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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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fragte sie zögernd:
    «Sagen Sie, Monsieur, hat Ihr Freund Ihnen erzählt, wie – auf welche Weise das Kloster zerstört wurde?»
    «Es flog in die Luft», erwiderte ich und setzte hinzu: «Die Bauern fürchten sich, nachts dort vorbeizugehen.»
    «Warum fürchten sie sich?»
    «Wegen eines schwarzen Flecks an einer Wand der Ruine. Sie haben eine abergläubische Angst davor.»
    Sie beugte sich vor. «Sagen Sie mir, Monsieur – rasch, rasch – sagen Sie mir: Wie sieht der Fleck aus?»
    «Er hat die Form eines riesigen Wolfshunds», antwortete ich. «Die Bauern nennen ihn den Hund des Todes.»
    «Ah!» Ein schriller Schrei entrang sich ihrem Mund.
    «Dann ist es also wahr – es ist wahr. All das, an was ich mich erinnere, ist wahr. Es ist kein Alptraum. Es ist geschehen! Es ist wirklich geschehen!»
    «Was ist geschehen, Schwester?» fragte der Arzt sanft
    Sie wandte sich voll Eifer ihm zu.
    «Ich erinnerte mich. Dort auf den Stufen erinnerte ich mich. Ich wußte wieder, auf welche Weise es zu geschehen hatte. Ich gebrauchte die Kraft, wie wir sie damals gebrauchten. Ich stand auf den Stufen des Altars und gebot ihnen, keinen Schritt weiter zu tun. Ich bat sie, in Frieden fortzugehen. Sie wollten nicht hören, sie kamen näher, obwohl ich sie warnte. Und da...» Sie beugte sich vor und machte eine merkwürdige Handbewegung. «Und da ließ ich den Hund des Todes auf sie los...»
    Am ganzen Leib zitternd, sank sie auf ihre Chaiselongue zurück und schloß die Augen.

    Der Arzt sprang auf, holte ein Glas aus dem Schrank, füllte es halb mit Wasser, fügte ein paar Tropfen aus einem Fläschchen hinzu, das er seiner Rocktasche entnahm, und brachte ihr das Glas.
    «Trinken Sie», befahl er.
    Sie gehorchte – völlig mechanisch, wie es den Anschein hatte. Ihre Augen starrten in die Ferne, als erblickten sie eine nur ihr sichtbare Vision.
    «Dann ist alles wahr», murmelte sie. «Alles. Die Stadt der Kreise, das Volk des Kristalls - alles. Es ist alles wahr.»
    «Es scheint so», sagte Rose.
    Seine Stimme klang leise und beruhigend, offenbar mit dem Zweck, Schwester Marie-Angélique zu ermutigen und ihren Gedankenflug nicht zu stören.
    «Erzählen Sie mir von der Stadt», sagte er. «Die Stadt der Kreise, so nannten Sie sie wohl?»
    Sie antwortete mechanisch.
    «Ja – es gab drei Kreise. Der erste Kreis war für die Erwählten, der zweite für die Priesterinnen und der äußere Kreis für die Priester.»
    «Und im Mittelpunkt?»
    Sie sog scharf den Atem ein, und in ihre Stimme trat ein Ton ehrfürchtiger Anbetung.
    «Das Haus des Kristalls...»
    Während sie die Worte flüsterte, hob sie die rechte Hand zur Stirn und beschrieb mit dem Finger dort ein Zeichen.
    Ihr Körper schien zu erstarren, ihre Augen schlossen sich. Sie schwankte ein wenig – und dann fuhr sie plötzlich in die Höhe, als schrecke sie aus tiefem Schlaf auf.
    «Was ist?» stammelte sie verwirrt. «Was habe ich gesagt?»
    «Es ist nichts», antwortete Rose. «Sie sind müde. Sie brauchen Ruhe. Wir werden jetzt gehen.»
    Sie schien mir ein wenig benommen, als wir uns verabschiedeten.
    «Nun», sagte Rose, sobald wir draußen waren, «was halten Sie davon?»
    Er warf mir von der Seite her einen scharfen Blick zu.
    «Ich nehme an, ihr Geist ist total verwirrt», erwiderte ich langsam.
    «Das war Ihr Eindruck?»
    «Nein – eigentlich wirkte sie... nun ja, merkwürdig überzeugend. Als ich ihr zuhörte, hatte ich das Gefühl, daß sie tatsächlich getan hatte, was sie behauptete, nämlich eine Art gigantisches Wunder bewirkt. Sie selbst scheint jedenfalls fest daran zu glauben. Das ist der Grund,...»
    «Das ist der Grund, warum Sie meinen, sie müsse den Verstand verloren haben. Ganz recht. Aber betrachten wir die Sache einmal von einer anderen Warte aus. Angenommen, sie hat tatsächlich dieses Wunder bewirkt – angenommen, sie – sie hat tatsächlich ganz allein ein Gebäude und mehrere hundert Menschen vernichtet.»
    «Durch bloße Willenskraft?» wandte ich lächelnd ein.
    «Ich würde es nicht ganz so ausdrücken. Sie werden zugeben, daß eine einzige Person eine große Menschenmenge vernichten kann, indem sie beispielsweise auf einen Knopf drückt, der ein Minenfeld zur Explosion bringt»
    «Ja, aber das ist ein technischer Vorgang.»
    «Stimmt, das ist ein technischer Vorgang, aber dem liegt die Dienstbarmachung und Beherrschung natürlicher Kräfte zugrunde. Ein Gewitter und ein Kraftwerk sind im Grund ein und dasselbe.»
    «Ja, aber um das

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