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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Leipzig die Eheschließung zwischen der Zeugin und Otto Gerth Heilger vollzogen worden war. Daraufhin erklärte der Richter die Zeugin für vernehmungsfähig, nachdem Sir Wilfrid zuerst versucht hatte, sie als befangen abzulehnen.
    Der Staatsanwalt fragte zunächst: «Mrs. Heilger, sind Sie willens, gegen den Angeklagten, den Sie bisher Ihren Mann genannt haben, auszusagen?»
    Sie antwortete mit fester Stimme: «Ja, ich bin dazu bereit»
    Jetzt sprang Leonard Vole von der Anklagebank auf und rief entsetzt: «Aber Romaine was sagst du denn da – bist du von Sinnen?»
    Der Richter wandte sich an den Angeklagten: «Ich muß auf Ruhe bestehen. Ihr Anwalt wird Ihnen sagen, daß Sie in Kürze Gelegenheit haben werden, sich selbst zu verteidigen.»
    Myers fuhr mit der Vernehmung fort: «Schildern Sie uns bitte die Vorgänge des 14. Oktober.»
    «Ich war den ganzen Abend zu Hause.» «Und Leonard Vole?» «Leonard ging um halb acht fort.» «Und wann kam er zurück?» «Um zehn Minuten nach zehn.»
    Wieder sprang der Angeklagte auf und rief erregt: «Das ist nicht wahr. Ich bin kurz vor halb zehn nach Hause gekommen!»
    Mr. Mayhew eilte zu ihm und versuchte, ihn zu beschwichtigen. Aber Vole fuhr fort: «Wie kommst du nur dazu, so etwas zu behaupten? Ich verstehe das einfach nicht.» Er sank in sich zusammen und verbarg das Gesicht in den Händen, während er im Flüsterton wiederholte:
    «Ich verstehe es einfach nicht»
    «Was geschah», fragte der Staatsanwalt, «als Leonard Vole um zehn Minuten nach zehn nach Hause kam?»
    «Er war ganz außer Atem und sehr erregt. Hastig zog er seinen Rock aus und untersuchte die Ärmel. Dann sagte er: ‹Verdammt noch mal, da sind ja Blutspritzer! Hier, wasch mal die Aufschläge aus.› Ich fragte ihn, was geschehen sei, und er antwortete: ‹Ich habe sie umgebracht!›»
    An dieser Stelle wurde die Zeugin wieder von dem Angeklagten unterbrochen, der wie von Sinnen rief: «Das ist nicht wahr! Kein Wort davon ist wahr!»
    Der Richter beugte sich erstaunt vor: «Sind Sie sich eigentlich bewußt, was Sie hier sagen, Mrs. Heilger?»
    «Ich soll doch die Wahrheit sprechen, nicht wahr?» lautete ihre Antwort Der Staatsanwalt setzte das Verhör fort: «Als der Angeklagte sagte: ‹Ich habe sie umgebracht›, wußten Sie da sofort, wer damit gemeint war?»
    «Ja, ich wußte, daß es sich um die alte Dame handelte, die er so oft besucht hatte.»
    «Und was geschah dann?»
    «Leonard schärfte mir ein zu sagen, daß er um halb zehn nach Hause gekommen und den ganzen Abend bei mir gewesen sei. Vor allen Dingen sollte ich nicht vergessen, daß er um halb zehn zu Hause gewesen sei. Ich fragte ihn, ob die Polizei wisse, daß er diesen Mord begangen habe. Darauf antwortete er mir: ‹Nein, sie werden annehmen, es handle sich um einen Einbrecher.›»
    «Mrs. Heilger, bei Ihrer ersten Vernehmung haben Sie ausgesagt, daß Leonard Vole um halb zehn zu Hause gewesen sei. Jetzt haben Sie Ihre Aussage geändert Warum?»
    «Weil es um einen Mord geht. Ich kann nicht weiterhin lügen, nur um ihn zu retten. Gewiß, ich bin ihm dankbar. Er hat mich in dieses Land gebracht, und bisher habe ich auch alles getan, worum er mich gebeten hat, weil ich ihm verpflichtet war.»
    «Doch wohl auch, weil Sie ihn liebten?»
    «Nein, ich habe ihn nie geliebt.»
    «Romaine!» klang ein verzweifelter Schrei von der Anklagebank zu ihr herüber. Doch sie achtete nicht darauf und wiederholte: «Ich habe ihn nie geliebt»
    «Aber Sie waren dem Angeklagten Dank schuldig und daher zunächst bereit, ihm ein Alibi zu verschaffen. Später kam es Ihnen dann zum Bewußtsein, daß Sie nicht richtig gehandelt hatten, nicht wahr?»
    «Ja, so war es.»
    «Warum hielten Sie auf einmal ihre Handlungsweise für falsch?»
    «Ich sagte es Ihnen ja schon. Weil es sich um einen Mord handelt. Ich kann doch nicht vor Gericht lügen und unter Eid aussagen, daß Leonard zur Zeit des Verbrechens bei mir zu Hause war. Nein, das kann ich nicht. Das kann ich beim besten Willen nicht .Ich muß die Wahrheit sprechen.»
    «Und was Sie heute ausgesagt haben, das ist also die reine Wahrheit vor Gott?»
    «Ja, das ist die Wahrheit»
    Sir Wilfrid begann nun das Kreuzverhör.
    «Wußte der Angeklagte, als er mit Ihnen diese Formehe einging, daß Sie verheiratet waren und Ihr erster Mann noch lebte?»
    «Nein.»
    «Er handelte also im guten Glauben?»
    «Ja.»
    «Und Sie waren ihm sehr dankbar?»
    «Natürlich war ich ihm dankbar.»
    «Das haben Sie bewiesen,

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