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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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hatte, sagte er: »Es könnte sein, daß unsere Nichtkombattanten hier in den Vorhügeln der schwarzen Berge die größten Überlebenschancen haben. Aber sie sollten lieber als vier unabhängige Gruppen gehen, eine Gruppe für jeden Ausgang.«
    »Richtig«, sagte Darag. »Die nichtkämpfenden Kilvarl werden sich diesen Gruppen anschließen. So wird es ständigen Kontakt zwischen allen Gruppen und zwischen ihnen und uns geben.«
    Sie besprachen die Details, dann eilte John mit dem Plan zu Destry.
    Die Stunden vergingen, und sie schienen schneller und schneller zu verstreichen, je näher der Zeitpunkt des Angriffs rückte. Eine Stunde vor dem mutmaßlichen Termin war der Dampfgenerator eingebaut, und alle Rohrleitungen und Ventile waren installiert. Die letzten Düsen wurden montiert, und alle sechs Desintegratoren befanden sich an Bord. Sie waren nur provisorisch mit Ketten und Klampen befestigt, so daß sie mit wenigen Handgriffen entfernt und in einem etwaigen Rückzugsgefecht verwendet werden konnten, wenn die Schomarer ihnen keine Chance gaben, das Schiff zu vollenden.
    Bei diesem Stand der Dinge trafen die ersten schomarischen Truppen ein.
    Ihre Schiffe landeten auf der zweiten Fläche zwischen der toten Stadt und dem Erzberg, und die Soldaten strömten zu Tausenden heraus, alle in nachtschwarzen Uniformen. Die Hauptmacht ging in einiger Entfernung vor dem Erzberg in Stellung, die anderen marschierten in die Stadt und besetzten strategische Positionen. Dan Destry kam in die Höhle, und als er auf dem Bildschirm sah, was die ›Ragnarok‹ aus der Vogelperspektive aufnahm und übertrug, schüttelte er seinen grauen Kopf und sagte: »Das ist eine ganze Menge.«
    »Schomars Elite«, sagte John lakonisch. »Wie sieht es bei dir aus?«
    »Alle Gruppen sind zusammengestellt und in kleine Trupps aufgegliedert. Sollte es zum Schlimmsten kommen, muß jeder dieser Trupps versuchen, sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Die meisten sind schon unterwegs in den Fluchtgängen, mit leichtem Gepäck, damit sie schneller vorankommen – Strahlpistolen, Messer, Armbrüste, ein paar Lebensmittel, und das ist ungefähr alles. Aber ich kam wegen Barbara – und Lora. Sie sind wach, und ich habe in der letzten halben Stunde mit Engelszungen auf sie eingeredet und ihnen die ganze Situation erklärt, aber sie wollen nicht mit mir kommen. Vielleicht hast du mehr Einfluß auf sie.«

Sie gingen zu der Nische des Vorraums, wo Barbara neben Lora saß. Ihre Lippen waren noch immer geschwollen und verliehen ihr einen schmollenden Ausdruck, und in ihren Augen schwelte Zorn. Sie begrüßte John und sagte ohne Umschweife: »Ich will eine Energiewaffe für jede von uns beiden.«
    »Dan braucht dich«, sagte John. »Du würdest eine gute Truppenführerin abgeben. Lora wird natürlich in deinem Trupp mitgehen.«
    Barbara schüttelte ihren Kopf. »Ich habe es Dan schon gesagt. Lora ist zu schwach, um zu rennen und sich zu verstecken wie die anderen, und sie würde lieber sterben als die Gruppe zu behindern und sie durch ihre Langsamkeit vielleicht in Gefangenschaft oder Tod zu bringen.«
    »Aber du könntest gehen«, sagte John.
    »Dan kann andere und bessere Truppenführer finden. Ich bin sechshundert Lichtjahre gereist, um Lora zu finden, und ich werde bis zum Ende bei ihr bleiben, wie es auch sein mag.«
    John nickte Destry zu. »Laß sie«, sagte er. »Sie hat vielleicht recht. Und Barbara kann kämpfen. Ich werde sehen, daß Lora bei Schela bleibt.«
    Dan Destry eilte fort zu den Tunnels, wo die letzten Trupps der Flüchtlinge sich zum Abmarsch bereitmachten. John lief zurück in die große Höhle, um den Stand der Arbeit zu kontrollieren. Jede Minute war jetzt kostbar.
    Volar erwartete ihn mit der letzten Nachricht:
    »Sar-Fane wird den Angriff persönlich überwachen. Er ist an Bord des Phantomschiffs und wird bald hier sein.«
    »Sollte Sar-Fane etwas zustoßen«, fragte John, »wer würde seinen Platz einnehmen?«
    »Sollte Sar-Fane und sein Sohn, Hesnar-Fane, beide getötet oder gefangen werden, so würden die fünf Männer des obersten Rates von Schomar einen der Ihren zum Nachfolger wählen.«
    »Wenn wir das Phantomschiff und die schomarische Flotte hier erobern, mit ihr nach Schomar gehen und diese fünf Ratsmitglieder fangen könnten, was würde dann die schomarische Gemeinschaft zu ihrer Rettung unternehmen?«
    »Es würde nicht viel geschehen. Die schomarischen Statthalter auf den anderen Welten würden um ihre eigene Sicherheit

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