Die bestellte Braut
sie an sich zog. Mrs. Sullivan, die ein gutes Stück kleiner war als ihr baumlanger Mann, lächelte vergnügt zu ihm auf und legte ihm eine Hand auf die Brust. „Harry war anscheinend so unvorsichtig in Gegenwart seiner neunmalklugen Tochter Zweifel an Miss Frockers Fähigkeiten als Lehrerin aufkommen zu lassen.“
Liz Plockton rollte mit den Augen, als Luke anfing zu lachen. „Naja, dann hoffen wir mal, dass Mr. van Halen in dieser Beziehung mehr Können beweist als seine Vorgängerin. Vielleicht ist er ja sogar in der Lage, Harriet beizubringen, wann man besser den Mund hält, um keinen Stubenarrest zu riskieren.“
„Alles was die Kinder brauchen, ist eine feste Hand. Und die wird der van Halen ja hoffentlich haben. Die alte Frocker hat da trotz ihres Gebrülls nie Ruhe reingebracht. Frauenzimmer halt“, stellte Harry Plockton am Abend desselben Tages im Saloon fest, während er den Whisky in seinem Glas kreisen ließ.
„Ich frage mich wirklich, was für eine Art Mann Mr. van Halen ist. Er weiß doch, dass es zu seinen Pflichten gehört, den Sonntagsschulunterricht zu übernehmen?“, mischte sich jetzt auch Reverend Brinkley ins Gespräch ein, der sich an einem Glas Milch festhielt und fragend zum Bürgermeister hinüber sah.
„Weischer, weischer“, nuschelte der daraufhin zustimmend und nickte die nächsten fünf Minuten inbrünstig. „Ischn jungscher Kerl, frisch vonne Schule. Oder Kolletsch, wie se dasch nenn.“
Miss Henny, die noch eine Runde nachschenkte, zog bedauernd die Augenbrauen in die Höhe, als sie die Runde betrachtete, die sich vor ihr am Tresen des Gemstone versammelt hatte. Harry Plockton war ja ganz annehmbar, aber der hielt es wie Luke Sullivan, seitdem dieser verheiratet war. Im Gemstone genehmigte man sich allenfalls einen Drink. Und weder der alte Malbeth noch John Brinkley waren besonders bemerkenswerte Liebhaber.
„Na das höre ich gern. Junge Männer sind uns hier immer willkommen. Gibt es denn auch eine Mrs. van Halen?“, fragte das oberste Freudenmädchen des Gemstone mit einem anzüglichen Lächeln und lehnte sich auf den Tresen, um den Männern so einen Einblick in ihr beachtliches Dekolleté zu gewähren.
„Gibtisch, gibtisch. Wir ham den beiden dasch kleine Häusschen nebn Friedhof zur Verfüschung geschtellt“, nickte Bürgermeister Malbeth freudig in Richtung von Miss Hennys Busen.
Diese Antwort gefiel der Dame allerdings gar nicht und zur Strafe richtete sie sich mit einem unzufriedenen Blick wieder auf.
„Aber Kinder hatter anscheind nisch“, versuchte der Bürgermeister seinen Fauxpas wieder gut zu machen, doch Miss Hennys gute Laune war ihr nachhaltig verdorben. Wenn Mr. van Halen sein Ehegelübde genauso ernst nahm wie beispielsweise Harry Plockton oder Luke Sullivan, dann sah sie dunkle Zeiten auf das Gemstone zukommen.
Danksagung
Ich habe ehrlich gesagt noch nie eine Danksagung geschrieben und weiß auch nicht, ob das überhaupt jemand liest, aber dass die Braut überhaupt je zu Papier gekommen ist, dafür bin nicht nur ich allein verantwortlich.
Mein Dank geht an all meine Leser, Reviewer und Rezensenten auf den diversen Internetplattformen. Die vielen Favoriteneinträge und vor allem die Rückmeldungen haben wohl einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich überhaupt genug Elan hatte, um immer weiter zu machen.
Besonders zu erwähnen sind da Nicki und Anita.
Nicki, die quasi die Erste war, die überhaupt je von der Braut gehört hat und noch die grauslichen Anfänge und Grundideen kennt, die dahinter stecken. Ohne ihre Ermutigung wäre ich wohl nie auf die Idee gekommen, die Geschichte überhaupt aufzuschreiben.
Und dann Anita. Ich glaube, sie war mein erster Fan überhaupt, als die Geschichte sozusagen zum ersten Mal öffentlich wurde. Zu jedem einzelnen Kapitel hat sie Rückmeldung gegeben und mich damit erst richtig an meine eigene Story glauben lassen.
Allen voran möchte ich aber trotzdem meiner großen Schwester danken. Sie hat mich überredet die Geschichte öffentlich zu machen, sie musste als Fotomodell fürs Cover herhalten, als Fotografin für mein Profilfoto, als Laien-Lektorin für die Überarbeitung und wenn sie mich nicht immer wieder in den Allerwertesten getreten hätte, wäre das Ganze so in dieser Form wohl nie fertig geworden.
Und last but not least haben natürlich auch meine Eltern einen großen Teil hierzu beigetragen. Meinem Vater danke ich dafür, dass er mir schon vor der Schule das Lesen
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