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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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gleich zu Beginn einen guten Eindruck zu hinterlassen«, stimmte Tavi zu. »Kannst du dir vorstellen, Magnus, was passiert wäre, wenn diese heißspornigen Schwachköpfe aus dem Senat ihren Willen bekommen und einen Vergeltungsfeldzug gegen die Heimat der Canim geführt hätten?«
    Schweigend schüttelte Magnus den Kopf.
    »Angesichts solcher Bevölkerungszahlen hätten sie uns ausgelöscht. Elementare hin und her, sie hätten uns nach Belieben vernichten können.«
    »Das scheint mir auch so«, sagte Magnus mit grimmiger Miene.
    Tavi blickte zu ihm hoch. »Warum haben sie es nicht getan?«
    Der alte Kursor zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung.«
    Erneut vertiefte sich Tavi in die Karte und betrachtete die verschiedenen Gebiete. »Wenn ich es recht verstehe, ist Varg dann auch nur Angehöriger eines dieser Gebiete?«
    »Ja«, antwortete Magnus. »Narash. Das einzige Gebiet, das überhaupt bisher Kontakt mit Alera hatte.«
    In Narash, so fiel Tavi auf, lag auch der Hafen von Marshag. »Also müssten wir uns als Nächstes die Frage stellen …«
    Draußen vor der Kabine wurde die Schiffsglocke hektisch geläutet. Demos rief Befehle. Kurz darauf klopfte es, und der Kapitän stand persönlich in der Tür.
    »Magnus«, sagte er und nickte dem alten Kursor zu. »Hoheit«, grüßte er Tavi. »Der alte Seehund hatte recht. Von Süden her zieht Sturm auf.«
    Tavi zuckte zusammen. »Wie können wir dir behilflich sein, Kapitän?«
    »Bindet alles fest, was nicht an den Boden geschraubt ist«, sagte Demos, »euch selbst eingeschlossen. Der Sturm wird uns ordentlich durchrütteln.«

2

    Valiar Marcus überlegte, wie er dem jungen Canim-Offizier am besten beibringen sollte, dass ein beträchtlicher Unterschied darin bestand, ob man einem Aleraner sagte, dass er einen schlechten Geruchssinn habe oder dass er schlecht rieche.
    Der junge Cane, das wusste Marcus, war erpicht darauf, seine Sprachkenntnisse vor hohen Persönlichkeiten ins beste Licht zu rücken, nämlich vor Varg, dem unbestrittenen Kommandanten der Canim-Flotte, und seinem Sohn und Stellvertreter Nasaug. Wenn Marcus den jungen Offizier in Verlegenheit brachte, wäre das eine Beleidigung, die der Cane bis zu seinem Tode nicht vergessen würde – und angesichts des gewaltigen Alters, das die Canim erreichten, konnte ein einziger Fehler von Marcus gute oder schlechte Auswirkungen auf das Dasein noch ungeborener Generationen haben.
    »Obwohl deine Aussage ohne Zweifel richtig ist«, sagte Marcus also und sprach langsam und deutlich auf Aleranisch, »wird dir vielleicht auffallen, dass viele meiner Landsleute auf solche Bemerkungen mit Verlegenheit reagieren. Unser Geruchssinn ist, wie dir aufgefallen sein wird, deutlich weniger gut entwickelt als der eure, und aus diesem Grund wird es eine andere Bedeutung haben, darüber zu sprechen, als bei deinem eigenen Volk.«
    Varg knurrte leise und murmelte: »Die wenigsten, ob nun Aleraner oder Canim, legen Wert auf die Mitteilung, dass ihr Geruch unangenehm ist.«
    Marcus wandte sich zu dem ergrauten alten Canim-Führer um und neigte nach aleranischer Sitte den Kopf. »Wie du sagst, Herr.«
    Ihm blieb nur der Bruchteil einer Sekunde als Vorwarnung, ehe der junge Offizier laut fauchte und sich mit offenem Maul auf Marcus warf.
    Marcus hatte die Anzeichen für den leicht verletzbaren Stolz erkannt, der bei ehrgeizigen jungen Canim offensichtlich genauso verbreitet war wie bei ihren aleranischen Gegenstücken. Marcus war beinahe sechzig Jahre alt, und er wäre nicht schnell genug gewesen, um sich gegen den Cane zu wehren, hätte er sich allein auf seine Sinne verlassen – doch Voraussicht erwies sich einmal mehr als die bessere Verteidigung. Marcus hatte den Gefühlsausbruch und den Angriff erwartet.
    Der Cane war acht Fuß groß und vollgepackt mit stahlharten Muskeln. Er hatte Reißzähne und harte Knochen und wog zwei- bis dreimal so viel wie Marcus. Doch während seine Schnauze vorschnellte, konnte er nicht mehr ausweichen, als Marcus ihn mit der schwieligen Hand am Ohr packte und zur Seite schleuderte.
    Der Cane rollte sich ab und stieß ein Knurren aus, das in ein schrilles Jaulen überging, während er instinktiv dem Zug an seinem Ohr nachgab, um den Schmerz zu lindern. Marcus nutzte diese Bewegung aus, brachte den Cane aus dem Gleichgewicht, nahm Schwung und warf sich mitsamt dem jungen Gegner auf dessen pelziges Kinn. Die beiden landeten mit einem lauten Krachen.
    Der junge Cane blieb kurz benommen

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