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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellte er fest, dass er fähig
war, die vorbeiflitzenden Fahrzeuge zu vergessen und sich auf die Gebäude und die Fußgänger zu
konzentrieren. Denver war die blühendste Stadt, die er seit dem Krieg erlebt hatte, und er sah
sich mit einer Mischung aus Neid und Entschlossenheit um. Eines Tages wird Plinry
genauso aussehen, nahm er sich im Geist vor. Aber ohne Ryqril, falls das menschenmöglich ist.
»Man fragt sich, was für ein Abkommen die Stadtväter nach dem Krieg mit den Ryqril getroffen
haben.« Skyler zeigte auf die unversehrte Umgebung. »Ganz bestimmt sind sie nicht mit wehender
Fahne untergegangen.«
Lathe zuckte die Achseln. »Vielleicht haben sie auf dem Standpunkt gestanden, dass es zwecklos
ist. Plinry hätte viel früher aufgegeben, wenn wir nicht alle darauf aus gewesen wären, einen
Guerillakrieg zu führen. Sehen Sie es einmal so - wenn die Ryqril die Stadt in Schutt und Asche
gelegt hätten, gäbe es keine so dichte Bevölkerung, in der wir untertauchen können.«
»Das stimmt«, gab Skyler zu, »obwohl ich nicht annehme...«
Er unterbrach sich, als ihre Pocher zum Leben erwachten. Lathe: Achtung auf unauffällige Sicherheitsdiensteinheit am rechten Gehsteig.
Lathe sah im Vorüberfahren genau hin. Es war tatsächlich ein Beobachtungsteam; ein geparkter
Wagen mit vier Insassen, die sich bemühten, möglichst unauffällig auszusehen. »Vielleicht ist es
eine Überwachung durch eine der vielen Verbrecherorganisationen der Stadt«, meinte Skyler.
»Das ist der Sicherheitsdienst.« Mordecai war seiner Sache sicher. »Links steht jetzt die
Reserve. Die übliche phantasielose Aufstellung des Sicherheitsdienstes.«
»Sie halten sich deshalb daran, weil es sinnvoll ist«, widersprach Lathe. Doch auch er fühlte
sich allmählich unbehaglich. »Biegen Sie nach links ab, Skyler«, befahl er, während seine Finger
bereits nach dem Pocher griffen. Jensen: Fahren Sie geradeaus weiter! Treffen uns nach
drei Häuserblocks wieder.
Halten Sie nach Überwachungsteams Ausschau und schätzen Sie Stärke des
Gegners.
Verstanden. Kampfbereitschaft?
Lathe zögerte. Voralarm. Vorsichtiges Sondieren.
»Verdammt«, murmelte Skyler. »Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.«
»Hoffentlich.« Lathe beugte sich zum Fenster hinaus und blickte zum Himmel empor. »Checken Sie
auf Ihrer Seite, Mordecai! Sehen Sie ein verdächtiges Flugzeug?«
Es folgte eine kurze Pause. »Ich sehe einen Flieger, der ein Aufklärer sein könnte, aber er
fliegt zu hoch, als dass ich es genau feststellen könnte.«
Lathe wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu. Wenn die Aufklärer sich in solcher
Entfernung hielten, dann war der Sicherheitsdienst noch nicht so weit, dass er eingreifen
konnte.
»Ich glaube, dass wir noch ein wenig Zeit haben«, erklärte er. »Schätzen wir rasch ihre Stärke ab
und fahren wir dann zu Jensen. Unterwegs können wir darüber nachdenken, wie wir Caine
herausholen.«
»Dazu müssen wir ihn erst einmal finden«, murmelte Skyler.
Zehn Minuten später hatten sie ihre Schätzung: annähernd hundert Sicherheitsmänner und fünfzehn
bis zwanzig Fahrzeuge. Dazu kamen die Reserven in dem Flugzeug, das inzwischen über dem Gebiet
kreiste.
»Es gibt noch Hoffnung«, erklärte Lathe, als sie in Jensens geparktem Kastenwagen hockten. »Der
Sicherheitsdienst scheint zu wissen, wo sich Caine aufhält; wahrscheinlich haben sie die
Unterlagen über in diesem Gebiet leer stehende Häuser durchgesehen. Wenn wir den Aufbau des
Netzes herausbekommen, könnten wir uns diese Information selbst holen. Und jetzt kommt der
Unterhaltungsteil. Hat jemand eine Ahnung, wo und wie wir hier wieder hinauskommen?«
»Wir suchen das Team, das am schläfrigsten aussieht, und brechen dort durch«, schlug Skyler vor.
»Schnell und sauber, aber erst, wenn wir Caines Team in Marsch gesetzt haben.«
»Das Problem besteht darin, dass sie sehr viel in das innerste Netz investiert haben, und deshalb
haben sie sicherlich irgendwo einsatzbereite Reserven«, erläuterte Lathe. »Es wäre ideal, wenn
wir einen Blick auf die Einsatzkarte des Sicherheitsdienstes werfen könnten.«
»Warum nicht?«, fragte Jensen mit merkwürdig gepresster Stimme. »Die Aufklärer da oben müssen
Kopien besitzen - holen wir einen herunter und sehen wir sie uns an.«
Lathe blickte ihn nachdenklich an. »Eine interessante Idee. Wären Sie imstande, so einen Vogel zu
fliegen?«
»Selbstverständlich. Eine Luftbrücke ist ohnehin das

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