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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Tavi.
    Kitai verdrehte die Augen und seufzte. »Ja, Aleraner.«
    Magnus wartete, bis Kitai gegangen war, ehe er Tavi zunickte. »Danke.«
    »In ihrer Gegenwart kannst du stets offen sprechen, Magnus.«
    Tavis alter Lehrer blickte ihn angespannt an. »Hoheit, bitte. Die Botschafterin ist und bleibt schließlich trotz allem die Vertreterin eines fremden Volkes. Ich habe mir in meinem Beruf schon genug Nachlässigkeiten erlaubt.«
    Um richtig zu lachen, war Tavi zu schlapp, trotzdem bekam er bessere Laune. »Bei den Krähen, Magnus. Du kannst dir doch nicht vorwerfen, nicht erkannt zu haben, dass ich Gaius Octavian bin. Niemand hat das erkannt. Selbst ich habe nicht begriffen, dass ich Gaius Octavian bin.« Tavi zuckte mit den Schultern. »Was im Übrigen auch der Sinn der Sache war, nehme ich an.«
    Magnus seufzte. »Ja, gewiss. Aber unter uns gesagt, meiner Meinung nach ist das wirklich eine Verschwendung. Du wärest als Historiker ein wahrer Schrecken geworden. Diese Sturköpfe an der Akademie hätten sich generationenlang nicht von all dem erholt, was du in Appia aufgespürt hättest.«
    »Ich brauche ja nur zu versuchen, die Kleinigkeiten beizusteuern, die ich schon vorzuweisen habe«, sagte Tavi und lächelte schwach. Dann verblasste das Lächeln. In einem Punkt hatte Magnus recht. Tavi würde niemals in dieses einfache Leben zurückkehren können, um unter Magnus’ Leitung Ausgrabungen vorzunehmen und die antiken Ruinen zu erkunden. Ein wenig bereute er das. »In Appia war es schön.«
    »Mmm«, stimmte Magnus zu. »Friedlich. Immer interessant. Ich habe noch eine Truhe voller Abschriften, die ich übersetzen muss.«
    »Ich würde dich ja bitten, mir ein paar davon zu bringen, aber …«
    »Die Pflicht«, sagte Magnus und nickte. »Wo wir gerade von der Pflicht reden.«
    Tavi setzte sich auf und ächzte vor Anstrengung, als Magnus ihm mehrere Blatt Papier reichte. Stirnrunzelnd betrachtete er sie. Es handelte sich um mehrere ihm unbekannte Karten. »Und was ist das?«
    »Canea«, antwortete Magnus. »Dort, ganz rechts …« Der alte Kursor zeigte auf die rechte Seite der Karte. »Die Sonnenuntergangsinseln und Westmiston.«
    Tavi blinzelte kurz auf die Karte und sah zwischen den Inseln und dem Festland hin und her. »Aber … ich dachte, man segelt ungefähr drei Wochen von den Inseln aus.«
    »Ja«, sagte Magnus.
    »Aber dann wäre diese Küste …« Tavi zog die Linie mit dem Finger nach. »Bei den Krähen. Wenn die Karte maßstabsgetreu ist, wäre die Küste drei- oder viermal so lang wie die Westküste von Alera.« Er blickte Magnus scharf an. »Wie bist du in den Besitz dieser Karten gekommen?«
    Magnus hüstelte. »Einige unserer Sprachlehrer konnten sie abzeichnen, während sie auf den Canim-Schiffen waren.«
    »Bei den Krähen, Magnus!«, fauchte Tavi und erhob sich. »Bei den Krähen und den verfluchten Elementaren, ich habe dir gesagt, wir würden auf dieser Reise keine derartigen Spielchen treiben!«
    Magnus blinzelte mehrmals. »Und … hast du tatsächlich erwartet, ich würde mich daran halten, Hoheit?«
    »Natürlich!«
    Magnus zog die Augenbrauen hoch. »Hoheit, vielleicht sollte ich es erklären. Ich unterstehe der Krone. Und meinen Befehlen zufolge, die ich von der Krone erhalten habe, soll ich alles in meiner Macht Stehende tun, um dich zu beschützen und jeden nur erdenklichen Vorteil nutzen, um für deine Sicherheit und den Erfolg dieser Unternehmung zu sorgen.« Ohne jede Spur von Bedauern fügte er hinzu: »Darunter fällt auch, falls ich nach bestem Wissen und Gewissen deine Befehle missachte, wenn diese mehr von gutem Willen als von nützlichen Erwägungen gelenkt werden.«
    Tavi starrte ihn einen Moment lang an. Dann sagte er leise: »Magnus, im Augenblick bin ich nicht ganz auf der Höhe. Aber sicherlich wird Kitai, wenn ich sie bei ihrer Rückkehr freundlich darum bitte, dich für mich über Bord werfen.«
    Magnus neigte unbeeindruckt den Kopf. »Die Entscheidung darüber steht natürlich dir zu, Hoheit. Allerdings würde ich dich bitten, dir zuerst die Karte anzuschauen.«
    Tavi knurrte noch einmal und wandte sich wieder der Karte zu. Geschehen war geschehen. Da hatte es wenig Sinn so zu tun, als wäre nichts passiert. »Wie genau ist die Pause?«
    Magnus reichte ihm einige weitere Blatt Papier, die so gut wie identisch mit dem ersten waren.
    »Hm«, machte Tavi. »Und die sind maßstabsgerecht?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Magnus. »Es könnte durchaus sein, dass die

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