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Die Baumgartners

Die Baumgartners

Titel: Die Baumgartners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selena Kitt
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eintrifft“, sagte Carrie stolz, während sich Daphne auf ihrem Stuhl auf die Zehenspitzen stellte, um den weiße sternförmige Baumspitze auf den Baum zu stecken. Sie trug immer noch ihren hautengen Bikini, der ihre Kurven nicht nur jetzt, da sie sich so elegant nach oben streckte, fantastisch zur Geltung brachte.
    „Doc wird also noch heute Abend hier eintreffen?“ Daphne stieg von der Sitzfläche des Stuhls herunter, trat einen Schritt zurück, stützte ihre Hände in ihre Hüften und legte prüfend ihren rothaarigen Kopf schief.
    „Genau.“
    Carrie schnappte sich ihr Weinglas und nahm einen Schluck. Sie hatten schon den ganzen Nachmittag lang zusammen Wein getrunken. „Müssen wir ihn dann eigentlich nachher vom Flughafen abholen?“
    „Nein, er kommt extra mit dem Zubringerbus“, erwiderte Carrie. „Er will nicht, dass ich hier so spät am Abend noch mit dem Auto durch die Gegend fahre.“
    „Seine Fürsorge ist manchmal schon etwas übertrieben“, sagte Daphne lachend und verdrehte die Augen. Doch dann lächelte sie. „Aber auch irgendwie süß.“
    „Hast du Hunger?“, wollte Carrie von ihr wissen. Sie waren am Morgen einkaufen gewesen, und der Kühlschrank quoll förmlich vor lauter Essen über.
    Daphnes Augen begannen zu strahlen. „Haben wir eigentlich Nachschub von diesen total leckeren Cashew-Kernen mit Schokoladenüberzug gekauft?“
    „Was für ein gesundes Abendessen!“ Aber Daphne grapschte bereits nach der Dose, die auf dem Kühlschrank stand, öffnete sie und brachte sie zu Carrie ins Wohnzimmer.
    Sie warf sich einen Cashew-Kern in den Mund und begann zufrieden, den Schokoladenüberzug in ihrem Mund abzulutschen. „Gott, die sind einfach dermaßen lecker.“
    „Aber das hier ist schon etwas merkwürdig.“ Carrie sah kopfschüttelnd auf den Weihnachtsbaum.
    „Ich weiß“, stimmte ihr Daphne lachend zu, während sie den Baum weiter in ihren Bikinis schmückten. „Ungefähr so, als würden wir zuhause versuchen, Ende Juli Weihnachten zu feiern.“
    „Heh, ich weiß aber, wie es auch hier für uns ein bisschen nach Weihnachten aussieht.“
    Daphne sah zu, wie sich Carrie auf der einen Seite neben dem Baum auf den weißen Teppich legte. „Was machst du denn da?“
    „Komm her.“ Sie hielt Daphne ihre Hand hin und winkte sie zu sich herunter, während sie sich immer weiter unter den Weihnachtsbaum schob.
    „Was wird das denn jetzt für eine komische Nummer?“, sagte Daphne prustend, doch dann gab sie nach und legte sich wie Carrie auf der anderen Seite mit zur Decke gerichtetem Blick unter den Baum. Und während die beiden Mädchen von unten auf die weißen und blauen Lichter blickten, die sich funkelnd und glitzernd in den weißen und silbernen Kügelchen der Girlande widerspiegelten, sah es für sie einen Moment lang wirklich so aus wie Weihnachten. Sie spürten beide die Faszination dieses magischen Augenblicks.
    „Hast du das etwa immer gemacht, als du noch klein warst?“, wollte Daphne von ihr wissen.
    „Nein, aber Doc hat es mir gezeigt“, erwiderte Carrie. „Damals bei meinen Stiefeltern konnte ich mich ja schon glücklich schätzen, wenn wir zu Weihnachten überhaupt einen Baum hatten.“
    „Verdammt, und ich dachte immer, meine Kindheit wäre mies gewesen.“ Carrie spürte, wie Daphne nach ihrer Hand tastete und sie fest drückte. „Die alleinstehende Tante, bei der ich aufgewachsen bin, hat mir wenigstens immer was zu Weihnachten geschenkt. Sie hat regelrecht gehamstert und ging nur ganz selten nach draußen, sodass wir das Haus quasi rund ums Jahr voller Weihnachtsgeschenke hatten. Sie hat ständig bei QVC lauter angebliche Geschenke für irgendwelche imaginären Freunde oder Bekannten bestellt, die aber außer ihr niemand zu sehen bekam. Außer den Mäusen im Keller vielleicht.“
    „Herrjeh.“
    „Ja, was für einen Spaß ich doch während meiner Kindheit hatte.“ Daphne warf ihr einen Blick über die Schulter zu und lächelte. Die Lichter spiegelten sich auf ihrer glatten Haut wie lauter kleine blaue und weiße Tattoos wider. „Aber wahrscheinlich war meine Kindheit immer noch Tausend mal besser als deine.“
    „Kann schon sein“, gab Carrie zu. Sie redete nicht gern über ihre Kindheit, nicht mal mit Doc.
    „Aber dann hast du deinen Mann kennengelernt und den Jackpot doch noch geknackt.“
    „Auf jeden Fall“, stimmte Carrie ihr zu und sah ihr in die Augen. „Ich hab wirklich großes Glück gehabt.“
    „Vielleicht kann ich ja von mir eines

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