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Die Beste Zum Schluss

Titel: Die Beste Zum Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbæk
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schuld an dem ganzen Mist«, sagt sie und hat immer noch diesen abwesenden Blick.
    Auf zur nächsten Polemikrunde.
    »Klar«, sage ich. »Vielleicht kriegt man ja Krebs, wenn man schlecht im Bett ist. Hm, nein – dann müsste Isabella längst krank sein.«
    Sie schaut mich genervt an. Na, geht doch. Schnell weiter. Ich halte ihr einen wichtigtuerischen Finger dicht vors Gesicht, so wie sie es hasst.
    »Und, he, was ist mit der Brille, die du nicht trägst? Stattdessen überanstrengst du tagtäglich deine Augen, das muss ja schädlich sein, oder? Vielleicht kriegt man Krebs vom Augenzusammenkneifen?«
    Sie schlägt meinen Finger weg. Da will sie sich in aller Ruhe die Schuld geben, und dann stört sie so ein Idiot beim Jammern.
    »Und was ist mit deiner dn a ?«, mache ich weiter. »Bist du schuld an deiner genetischen Abstammung? Willst du deine Großmutter anzeigen, weil sie vielleicht schlechte Gene weitergegeben hat? Wobei, ups – das können wir ja nicht, sie ist ja schon tot, und ups – sie hatte ja gar keinen Brustkrebs. Was nun? Und was ist eigentlich mit –«
    »Halt die Klappe!«, schnauzt sie und rückt ein Stück von mir weg.
    »Dann halt du doch die Klappe«, sage ich. »Niemand kennt den genauen Grund für Krebs.«
    Sie funkelt mich wütend an.
    »Trotzdem muss ich mich ändern, oder nicht?!«
    »Gut«, stimme ich zu, »aber wenn du etwas ändern willst, dann tu es nicht wegen der Krankheit, sondern weil es besser für dich ist und geändert werden muss.« Ich nicke ihr zu. »Tu es nicht wegen des verdammten Krebses, sondern weil es dir guttut, ja? Komm, ändere irgendwas, ich mache mit. Das wird ein Heidenspaß. Wollen wir umziehen? Unsere Jobs kündigen? Auswandern?«
    Nach Kanada zum Beispiel.
    »Ich weiß es nicht …«, flüstert sie, und ihr Blick wird wieder matt und mutlos. »Sag du mir, was ich tun soll.«
    »Was?«
    Ich schaue sie entgeistert an. Dann platzt ein lautes Lachen aus meiner Brust und schüttelt mich durch. Seitdem ich sie kenne, hat sie jeden, der ihr sagen wollte, was sie tun soll, ungespitzt in den Boden gerammt, und jetzt das.
    Rene sträubt sich etwas, kann aber irgendwann auch nicht anders, als mitzulachen. Wir klammern uns aneinander und lachen uns schlapp, und alles, was ich denken kann, ist: Sie hat Angst, und ich habe keine Ahnung, wie ich ihr die nehmen kann.
    Das Lachen hält nicht lange an. Wird leiser. Verstummt. Wird zu Stille. Die Pause dehnt sich aus und verwandelt sich in Atmosphäre. Rene hat die Augen geschlossen. Ihre Stirn ist faltenfrei und wirkt entspannt, aber das ist nur für mich, damit ich nicht weiternerve. Tja, Pech gehabt.
    »Die Sache inspiriert mich«, erkläre ich ihr und drücke ihre Nasenspitze. »Ich wollte schon immer ein Drehbuch über Dummheit schreiben. Wie wäre das: Eine Nazidemo wird von der Antifa zerschlagen. Auf der Flucht rettet sich ein ziemlich bescheuerter Skinhead in eine Gruppe kahlköpfiger Chemopatienten und denkt, es sind Sympathisanten. Die Chemopatienten merken, dass der Skin total verblödet ist, und motivieren ihn mit Nazisprüchen die ganze Zeit, Dinge für sie zu tun: Besorgungen machen, zum Termin fahren, Inkassounternehmer abschrecken und so weiter. Und so wird dieser Skin, der sich eigentlich als wahren s s -Mann einschätzt, zum guten Menschen, ohne es zu merken, und kommt schließlich mit einer Punkerin zusammen, die ihn zwar benutzt, um die gesamte Fascho-Organisation zu enttarnen, sich dabei aber in ihn verliebt. Am Ende, wenn er das Bundesverdienstkreuz erhält und die Punkerin von ihm schwanger ist und alle seine alten Kumpels im Knast sind, da gibt es einen Augenblick, in dem man denkt, jetzt begreift er, dass man ihn manipuliert hat, aber … nein, er ist einfach zu dämlich. Na?«
    Zeit vergeht. Mein Arm schläft langsam ein, und Rene ist es wahrscheinlich schon. Seit Minuten hat sie nichts mehr gesagt oder sich bewegt.
    »Wer spielt die Hauptrolle?«, fragt sie plötzlich, ohne die Augen zu öffnen.
    »Eindeutig Til Schweiger. Stell dir vor, wie er sich als Skinhead mit einer einzigen Mimik neunzig Minuten lang durch das größte Chaos spielt.«
    Ihre Mundwinkel bewegen sich ein bisschen nach oben.
    »Und wer spielt die Punkerin?«
    »Tja, schwierig. Sie müsste charakterstark und auf eine ganz natürliche Art sexy sein, ohne jedes Zickengehabe. Sie muss ein emotionaler Mensch sein, aber zugleich abgezockt, intelligent und dabei so sympathisch, dass die Leute sie lieben.«
    »Nimm Lola«, schlägt

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