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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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auf der CONQUEROR, an dem sie ungestört reden konnten. Angeblich waren die Mikrofone und Sender abgeschaltet worden, nachdem sie ihre Mission erfüllt hatten, aber Charity hatte da gewisse Zweifel. Was die technische Seite ihres Rückfluges anbelangte, verlief alles so perfekt, wie es überhaupt nur möglich war. Nach achtzehneinhalb Tagen - die gute alte Erde war so freundlich gewesen, ihnen entgegenzukommen - tauchte die CONQUEROR in die Atmosphäre ein und landete fast auf die Minute genau auf einem großräumig abgesperrten Teil der Jefferson-Air-Base. Sie hatte mit einigen Unannehmlichkeiten gerechnet, aber was nach ihrer Rückkehr geschah, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen. Sie wurde von den anderen getrennt und untersucht, und danach begannen die Verhöre, unter denen sie mehr litt, als sie zugeben wollte. Keine Sekunde ihres Aufenthaltes auf dem Schiff, zu der sie nicht befragt wurde, keine Videoaufnahme, die sie nicht erklären musste, keine ihrer eigenen Worte - oder auch nur hingeworfenen Bemerkungen -, die ihr vom Band vorgespielt wurden und die sie kommentieren musste, immer und immer und immer wieder, bis sie bald selbst nicht mehr wusste, was sie nun gesagt hatte und warum. Am Ende kam sie sich beinahe wie eine Verbrecherin vor. Und als sie fertig waren und sie - endlich - entließen, begann der zweite Teil der Tortur: Das Sternenschiff war in einigen hunderttausend Kilometern Entfernung an der Erde vorübergerast und näherte sich nun der Sonne, und sie und die fünf anderen waren die einzigen Informationsquellen für die Öffentlichkeit.
    Es war die Hölle.
    Nach drei Tagen sehnte sie sich in das Verhörzimmer im NASA-Hauptquartier in Houston zurück, und nach weiteren drei Tagen spielte sie ernsthaft mit dem Gedanken, auf jeden Reporter zu schießen, der ihr näher als fünf Meter kam. Es war beinahe unmöglich, den Fernseher einzuschalten oder eine Zeitung aufzuschlagen, ohne ihr Porträt zu erblicken. Es dauerte drei Wochen, dann geschah etwas, was das Interesse der Öffentlichkeit schlagartig von Captain Charity Laird und den anderen Mitgliedern der CONQUEROR-Expedition ablenkte: Das Sternenschiff kam zurück.
    Und diesmal landete es.

12. Dezember 1998
    Es waren keine heldenhaften Retter, sondern ein Strahl aus blutfarbenem Licht, der von irgendwo über Charity herabstach und das Spinnenmonster aufspießte. Das Tier verwandelte sich im Bruchteil einer Sekunde in einen rauchenden Schlackehaufen, aber der Laserblitz erlosch nicht, sondern wanderte im Zickzack weiter, brannte eine rotleuchtende Spur in den Beton des Bodens und traf ein zweites Ungeheuer, und fast im gleichen Moment flammten ein zweiter und dritter Laserstrahl auf, während der erste flackernd erlosch. Fünf Sekunden Dauerfeuer, dachte Charity kalt. Das Magazin der Waffe musste fast leergeschossen sein. Erst dann begriff sie ganz allmählich, dass sie gerettet war; wenigstens für den Augenblick. Jemand beugte sich über sie. Ein Gesicht, das nur schattenhaft hinter der getönten Scheibe eines Helmes sichtbar war, blickte auf sie herab, Lippen formten eine lautlose Frage, während die beiden anderen Männer ununterbrochen weiterschossen. Großer Gott, dachte Charity, wie viele dieser Spinnenungeheuer waren hier?! Der Mann über ihr legte sein Gewehr zu Boden, packte sie kurzerhand unter den Armen und zerrte sie mit sich, während er sich rückwärts gehend auf die Tür zubewegte, durch die er und die beiden anderen gekommen waren. Charity erhaschte einen kurzen Blick auf die Schleusenhalle, und was sie sah, ließ ihr Herz abermals einen schmerzhaften Sprung machen: Die Schwärze war dem flakkernden roten Licht zahlloser Brände gewichen, und dieses Höllenlicht offenbarte ihr ein geradezu apokalyptisches Bild. Der Boden der Halle schien zu leben, ein brauner, brodelnder Teppich aus Hunderten von Spinnentieren, zwischen denen sich andere, gepanzerte Kreaturen bewegten, die nur aus Zähnen und Stacheln zu bestehen schienen. Die Laser der beiden Soldaten brannten die angreifenden Tiere zu Dutzenden nieder, aber es war sinnlos. Ihre Übermacht war einfach zu groß, um sie selbst mit der zehnfachen Anzahl von Waffen aufhalten zu können. Die beiden Soldaten zogen sich in den kleinen Schleusenraum zurück, in dem sich Charity und ihr Retter befanden. Die Faust des einen hämmerte auf eine Schalttafel, und die Tür begann sich zu schließen. Aber sie tat es mit quälender Langsamkeit, und als begriffen die Tiere, dass

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