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Die Berghuette

Die Berghuette

Titel: Die Berghuette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabel Falkner
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völlig durchweichten Hemdbrust. Dann schnäuzte sich geräuschvoll, wischte sich das Gesicht trocken und flüsterte beschämt: „Es tut mir leid, … ich weiß auch nicht …“
    „Ist schon gut“, meinte Felix und drückte seinen Arm fest um ihre Schulter. „Geht’s wieder?“
    Caro nickte und knetete das Taschentuch in der Hand. Felix stand auf. „Ich mach uns jetzt erst mal einen frischen Kaffee, und dann erzählst du in aller Ruhe, was eigentlich los ist, ok?“ Es war ihm inzwischen klar geworden, dass ihre überstürzte Flucht wohl weniger mit ihm als mit ihrer gescheiterten Ehe zu tun hatte.
    Während die Kaffeemaschine blubberte und röchelte, setzte sich Felix wieder zu Caro. „Und jetzt bitte mal von Anfang an“, ermunterte er sie, während sie sich noch einmal schnäuzte.
    Zuerst begann sie sehr verhalten zu erzählen, aber Felix war ein guter Zuhörer, und so purzelte bald die ganze Geschichte dieses ungeheuerlichen Betrugs hervor, der sie so tief verletzt hatte. Das ging selbstverständlich nicht ohne neue Tränen ab, aber Felix schob ihr bei Bedarf ein neues Taschentuch zu. Seine grauen Augen, die inzwischen wieder freundlich und mitfühlend blickten, ließen ihr Gesicht nicht los. Nachdem sie schließlich bei der zweiten Tasse Kaffee auch noch von der demütigenden Scheidungsverhandlung berichtet hatte, wo ihr der aalglatte Anwalt ihres Mannes Geldgier und doppelte Moral vorgehalten hatte, so dass sogar der Richter ihn zurechtwies, lehnte sie sich erschöpft zurück und blickte Felix unsicher an. „Oh Gott, wieso habe ich dir das alles bloß erzählt? Das interessiert dich doch bestimmt gar nicht!“, murmelte sie verlegen.
    „Ich finde, der Mann, der sich heftig in dich verliebt hat, sollte genau wissen, mit welchem emotionalen Gepäck du gerade rumläufst, meinst du nicht?“, entgegnete Felix und legte seine Hand begütigend auf ihren Arm. „Du gehst jetzt am besten nach oben und packst deine Taschen wieder aus, und ich richte uns inzwischen ein ordentliches Frühstück her, einverstanden?“
    „Nein, Felix, ich … ich fahre jetzt nach Hause. Das hat doch alles keinen Sinn!“ Caro stand auf und griff nach ihren Wagenschlüsseln.
    „Das machst du besser nicht!“, entgegnete Felix streng und nahm der völlig verblüfften Caro die Schlüssel aus der Hand, um sie sogleich in seine Hosentasche zu stecken. „Ich denke gar nicht daran, dich einfach abreisen zu lassen! Zuallererst bitte ich dich, doch zur Kenntnis zu nehmen, dass ich nicht dein Exmann bin. All die Gemeinheiten, die er sich dir gegenüber erlaubt hat, sind definitiv nicht mein Stil, und so etwas wird dir mit mir nicht passieren. Und außerdem werde ich ganz bestimmt nicht so dämlich sein, und mir die Traumfrau, die mir vorgestern so unvermutet ins Haus geflattert ist, einfach – entschuldige den Ausdruck – durch die Lappen gehen lassen!“
    Damit beugte er sich zu Caro hinüber, legte seine Arme fest um ihre Schultern und küsste sie, dass ihr die Luft wegblieb. Als er ihre Lippen wieder freigab, legte er seine Hand unter ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Hast du das jetzt verstanden?“, fragte er nachdrücklich, und als Caro nicht gleich antwortete, fügte er streng hinzu: „Die einzig richtige Antwort ist Ja, Felix !“
    Caro machte den Mund auf, um zu widersprechen, aber ein Blick in Felix‘ Augen ließ sie verstummen. Das warme, liebevolle Lächeln und der bittende Ausdruck in seinem Blick straften seinen Befehlston Lügen.
    „Könntest du mich nicht einfach fragen, ob ich hier bleibe?“, lächelte sie ihn an.
    „Also gut“, gab er sich geschlagen und grinste zurück. „Könntest du nicht doch hier bleiben?“
    „Gerne“, erwiderte Caro, legte ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn zurück.
    Caro trug ihre Tasche wieder nach oben, und dann frühstückten sie gemeinsam. Felix schlug vor, dass sie nach dem Frühstück einen ausgiebigen Spaziergang auf einem Höhenweg machen könnten, der oberhalb des Ferienhauses entlang führte, und Caro stimmte begeistert zu.
    Gemeinsam räumten sie den Tisch ab, und als Caro nach oben gehen wollte, um ihren Rucksack zu packen, hielt Felix ihre Hand fest und zog sie an sich. „Schön, dass du bleibst“, knurrte er über ihren Kopf hinweg, und Caro legte ihre Arme um seine Taille. „Aber glaub bloß nicht, dass dein heimlicher Fluchtversuch ganz ungestraft bleiben wird“, fügte er hinzu und versetzte ihr einen kräftigen Klaps auf den Po, bevor er sie

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