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Die Barbaren von Ragnarok

Die Barbaren von Ragnarok

Titel: Die Barbaren von Ragnarok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Godwin
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sagte.«
    Novla bewegte sich bereits zur Tür. Der freundliche, sanfte Ausdruck väterlichen Wohlwollens war aus seinem Gesicht verschwunden. »Die Schomarer haben viele primitive Rassen kennengelernt«, sagte er, »aber die Ragnaroker sind einzigartig. Sie sind das erste Volk menschlicher Herkunft, das Tiere statt Menschen zu seinesgleichen macht.«
    Die fünf Minuten vertickten rasch. John wußte, daß Ed Barber das Schiff nicht aufgeben würde, und so sagte er zu Norman: »Laß uns zum Lager fliegen.«
    Ed Barber blickte zum Detektor auf. »Feuern Sie nicht auf unser Beiboot, Sar-Fane«, sagte er. »Nicht, wenn Sie Ihren Sohn in einem Stück wiederhaben wollen.«
    John und Norman stiegen in das Boot, Fenrir und Sigyn mit ihnen, als der erste telepathische Gedanke von den Kilvarl kam. John glaubte, daß er von Volar ausging:
    »Ihr habt die Prüfung bestanden. Ihr habt euch als ein Volk von vernunftlosen Idealisten erwiesen.«
    In den Worten war der übliche Spott, aber es war doch etwas anderes dabei, das bisher gefehlt hatte. Es gab einen Unterton von Respekt und einer gewissen Kameradschaft. John sah an Normans überraschtem Gesicht, daß er denselben Gedanken empfangen hatte.
    »Was werden die Schomarer jetzt machen?« fragte er Volar.
    »Sar-Fane ist über die Maßen unzufrieden und erzürnt. Er hat die sofortige Einschiffung von zwanzigtausend Soldaten nach Kilvar befohlen. Zwanzigtausend weitere werden folgen, sobald der nötige Schiffsraum bereitgestellt ist. Der Befehl an alle Kommandeure lautet, jeden Ragnaroker zu töten oder gefangenzunehmen, ungeachtet der Kosten.«
    »Wir werden sehen, ob wir nicht erreichen können, daß der Befehl ihn sein Reich kostet.«
    Das Boot legte ab und glitt unter dem Phantomschiff durch. Es war wie ein blasses Gebirge über ihnen; selbst die ›Ragnarok‹ nahm sich neben ihm wie ein Zwerg aus.
    »Man muß draußen sein, um zu begreifen, wie groß dieses Ding ist«, sagte Norman. »Es könnte uns alle zu einer anderen Galaxis bringen, und wir hätten noch Raum übrig.«
    »Vielleicht wird es das eines Tages tun«, antwortete John, dann sagte er zu dem entfernten Volar: »Wieviel Zeit werden wir haben?«
    »Der Angriff wird beginnen, sobald die Truppen da sind – in ungefähr zwanzig Stunden.«
    Sie landeten so nahe wie möglich bei einem Tunneleingang, weil sie wußten, daß ein schomarisches Schiff in dem Moment, da Hesnar die ›Ragnarok‹ verließ, das Feuer auf sie eröffnen würde. Sie sprangen aus dem Boot und rasten zum Eingang. Sie waren kaum in Sicherheit, als die Erde erbebte und das Tosen von Desintegratorstrahlen die Luft erfüllte.
    »Die Eröffnungsschüsse des Krieges«, sagte Norman. »Verdammt – wir hätten dieses Boot gebrauchen können.«
    Sie gingen weiter, und nach einer Weile begegneten sie Destry. »Wo sind die anderen?« fragte John.
    »Die Kilvarl öffneten Tunnel und Räume unter dem Berg, wo es am sichersten ist«, sagte Destry. »Wir haben Barbara zu den Kilvarl gebracht, und Paul hat den Kilvarl genäht, den du angeschossen hattest. Wir sind alle froh, daß wir endlich wissen, wer der Feind ist – aber was soll jetzt geschehen?«
    »Wir werden sehen«, sagte John. »Sag Charley Craig, er soll alle zusammentrommeln, die etwas von Elektronik, Metallurgie und so weiter verstehen. Wir werden uns dieses Schiff ansehen, das die Kilvarl angefangen haben.«
    Norman und er eilten weiter, und er sprach laut zu Volar, damit Norman hören konnte, was er sagte: »Wir haben ungefähr viertausend kampffähige Ragnaroker, wenn wir alle Jungen ab vierzehn und alle tauglichen Frauen mitrechnen. Wie viele Kilvarl könnt ihr in den Kampf schicken?«
    »Eintausend, bei ähnlicher Auswahl.«
    Sie waren beim ersten beleuchteten Seitengang, als ein alter Kilvarl mit silbrigem Fell herauskam. »Mein Name ist Zorm«, sagte er. »Ich werde euch das Schiff zeigen.«
    Sie folgten ihm, vorbei an einem Raum mit Bottichen für die Produktion irgendeiner synthetischen Nahrung und weiter in einen anderen, wo Maschinen arbeiteten. Kilvarl saßen an ihnen, erhoben sich von Zeit zu Zeit auf die Hinterbeine und regulierten mit ihren Pranken Einstellhebel. Ein vierrädriger Karren, beladen mit halbfertigen Teilen, rollte vorüber. Ein Kilvarl schob ihn, ziemlich mühsam auf den Hinterbeinen gehend.
    Endlich kamen sie in die große Höhle. Diesmal war sie beleuchtet, und man konnte das Schiff gut sehen. Es war, wie John schon bei seinem ersten flüchtigen Blick vermutet hatte,

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