Die Backlash-Mission
Kriegsveteranen erkundigt hat. Glauben Sie, dass er mit dem Feuerwerk, das er gestern Abend über
Athena veranstaltet hat, ihre Aufmerksamkeit erregen wollte?«
»Ich kann mir nicht vorstellen, was es sonst sein könnte. Sagt Ihnen die Tatsache, dass er sich
nach den Veteranen erkundigt hat, etwas?«
»Möglicherweise.« Trendor erhob sich und trat an das Aussichtsfenster an der Südseite des Raums.
»In einigen der Gruppen, die ich ausschaltete, gab es einen hohen Prozentsatz von
Kriegsveteranen. Vielleicht will er diese Gruppen durch eine Blutauffrischung
reaktivieren.«
Galway dachte darüber nach. Da die letzten Widerstandsgruppen, darunter auch die Fackel,
verschwunden waren, konnte Caine tatsächlich versuchen, selbst welche aufzuziehen. Mit ihrer
Unterstützung konnte er bestimmt mehr erreichen. »Möglich«, gab er zu. »Aber dann verstehe ich
nicht, was Sie damit zu tun haben.«
Trendor lächelte grimmig. »Mir fallen mindestens zwei Möglichkeiten ein. Ich habe seinerzeit
innerhalb und außerhalb der Widerstandsgruppen eine Menge Kriegsveteranen gekannt. Vielleicht
nimmt er an, dass ich mich dazu überreden ließe, ihm genügend Namen zu nennen, damit er mit den
Rekrutierungen beginnen kann. Oder aber er will jetzt mich dazu verwenden, um ihre Aufmerksamkeit
zu erregen.«
Ermordung eines ehemaligen Sicherheitspräfekten? Das würde bestimmt Aufmerksamkeit erregen.
Galway hatte zwar noch nie von einem politischen Mord durch die Blackcollars gehört, aber es gibt
für alles ein erstes Mal. »Sie sollten sich vielleicht dazu entschließen, wenigstens für einige
Zeit nach Athena zurückzukehren.«
»Nein.« Trendor blickte noch immer auf die bewaldeten Hügel hinaus. »Ich habe mir mein Zuhause
und meinen Frieden hier draußen schwer erworben und gebe beides wegen niemandem auf - es ist mir
gleichgültig, ob hundert Blackcollars hinter mir her sind. Sie sollen nur kommen - ich werde sie
schon ins Jenseits befördern.«
Galway fragte sich flüchtig, ob ein gestörtes Verhältnis zur Realität zu den
Anstellungsbedingungen gehörte, wenn man eine leitende Stellung im Sicherheitsdienst dieser Stadt
anstrebte. »Es ist wahrscheinlicher, dass man Sie ins Jenseits befördert, Sir - was Sie genau
wissen.«
»Glauben Sie?«, fragte Trendor verächtlich, indem er sich Galway zuwandte. »Dann lassen Sie sich
etwas gesagt sein! Als ich hier den Oberbefehl führte, habe ich auch einige Blackcollars ins
Jenseits befördert. Und ich will verdammt sein, wenn ich jetzt anfange, vor ihnen
davonzulaufen.«
Galway holte tief Luft. »In diesem Fall, Sir, würde ich Sie höflich ersuchen, zusätzliche
Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Zumindest ein paar Wächter für die äußere Umgrenzungslinie, und
vielleicht ein komplettes System von Abwehrsensoren.«
Trendor antwortete nicht sofort, dann seufzte er.
»Wenn ich es nicht tue, dann erringt Caine einen leichten Sieg, und die Lage wird für Quinn
schwieriger, nicht wahr? Damit haben Sie vermutlich recht. Verdammt - Quinn müsste entschlossener
gegen diese unzufriedenen Elemente vorgehen, dann würden Leute wie Caine einen großen Bogen um
Denver machen.«
Galway schluckte. Er hatte die Unterlagen über diese Periode studiert, und die beinahe
beiläufigen Gemetzel unter Trendors Herrschaft wirkten zum ersten Mal glaubwürdig. »Wenn Sie
gestatten, fahre ich jetzt nach Denver zurück und veranlasse in General Quinns Dienststelle alles
Nötige.«
»Wie groß ist das Kontingent, an das Sie gedacht haben?«, fragte Trendor, während sie zur Tür
gingen.
»Drei Schichten mit insgesamt sechzig oder siebzig Mann.«
»Was? Machen Sie sich nicht lächerlich, Galway! Geben Sie mir einfach zehn Mann mit Lasern,
Kommunikationsgeräten und ein paar Sandwiches, und dabei lassen wir es bewenden!«
Galway gestand sich ein, dass er geschlagen war.
Er hatte seine Pflicht getan; wenn Trendor sich weigerte, seine Ratschläge zu befolgen, dann
konnte er nichts mehr unternehmen. »Wie Sie wollen, Sir. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich
Zeit für mich genommen haben, und hoffe, dass ich mich in Bezug auf Caines Absichten irre.«
»Das ist höchstwahrscheinlich der Fall«, meinte Trendor. »Aber es muss ja jemanden geben, der
sich unnötige Sorgen macht, nicht wahr?«
Der Aufklärer befand sich bereits auf halbem Weg nach Athena, als Galways Wangen endlich ihre
hektische Röte verloren.
Während Quinn beim Mittagessen saß, traf der vorläufige Bericht über den
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