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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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von der Panzerung der außerirdischen Bestie abprallten. Trotzdem dauerte es nur noch Sekunden. Der zweite Riesenkäfer brach zusammen, und schließlich zersplitterte auch die Panzerung des letzten Monsters im konzentrierten Feuer der vier Maschinenpistolen. Charitys MP blieb die ganze Zeit hindurch auf den Vierarmigen gerichtet. Aber sie schoss nicht. Die beiden oberen Hände des Außerirdischen umklammerten noch immer seine beiden Waffen, er schien jedoch begriffen zu haben, dass sein nächster Schuss sein letzter war. Niles hörte erst auf zu feuern, als ihm die Munition ausging. Mit grimmigem Gesichtsausdruck schob er ein frisches Magazin in die Waffe, richtete sich vollends hinter dem Fenster auf und nahm den Vierarmigen ins Visier. Er feuerte, ehe Charity auch nur begriff, was er vorhatte. »Wenn er das nicht begriffen hat, ist ihm nicht zu helfen«, sagte er. »Geh. Ich halte ihn in Schach.« Sie nickte, schwang sich mit einer fließenden Bewegung über das Fensterbrett und sprang die drei Meter bis zur Straße hinunter. Für einen Moment war sie hilflos, als sie das Gleichgewicht verlor und sich abrollen musste, um nicht vom Schwung ihrer eigenen Bewegung von den Füßen gerissen zu werden, aber Niles drohend aus dem Fenster zielende Waffe tat ihre Wirkung: der gepanzerte Kopf des Außerirdischen drehte sich zwar wie ein schrecklicher schwarzer Roboterschädel und folgte ihrer Bewegung, aber er schoss nicht. Zu leicht, dachte Charity. Das war einfach zu leicht! Seit ihrem ersten Schuss auf den Außerirdischen war nicht einmal eine Minute vergangen. Charity konnte nicht glauben, dass es so einfach sein sollte, mit einem Angreifer fertig zu werden, der eine ganze Welt gelähmt hatte. Vorsichtig näherte sie sich der schwarzbraun gepanzerten Gestalt, wobei sie einen respektvollen Bogen um einen der toten Riesenkäfer schlug, der wie ein umgestürzter Lastwagen auf der Straße lag. Er ist tatsächlich so groß wie ein LKW, dachte sie ungläubig. Plötzlich war sie Hardwell sehr dankbar dafür, dass er darauf bestanden hatte, ihnen die Waffen mitzugeben. Mit der kleinen Pistole, die zu ihrer normalen Uniform gehörte, hätte sie nicht viel gegen diese zwölfbeinigen Monster ausrichten können. Der Vierarmige begann sich zu regen, als sie näher kam, sehr langsam, fast übervorsichtig, als wisse er ganz genau, dass eine zu hastige Bewegung sein Ende bedeutete. Die beiden klobigen Silberstäbe glitten aus seinen Händen und polterten zu Boden. Charity umkreiste ihn, stieß die Waffen mit der Fußspitze davon und setzte die Mündung der MP direkt auf seinen Brustpanzer. Die Bewegungen des Wesens hörten abrupt auf. Nur die Augen hinter den schmalen Sehschlitzen seiner Maske glitzerten Hasserfüllt. »Okay, Freund«, sagte Charity laut. »Ich weiß nicht, ob du mich verstehst, aber wenn, dann tust du besser nichts, was mich nervös machen könnte. Ich will dich nicht umbringen, aber ich habe auch keine besondere Lust, von dir umgebracht zu werden.« Sie bezweifelte, dass das Wesen die Worte verstand, aber es begriff sehr wohl die Bedeutung der Waffe, die auf seine schmale Brust zielte. Charity wartete noch eine Sekunde, dann hob sie den linken Arm und winkte Niles, zu ihr herunterzukommen. Sie widerstand der Versuchung, den Blick zum Dach zu heben und nach Mike und den beiden Soldaten zu sehen. Irgendwie hatte sie das sehr sichere Gefühl, dass es besser war, diesen spinnengliedrigen Alien nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Zu leicht. Viel zu leicht.  Niles sprang auf die Straße herunter und im gleichen Augenblick griff der Fremde an. Charity hatte sein Gesicht und seine Hände keinen Moment aus den Augen gelassen, aber es war kein Mensch, den sie niederhielt, und sie hatte - so absurd es klang - einfach vergessen, dass er mehr als zwei Hände besaß. Sein oberes Armpaar rührte sich nicht, aber seine dritte Hand schlug mit der Gewalt eines Dreschflegels gegen den Lauf ihrer MP und schmetterte ihr die Waffe einfach aus der Hand, während seine vierte Klaue sich um ihr Fußgelenk schloss. Ein entsetzlicher Ruck brachte sie aus dem Gleichgewicht und warf sie nach hinten, und fast im gleichen Augenblick war das Wesen über ihr, mit der Schnelligkeit einer übergroßen Spinne - und ihrer Kraft. Charity keuchte vor Schrecken und Schmerz, als sie spürte, wie übermenschlich stark diese so lächerlich dürren Gliedmaßen waren. Ihre Arme wurden zur Seite gedrückt wie die eines Kindes, das mit

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