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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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wütend. „Was sollte das, Luke? Was haben Sie sich nur dabei gedacht?“
    Steffiney wusste einfach nicht, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Es schien so gar nicht zu Luke zu passen, dass er einfach auf jemanden losging und dann auch noch auf einen Mann, der ihm körperlich so offensichtlich unterlegen war wie der Reverend.
    Luke wusste zwar, dass sein Verhalten nicht das Gelbe vom Ei war, aber ein wenig mehr Verständnis hätte er sich doch von Finney erwartet, nachdem dieser Lüstling ihr so gekommen war.
    „Was ich mich dabei gedacht habe?“, fragte er mit unterdrücktem Ärger in der Stimme. „Was hat Brinkley sich denn dabei gedacht Ihnen ein derartiges Angebot zu machen? Verstehen Sie mich nicht falsch, Finney. Ich habe nicht gelauscht, aber Ihr Ausbruch war ja nicht zu überhören.“
    Doc Daves Krankenschwester war inzwischen dabei Lukes Hand mit einem Verband zu umwickeln, aber jetzt sah sie ihn verblüfft an. Wovon redete er da eigentlich?
    „Nun, ich denke, dass er mal wieder versucht hat sich Arbeit zu ersparen und das noch möglichst kostengünstig. Aber das kennen wir doch schon von ihm. Deswegen haben Sie immer noch kein Recht ihn zu verprügeln.“
    Der älteste Sullivan glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Finney schien sich zwar über dieses Angebot geärgert zu haben, aber sie schien es nicht im Mindesten anstößig zu finden
    „Oh Entschuldigung. Hätte ich gewusst, dass Ihre Ehre Ihnen so wenig wert ist, dann hätte ich mich zurückgehalten“, antwortete er jetzt sarkastisch und zog seine fertig verbundene Hand aus Finneys Griff. Die schaute ihn verblüfft an. „Was hat denn meine Ehre damit zu tun?“
    „Ach jetzt stellen Sie sich nicht so an. Glauben Sie ernsthaft, dass Sie eine Affäre mit dem Pfarrer geheim halten könnten und Ihr Ruf nicht darunter leiden würde?“, war Lukes Gegenfrage, doch noch während er redete, wurde Finney feuerrot im Gesicht und sprang auf.
    „Was? Luke! Wie können Sie es wagen...“ Steffiney war von dieser Unterstellung dermaßen getroffen, dass ihr die Worte im Halse stecken blieben.
    „Ach kommen Sie, ich habe doch genau gehört, dass er Ihnen Geld geboten hat und meinte, Sie sollten sich nicht wie eine alte Jungfer benehmen!“ Auch Luke war inzwischen aufgesprungen und lief jetzt auf und ab. Ganz offensichtlich war auch er kurz davor seine Beherrschung zu verlieren.
    Miss Finney allerdings ging bei diesem Satz ein ganzer Kronleuchter auf. Diese Erkenntnis beruhigte sie jedoch nicht im Geringsten und sorgte auch nicht für mehr Verständnis für Lukes Handeln.
    „Sie haben gedacht, dass Reverend Brinkley mir ein... ein.....ein unmoralisches Angebot gemacht hat? Sie glauben, ich würde auf so etwas eingehen? Ich würde...“ Die junge Frau stemmte die Hände in die Hüften und musste nach Luft schnappen. Das war die ungeheuerlichste Unterstellung, die sie je aus Luke Sullivans Munde gehört hatte.
    Lukes Stimme überschritt bei seiner nächsten Antwort die Zimmerlautstärke um einiges. „Ich habe nichts dergleichen von Ihnen gedacht! Ich würde nie auf die Idee kommen, dass Sie etwas Derartiges tun!“
    „Aber wieso sind Sie dann dermaßen auf den Reverend losgegangen?“ Finney wusste inzwischen wirklich nicht mehr, wo ihr der Kopf stand. Die letzten Wochen mit Luke waren einfach so schön gewesen und nun schien wieder alles in die Binsen zu gehen. Wieso nur hatte es nicht so weitergehen können? Doch bevor die junge Frau sich weiter solche und ähnliche Fragen stellen konnte, hatte Luke sich vor ihr aufgebaut.
    „Verdammt noch mal! Weil mich der Gedanke, dass ein anderer Mann Dich anfassen könnte, geradezu rasend gemacht hat. Ich hab einfach die Beherrschung verloren bei dieser Vorstellung.“ Weder Finney noch Luke selbst hatten es gemerkt, dass er plötzlich in die vertraute Anrede übergewechselt war.
    Es passierte selten, dass Steffiney O'Brians Temperament die Herrschaft über ihre Handlungen übernahm, aber der älteste Sullivan schien das seltene Talent zu haben, diesen Umstand herbeizuführen. Und so war ihr gar nicht recht klar, was seine Erklärung bedeutete, als sie ihm aufgebracht antwortete. „Ach, aber dass ich Dir die ganze Zeit beim Rumpossieren mit Mary-Sue Brandon zusehen musste, das war in Ordnung?“
    Diese Anschuldigung saß und Luke kam augenblicklich auf den Boden der Tatsachen zurück. Schuldbewusste senkte er den Kopf, bevor er wieder in Finneys grüne Augen schaute, die Funken zu sprühen

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