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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Frage sachlich zu beantworten. Hat die Zeugin die Wahrheit gesprochen oder nicht».
    «Sie hat nicht die Wahrheit gesprochen...»
    «Nun noch eine letzte Frage, Mr. Vole. Haben Sie Emily French getötet?»
    «Nein, ich habe sie nicht getötet.»
    Sobald Sir Wilfrid Platz genommen hatte, begann Staatsanwalt Myers mit dem Kreuzverhör.
    «Zu welchem Zeitpunkt in Ihrer Bekanntschaft mit Miss French haben Sie erfahren, daß sie eine reiche Frau war?»
    «Ich hatte keine Ahnung davon, als ich sie zuerst besuchte.»

    «Aber sobald Ihncn dies klargeworden war, beschlossen Sie, die Bekanntschaft zu pflegen, nicht wahr?»
    «Ich weiß, es sieht so aus. Aber ich mochte sie wirklich gern. Geld hatte nichts damit zu tun.»
    «Wieviel Geld hatten Sie auf der Bank, als Sie verhaftet wurden?»
    «Sehr wenig. Nur ein paar Pfund.»
    Wieder holte Myers zu einem bösen Schlag aus. «Ich werde es Ihnen sagen. Bei Ihrer Verhaftung waren Sie finanziell in einer verzweifelten Situation!»
    «Das stimmt nicht Ich machte mir wohl Sorgen, das gebe ich zu. Aber meine Lage war nicht hoffnungslos.»
    «Sie hatten also Geldsorgen, machten die Bekanntschaft einer reichen Frau und bewarben sich eifrig um ihre Gunst»
    «Sie verdrehen mir ja die Worte im Munde. Ich sagte Ihnen doch, ich mochte Miss French wirklich gern.»
    «Obwohl Miss French eine tüchtige Geschäftsfrau war, haben Sie ihr bei den Steuererklärungen geholfen. Wie kamen Sie dazu?»
    «Das Ausfüllen der Formulare machte ihr Schwierigkeiten. Sie wissen ja selbst, daß es nicht so einfach ist,sich darin zurechtzufmden.»
    «Bei dieser Gelegenheit haben Sie dann gleich erfahren, wie hoch ihr Einkommen war. Sehr vorteilhaft! Sie haben doch bestimmt gehofft, einen finanziellen Vorteil aus Ihrer Freundschaft mit Miss French zu ziehen, nicht wahr?»
    «Nicht in dem Sinne, wie Sie es meinen.»
    «Sie scheinen ja meine Gedanken besser zu kennen als ich. In welchem Sinne haben Sie denn einen finanziellen Vorteil erhofft?»
    «Ich habe eine Erfindung gemacht einen Scheibenwischer, der bei Schneefall besonders gut funktioniert – und ich nahm an, daß Miss French die Sache vielleicht finanzieren würde. Aber das war nicht der einzige Grund, warum ich sie besuchte. Ich wiederhole nochmals: Ich mochte sie gern.»
    «Ja, ja, das haben wir nun reichlich oft gehört wie gut Sie sie leiden konnten.»
    «Das stimmt aber auch», beharrte der Angeklagte. «Mr. Vole, es hat sich herausgestellt, daß Sie etwa eine Woche vor Miss Frenchs Tod in einem Reisebüro waren und Erkundigungen über Vergnügungsreisen ins Ausland eingezogen habe.»
    «Selbst wenn ich das getan habe», parierte Vole, «ist das etwa ein Verbrechen?»
    «Keineswegs. Viele Leute machen solche Reisen, wenn sie sie bezahlen können. Aber Sie konnten sich doch so etwas nicht leisten, Mr. Vole.»
    «Ich war allerdings etwas knapp. Daraus habe ich keinen Hehl gemacht.»
    «Und doch gingen Sie in das betreffende Reisebüro in Begleitung einer Blondine einer ‹Erdbeerblonden› -, wie ich höre, und...»
    «Mit einer Erdbeerblonden?» warf der Richter ein. «Ja, das ist die Bezeichnung für eine Dame mit rötlichblondem Haar, Mylord.»
    «Ich bildete mir ein, alle blonden Typen zu kennen. Doch eine Erdbeerblonde ist mir noch nicht über den Weg gelaufen. Aber man lernt bekanntlich nie aus. Bitte, fahren Sie fort, Mr. Myers.»
    «Was haben Sie dazu zu sagen, Mr. Vole?»
    «Meine Frau ist nicht blond, und außerdem geschah das alles nur zum Spaß.»
    «Dann geben Sie also zu, daß Sie sich dort erkundigt haben, und zwar nicht nach billigen Ausflügen, sondern nach den teuersten Luxusreisen. Wie gedachten Sie denn, das zu bezahlen?»
    «Überhaupt nicht»
    «Und ich sage Ihnen, Sie wußten, daß Sie in einer Woche ein großes Vermögen erben würden von einer älteren Dame, die Ihnen ihr volles Vertrauen geschenkt hatte.»

    «Das wußte ich nicht .Ich hatte nur alles ein wenig satt, und da hingen die verlockenden Plakate in den Fenstern -mit Kokospalmen und blauem Meer. Also ging ich hinein und holte mir Auskunft. Ich machte wohl einen etwas schäbigen Eindruck, denn der Angestellte musterte mich ziemlich geringschätzig. Das brachte mich hoch. Da habe ich mich ein wenig aufgespielt» – er grinste plötzlich, als mache ihm die Szene jetzt noch Spaß – «und nach den extravagantesten Reisen gefragt – alles nur Luxusklasse mit einer Kabine auf dem Bootsdeck!»
    «Und das sollen Ihnen die Geschworenen glauben?»
    «Niemand braucht mir

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