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Die beste Welt: Roman (German Edition)

Die beste Welt: Roman (German Edition)

Titel: Die beste Welt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Lord
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begann er zu sprechen, sehr langsam, jedes Wort sorgfältig abwägend. »Ich glaube, die Schuld lag bei mir. Ich hatte die geistige Bindung für selbstverständlich gehalten und war oft körperlich nicht anwesend gewesen. Neben meiner beruflichen Arbeit beschäftigte ich mich eingehend mit Studien des Geistes, ein Gebiet, das meine Frau nicht interessierte. Eines Tages erreichte – nein, erspähte – ich während einer Meditationssitzung den Zustand, den unsere Mentalschiffpiloten regelmäßig erleben. Vor diesem Tag hatte ich die Erhabenheit ihres Tuns bewundert, sie aber auch für grenzenlos einsam gehalten. Danach verstand ich, warum man sie als halb unsterblich bezeichnet. Es … ich kann nicht beschreiben, wie es war, wie sehr es mich veränderte. Ich war wie vom Blitz getroffen – einem gütigen Blitz der Erleuchtung. Ich schrieb Gedichte. Ich lachte. Ich erzählte jedem Piloten davon, dem ich begegnete, und sie lächelten nachsichtig und meinten, es sei ein Jammer, dass ich nicht selbst eine Bindung mit einem Mentalschiff eingehen könne.
    Ich konnte mein Leben nicht mehr ändern. Um Pilot zu werden, hätte ich mich bei Erreichen meiner Mündigkeit für einen anderen Weg entscheiden müssen, und in meiner Familie hatte es keine Mentalschiffpiloten gegeben, die mich dazu hätten inspirieren können. Ich musste mich mit dem bescheiden, was ich hatte, aber was ich gesehen hatte, ließ mich nicht mehr los. Ich setzte meine Studien fort und machte Fortschritte in der Meditation, theoretisch wie praktisch. Für mich war das etwas zutiefst Erstrebenswertes, wofür ich Bewunderung zu verdienen glaubte, doch meine Frau hatte das Gefühl, ich würde sie gezielt aus meinem Leben ausschließen.
    Sie hätte mir sagen können, dass sie einen anderen Mann heiraten wollte. Ich wäre darüber nicht glücklich gewesen, aber ich hätte ihr keine Hindernisse in den Weg gelegt. Stattdessen hielt sie die Beziehung zunächst vor mir geheim, richtete es dann absichtlich so ein, dass ich sie zusammen ertappte, und zog sich in die Rolle der Zuschauerin zurück.«
    »Oh«, hauchte ich. »Wie grausam .«
    »Ja, ebenso grausam, wie ich in ihren Augen zu ihr gewesen war. In den Jahren nach unserer Trennung versenkte ich mich noch tiefer in das Studium der Disziplinen, immer auf der Suche nach Mitteln und Wegen, um zu verhindern, dass mir so etwas noch einmal widerführe. Trotz allem, was geschehen war, sehnte ich mich nach wie vor nach einer geistigen Bindung an einen anderen Menschen, aber wenn Sadira nicht zerstört worden wäre, hätte ich mich durchaus entschließen können, Pilot zu werden.«
    »Warum hast du mir das alles nicht früher erzählt, Dllenahkh?«, fragte ich leise.
    Seine Lippen wurden schmal. »Das hätte ich tun sollen. Und irgendwann hätte ich es auch getan.« Er schwieg einen Moment, dann gestand er: »Ich hatte Angst, dich zu verlieren.«
    »Ich bin zu dir gekommen«, erinnerte ich ihn.
    Endlich drehte er den Kopf und sah mich an. »Du bist zu mir gekommen. Ich verstehe nicht, warum.«
    »Denk nach, Dllenahkh«, schalt ich ihn. »Irgendetwas an dir hat mich ja wohl überzeugt, dass du die beste Wahl für mich bist.«
    »Und was soll das sein?«, fragte er sehr leise.
    Ich seufzte. »Vieles, aber momentan steht ganz oben auf meiner Liste, dass ich daran glaube, dass du mich liebst. Ich weiß, dass du fähig bist, ohne diese Emotion zu leben, aber du hast dich dagegen entschieden.«
    »Ich würde Liebe nicht unter die Emotionen einordnen, Grace.«
    Das überraschte mich. »Tatsächlich?«
    »Sicherlich wird sie begleitet von allerlei körperlichen Reaktionen, die als Emotionen auftreten, aber sie ist eine der Triebkräfte menschlichen Handelns.«
    »Oh«, sagte ich. »Wie der Hunger, das Bedürfnis, sich fortzupflanzen oder der Wunsch, seinen Nachwuchs zu schützen.«
    »Ja. Ich habe – wahrscheinlich durch eine unterbewusste Einschätzung deiner Pheromone, deiner geistigen Fähigkeiten und natürlich deiner sozialen Kompatibilität – erkannt, dass du die angemessene Partnerin für mich bist.«
    »Das heißt also, du magst meinen Geruch, du magst die Art, wie ich denke, und du bist gern mit mir zusammen?« Diese beispiellose Liebeserklärung amüsierte mich, aber ich war auch aufrichtig gerührt.
    Er richtete sich jäh auf, sah mich an und schwenkte die Beine so schnell von der Mauer, dass ich fürchtete, er könnte das Gleichgewicht verlieren. »Was verstehst du unter Liebe, Grace?«
    Sein Blick war so

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