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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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würde ich jedenfalls tun, ehe ich mit diesem Aleraner kämpfe.« Er wandte sich an die versammelten Krieger. »Wer ist der Stellvertreter dieses Rudelmeisters?«
    Der muskulöse Verwundete am Boden legte den Kopf leicht schief. »Das bin ich, Kriegsführer Varg.«
    Vargs Nasenflügel zuckten. »Du gehörst zur Blutlinie der Roten Felsen.«
    »Anag«, sagte der Cane und zuckte zur Bestätigung mit den Ohren. »Du hast den Erzeuger meines Erzeugers erschlagen, Torang, am Schwarzwasserfenn.«
    »Torang Zweischwert, dieser hinterhältige alte Schweinehund«, sagte Varg und grinste. Mit einer Pfotenhand deutete er auf eine Linie weißen Haars im schwarzen Fell an seinem Kinn oberhalb der Kehle. »Diese Narbe habe ich von ihm.« Er deutete auf Brust und Bauch. »Und noch zwei, hier und hier. Nach dem Kampf gegen ihn war ich einen ganzen Mond bei den Heilern, und sein Rudel hat unseren Vormarsch ins Stocken gebracht.«
    Anag hob stolz den Kopf. »Als ich jung war, hat er gut über dich gesprochen, Kriegsführer. Er starb in guter Gesellschaft.«
    Varg wandte sich Tarsh zu. »Kämpf gegen den Aleraner, Tarsh. Ich möchte lieber mit einem echten Cane als mit dir verhandeln.«
    In Tarshs riesiger Brust baute sich ein Knurren auf, doch wagte er weder, Varg in die Augen zu schauen noch seine Zähne zu zeigen. »Kriegsführer«, sagte er schließlich und unterdrückte jede Andeutung eines Fauchens in seinen Worten. »Ich werde alle notwendigen Vorbereitungen für dein Volk treffen.«
    »Und auch für die Aleraner«, sagte Varg. »Ich spreche mit Lararl über sie. Bis dahin erwarte ich die gleiche Behandlung für Tavar und sein Volk wie für mich.«
    Tarsh blickte Tavi mit unverhohlenem Hass an, sagte jedoch: »So soll es geschehen.« Er wandte sich um und marschierte davon, blieb nur noch kurz beim verwundeten Anag stehen: »Kümmere dich darum.« Dann ging er los, ließ den Hafen hinter sich und verschwand in der Dunkelheit der Stadt.
    Tavi trat zu Varg und fragte leise: »Tavar?«
    »Wenn du hier bist, brauchst du einen anständigen Namen«, antwortete der Cane achselzuckend, eine Geste, die bei beiden Völkern gleich war. »Er klingt ähnlich wie deiner und hat eine angemessene Bedeutung.«
    Tavi neigte den Kopf und wartete, ob Varg noch etwas hinzufügen wollte, aber Varg öffnete nur leicht die Schnauze zu einem Lächeln und deutete mit dem Kopf auf Anag. »Vielleicht ist dies eine Gelegenheit.«
    Tavi sah zu dem verwundeten Cane, nickte Varg zu und ging zu seinem Beiboot zurück. Maximus, dessen Gesicht rot geworden war, sagte: »Verfluchte Krähen, Calderon. Das war knapp.« Er warf Tavi ein Tuch zu.
    Tavi fing es auf und begann, das Blut von seinen Schwertern zu wischen. »Glücklicherweise war Varg auf unserer Seite.«
    »Auf unserer Seite?«, fragte Max und musste sich beherrschen, um die Stimme gesenkt zu halten. »Er hat dich gerade in eine Lage gebracht, wo du gegen zwanzig Canim kämpfen und ihren Anführer gefangen nehmen musstest, damit sie dich nicht in Stücke reißen!«
    »Es ist doch gut ausgegangen«, meinte Tavi ruhig und schob die Schwerter in die Scheide, nachdem er sie sauber gewischt hatte. »Und jetzt komm. Ich möchte, dass du Anag heilst.«
    »Ich soll einen der Canim heilen, die dich umbringen wollten?«, fragte Max.
    »Eigentlich denjenigen, dem es beinahe gelungen wäre«, antwortete Tavi. »Sollte nicht viel Arbeit sein. Ich habe darauf geachtet, keinen großen Schaden anzurichten. Still einfach die Blutung und bring ihn wieder auf die Beine, damit er die Vorbereitungen für die Flotte treffen kann.«
    Max seufzte und stieg aus dem Boot. »Nur gut, dass Magnus nicht hier ist.« Er stand nun auf dem Kai und sagte: »Weißt du, Tavi, ich habe so das Gefühl, es könnte misslingen.«
    »Was könnte misslingen?«
    »Wasserwirken«, erklärte Max.
    »Du hast doch gerade das Boot mit Wasserkräften hierhergelenkt«, entgegnete Tavi.
    »Durchs Meer«, sagte Max. »Das ist das gleiche Meer wie an der Küste von Alera. Aber wenn wir diesen Cane in einer Wanne mit Süßwasser aus dieser Gegend hier behandeln wollen, weiß ich nicht, ob es klappt. Möglicherweise sind nicht einmal Elementare drin.«
    »Mit dem Metallwirken hatte ich keine Schwierigkeiten, und auch nicht mit dem Wind.«
    »Metall von einem aleranischen Schwert«, sagte Max. »Wind in der gleichen Luft, die Alera einhüllt.«
    »Aber ich habe auch Erdkräfte eingesetzt«, meinte Tavi. »Sag mir nicht, diese Steine wären aus Alera.«
    Max

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