihren Ärger herunter, blinzelte ihm zu und lachte breit.
    „Wie gut du den Subtext herausgehört hast“, konterte sie.
    „ Wir fahren zum Chinamann.“
    Anke ging zum Fenster und schob die Küchengardine zur Seite.
    „Es schneit.“
    „ Ich habe Winterreifen.“
    „ Es drohen uns tatsächlich weiße Weihnachten.“
    Während der Fahrt nahm Wolf das Thema wieder auf.
    „Der Formulierung des Briefes nach muss das ein junger Spund sein.“
    „ Vielleicht ein Abtrünniger?“ überlegte Anke.
    „ Ja, möglich oder jemand, der dir eine Falle stellen will. Sehen will, wie du reagierst. Wie weit du dich, wie er so schön ausgedrückt hat, ins Geflecht des Grauens wagst.“
     

3
    Nur, wer seine eigenen Schwächen kennt, vermag den Schwächen seines Nächsten gerecht zu werden.
    (Chinesische Weisheit)
     
    Cara blinzelte.Verschwommen erkannte sie Leons Umrisse. Er kniete vor ihrem Bett. Sie öffnete die Augen. Er sah sie unverwandt an.
    „ Ich muss tun, was meine Aufgabe ist, Leon, mein Liebster“, hauchte sie kaum hörbar, als könne es jemand hören, der es nicht sollte. Er zog die Luft ein.
    „ Was ist denn deine Aufgabe? Was musst du denn jetzt noch für sie erfüllen!? Es ist doch vorbei.“
    Cara schloss ihre Augen wieder.
    „Er spricht mit mir. Carola muss gehorchen.“
    Leon fuhr sich durch die Haare und rollte seine Augen nach oben.
    „Carola?“ murmelte er. Es klang verzweifelt. „Morgen ruf ich den Psychologen an, den ehemaligen Bekannten meines Vaters. Er wird dir helfen, das weiß ich, er wird dir helfen.“
    Cara öffnete die Augen erst wieder, als eine ihr unbekannte Stimme ihren Namen nannte und ankündigte: „Ich bin Dr. Baur und werde Sie jetzt untersuchen.“
    Leon deutete dem Arzt, einen Moment zu warten und wandte sich Cara zu.
    „ Ich habe doch lieber einen Arzt gerufen. Ich hatte so Angst um dich. Du warst stundenlang nicht ansprechbar. Dr. Baur ist unser alter Hausarzt.“
    Cara nickte schwach. Es war ihr egal. Ihr Kopf dröhnte. Sie wünschte, gleich wieder in die Nacht zu versinken, wo es ruhig war und etwas sie sanft schaukelte und Mamas leise, wehmütige Stimme erklang, wenn auch traurig und hilflos.
    „Sie ist im fünften Monat“, flüsterte Leon Dr. Baur zu, als er sich Caras Bett näherte. Dr. Baur hielt inne und sah Leon direkt in die Augen. Beide Männer waren von gleicher Größe, jedoch war Dr. Baur bestimmt doppelt so breit.
    „ Junge, Junge“, brummelte Dr. Baur und klopfte Leon in seiner warmherzigen, Ruhe ausstrahlenden Art auf die Schulter. Danach wandte er sich ohne ein

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