Die Berghuette
richtige Touren.
Gemütlich bummelte sie durch das „Dorf“, das in Wirklichkeit eher eine kleine Stadt mit Geschäften aller Art war. In einer Boutique erstand sie eine hautenge, modische Jeans und eine passende hauchzarte Bluse dazu. Dann entdeckte sie ein großes Sportgeschäft und suchte sich einen mittelgroßen, wetterfesten Rucksack mit vielen Seitentaschen aus, der für Tagestouren bestens geeignet war. Anschließend erle-digte sie im Supermarkt ihre Einkaufsliste und packte alle Einkäufe in den Wagen. Zum Schluss setzte sie sich in ein Straßencafe und schrieb Postkarten an ihren Sohn und ein paar Freunde.
Als sie mittags wieder zum Ferienhaus zurückkehrte, hatte Felix bereits einen Kar-toffelauflauf vorbereitet, der im Ofen brutzelte und wunderbar duftete. Gemeinsam packten sie die Einkäufe weg und setzen sich dann zu Tisch.
Caro genoss das wunderbare Gefühl des Verliebtseins. Das gemeinsame Verrichten von Arbeiten im Haushalt wurde zum Vergnügen, ein Blick in die lachenden Augen des anderen war ein Genuss. Jede flüchtige Berührung schickte einen elektrischen Stromstoß durch ihren Körper, und jeder Kuss war eine Explosion von unglaublich schönen Gefühlen. Dass Felix wie sie empfand, konnte sie an seinen Augen ablesen und an der Heftigkeit seiner Küsse spüren. Im Moment war Caro einfach nur glücklich.
Nachmittags packte Caro ihren neuen Rucksack, und sie wanderten durch den lichten Bergwald. Felix kannte einige Stellen, an denen Pilze wuchsen, und Caro schoss ein paar großartige Bilder. Felix bewunderte ihre Hingabe, wenn sie sich ohne Rücksicht auf ihre Kleidung auf den feuchten Waldboden legte, nur um eine gute Perspektive für ein Foto zu bekommen. Als sie einmal vor einem Baumstamm kniete, um einen herrlichen Baumschwamm von unten zu fotografieren, und sich dabei auf ihre Ellbogen stützte, konnte er der Versuchung nicht widerstehen und gab ihr einen kräftigen Klaps auf den so verlockend herausgestreckten Jeanspopo.
„Aua!“ Caro schoss mit rotem Kopf hoch. „Wofür war das denn?“, fragte sie empört, und Felix antwortete grinsend: „Einfach so, damit du nicht vergisst, wer hier der Boss ist!“
Als sie wenig später auf einer sonnigen Lichtung saßen, belegte Brote aßen und den mitgebrachten Tee tranken, fragte Caro: „Haust du eigentlich Frauen immer auf den Po, wenn sich die Gelegenheit ergibt?“
Felix legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie näher zu sich heran. „Nein, nur dir, Liebes!“, grinste er und gab ihr einen Kuss. „Aber ich gebe zu, ich bin ein Mann, dem die weibliche Kehrseite nicht ganz unwichtig ist. Hast du ein Problem damit?“
„Nein, nicht direkt“, antwortete Caro und zupfte an einem Grashalm. „Muss ich eigentlich dauernd bei dir damit rechnen, dass du mich wegen irgendetwas übers Knie legst? Ich meine … immerhin kennen wir uns jetzt erst seit fünf Tagen, und du hast mich schon zwei Mal …?“ Ein weiterer Grashalm wurde abgerissen und gesellte sich zu dem kleinen Häufchen, das schon neben Caros Fuß lag.
Felix richtete sich aus seiner halbliegenden Position auf und stützte seine Ellbogen auf die Knie. Seinen Blick fest auf Caros Augen gerichtet, sagte er ernst: „Nein, du musst nicht ‚dauernd’ damit rechnen, Caro, aber ich finde es gut, wenn wir einmal ganz offen darüber sprechen. Ich weiß, dass das gestern ziemlich heftig für dich war, und du hast meinen Respekt dafür, wie tapfer du es hinter dich gebracht hast.“ Er legte seine Hand auf Caros Knie und streichelte es.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es für mich bedeutet, dass du es akzeptierst, von mir diszipliniert zu werden. Du sprichst mir damit dein Vertrauen aus, und ich werde dich nicht enttäuschen, das verspreche ich dir!“
Caro kuschelte sich in seinen Arm. „Ich werde mein Versprechen von gestern Abend halten, glaub mir. Es war wirklich dumm von mir, einfach so abhauen zu wollen. Ich bin froh, dass du mich aufgehalten hast!“ Sie drehte ihr Gesicht zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er schmeckte nach Sonne, Wald und Mann, und Caro wurde heiß, als sie das Verlangen spürte, mehr von ihm zu schmecken.
Felix drückte sie an sich. „Es gibt ein paar Dinge, die ich wirklich nicht mag, und dazu gehört in allererster Linie Unehrlichkeit. Wenn ich dich jemals bei einer Lüge erwische, kannst du sicher sein, dass du ordentlich dafür bezahlen wirst. Und ich meine damit nicht nur große Lügen, sondern auch kleine Schwindeleien. So
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