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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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einem Erwachsenen kämpft, und fast gleichzeitig schloss sich das zweite Handpaar des Außerirdischen um ihre Kehle. Ein einzelner Schuss krachte, und ein unsichtbarer Hammerschlag schien den Brustpanzer des Fremden zu treffen. Splitter von schwarzem Chitin überschütteten Charity, dann kippte das groteske Wesen in einer fast gemächlichen Bewegung zur Seite und glitt von ihr herab. Charity richtete sich benommen auf, tastete nach ihrem Hals und verzog die Lippen, als sie die blutigen Kratzer fühlte, die schon die erste, fast flüchtige Berührung der schrecklichen Krallen in ihre Haut gerissen hatten. Eine halbe Sekunde später... »Alles in Ordnung?« fragte Niles. Sie nickte, warf ihm einen dankbaren Blick zu und beugte sich über den toten Außerirdischen. Trotz aller Erleichterung war sie enttäuscht - sie hätte viel darum gegeben, dieses Wesen lebend in die Hände zu bekommen. Es wäre so wichtig gewesen! »Tut mir wirklich leid, Laird«, sagte Niles. »Aber ich hatte keine andere Wahl.« Das entspricht sogar der Wahrheit, dachte Charity. Ein paar Sekunden später, und das Wesen hätte ihr das Genick gebrochen. Sie hatte kein Recht, zornig auf Niles zu sein. Es spielte keine Rolle, ob er das, was er getan hatte, wollte oder nicht. Immerhin hatte er ihr das Leben gerettet. Mühsam plagte sie sich, beugte sich über den Außerirdischen und betrachtete ihn genauer. Niles' Schuss hatte seinen Brustpanzer zerfetzt und ein fast tellergroßes Loch in das Rückenteil seiner sonderbaren Rüstung gerissen, aber sie entdeckte erstaunlich wenig Blut. Mit zitternden Händen versuchte sie, die glatte schwarze Maske zu lösen, die das Gesicht des Außerirdischen verbarg. Es gelang ihr, denn sie war nur mit einer primitiven Klammer am Rest des glänzenden Helmes verbunden. Darunter kam ein schmales, trotz aller Fremdartigkeit beinahe menschliches Gesicht zum Vorschein. Die Natur schien auf dem Heimatplaneten dieses Wesens in groben Zügen die gleiche Entwicklung eingeschlagen zu haben wie auf der Erde; die Kreatur hatte zwei Augen, eine Art flacher Nase und einen breiten, fast lippenlosen Mund, der im Tode offenstand und eine Doppelreihe sehr kleiner, stumpfer Zähne zeigte. Mattglänzendes braunes Fell bedeckte das Gesicht des Fremden. Auch seine Augen wirkten beinahe menschlich. Mit Ausnahme seiner sechs Gliedmaßen war dieses Wesen wirklich fast humanoid zu nennen. Dann nahm Charity die Waffe des Fremden zur Hand. Sie war sehr schwer, und es war eigentlich nur ein plumper Metallstab mit einem kompliziert aussehenden Verschluss an der einen und einem pennygroßen runden Loch an der anderen Seite. Charity spürte ein rasches Vibrieren, als sie das silberglänzende Metall berührte, und sie glaubte einen Laut zu hören, ein Summen, das sehr beunruhigend auf sie wirkte. Niles trat nervös zur Seite, als sie die Mündung der Waffe versehentlich in seine Richtung hielt. Charity lächelte entschuldigend, legte den Silberstab behutsam wieder aus der Hand und richtete sich auf. »Wir nehmen den ganzen Kram mit«, sagte sie. »Die Waffen und den Leichnam.« Sie sah sich angespannt um. »Ich möchte nur wissen, was sie hier gewollt haben.« Mike und die beiden Soldaten kamen zurück. Mikes Gesicht verdüsterte sich, als er näher kam und die allmählich größer werdende Blutlache sah, in der der Fremde lag. »Ist er tot?« Charity nickte. »Verdammt«, sagte Mike. »Wir hätten ihn lebend gebraucht.« »Niles hatte keine andere Wahl«, sagte Charity hastig. »Dieses Ding war dabei, mir den Kopf abzureißen.« Sie schnitt ihm jede Antwort, die er hätte geben können, mit einer befehlenden Handbewegung ab und deutete auf das Haus, aus dem er und die beiden anderen gekommen waren. »Irgend etwas Besonderes da drinnen?« fragte sie. Mike schüttelte den Kopf. »Nur Tote«, sagte er. »Und...« Und um ein Haar wären dies die letzten Worte seines Lebens gewesen. Hinter ihm, auf der anderen Seite des Platzes öffnete sich eine Tür, und ein riesiges Wesen mit vier Armen trat aus dem Haus heraus. Charity schrie auf, riss ihre Waffe in die Höhe und versetzte Mike gleichzeitig einen Stoß, der ihn haltlos zur Seite taumeln und auf die Knie herabfallen ließ. Charity und der Fremde schossen gleichzeitig. Das Krachen ihrer Maschinenpistole verschluckte den dumpferen, leiseren Knall der Waffe des anderen, aber einen halben Schritt vor ihr, genau dort, wo Mike vor einer Sekunde noch gestanden hatte, prallte ein

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