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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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sich die Hände. »Du kannst den Jungen hierbehalten, bis ich zurück bin. Aber nicht länger. Rexor IV! Ich kann es kaum noch erwarten!«
    »Du mußt schon ein wenig Toleranz zeigen«, erklärte Frank. »Vergiß nicht, er ist Wissenschaftler.«
    »Aber ich kann es nicht mehr länger ertragen«, sagte Jill. »Ich werde ihn verlassen. Sobald er von Rexor IV zurück ist, werde ich ihn verlassen. Ich habe mir alles ganz genau überlegt.«
    Ihr Bruder schwieg, war tief in Gedanken versunken. Er streckte seine Füße aus, legte sie auf den Rasen des kleinen Gartens. »Nun, wenn du ihn verläßt, dann steht es dir auch frei, erneut zu heiraten. Du bist doch als sexuell ansprechend klassifiziert, oder?«
    Jill nickte heftig. »Darauf kannst du wetten. Ich würde keine Schwierigkeiten haben. Vielleicht kann ich jemand finden, der Kinder mag.«
    »Du möchtest einen Haufen Kinder«, stellte Frank fest. »Gus besucht dich sehr gerne. Aber er mag Lester nicht. Lester hänselt ihn immer.«
    »Ich weiß. Diese letzte Woche war einfach himmlisch; seit er fort ist, fühle ich mich richtig wohl.« Jill ordnete ihr weiches blondes Haar und strich sich eine Locke aus der Stirn. »Ich habe mich richtig amüsiert. Zum erstenmal fühle ich mich wieder wie ein lebendiger Mensch.«
    »Wann wird er zurückkommen?«
    »Er kann jeden Tag eintreffen.« Jill ballte die Fäuste. »Seit fünf Jahren sind wir verheiratet, und jedes Jahr wurde es schlimmer. Er ist so… so unmenschlich. Völlig kalt, ohne jedes Gefühl. Er und seine Arbeit. Tag und Nacht denkt er nur an seine Arbeit.«
    »Les ist ehrgeizig. Er will der Beste in seinem Bereich werden.« Frank setzte genüßlich eine Zigarette in Brand. »Ein Karriererist. Nun, vielleicht schafft er es. Woran arbeitet er?«
    »Er ist Toxikologe. Er entwickelt neue Giftstoffe für das Militär. Erinnerst du dich an das Kupfersulfatpräparat, diesen Hautleim, den sie im Krieg gegen Kallisto eingesetzt haben? Er hat es erfunden.«
    »Kein sehr umfangreiches Gebiet. Nimm mich zum Beispiel.« Frank lehnte sich zufrieden gegen die Hauswand. »Es gibt Tausende von Zollagenten. Ich könnte jahrelang arbeiten, ohne auch nur irgend etwas Bemerkenswertes zu schaffen. Aber ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Ich mache meine Arbeit. Und ich habe Spaß daran.«
    »Ich wünschte, Lester würde ebenso denken.«
    »Vielleicht wird er sich ändern.«
    »Er wird sich niemals ändern«, erwiderte Jill verbittert. »Jetzt weiß ich es. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, ihn zu verlassen. Er wird immer der gleiche bleiben.«
    Lester Herricks kehrte als anderer Mensch von Rexor IV zurück Glückstrahlend reichte er dem wartenden Robdiener seinen Antigravanzug. »Danke.« Er lächelte. »Vielen Dank.«
    Jill keuchte sprachlos. »Les! Was…«
    Lester zog seinen Hut und verbeugte sich leicht. »Guten Tag, mein Schatz. Du siehst wundervoll aus. Deine Augen sind klar und blau, und sie glänzen wie ein unberührter See, der von Bergbächen gespeist wird.« Er schnüffelte. »Rieche ich da tatsächlich eine köstliche Mahlzeit, die auf dem Herd brodelt?«
    »Oh, Lester.« Jill blinzelte unsicher, und leise Hoffnung keimte in ihrer Brust auf. »Lester, was ist mit dir geschehen? Du bist so… so anders.«
    »Bin ich das, mein Schatz?« Lester ging durch das Haus, strich über die Möbel, machte ein verklärtes Gesicht und seufzte. »Was für ein herrliches kleines Haus. So süß und freundlich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön es ist, wieder daheim zu sein; glaube mir, es ist einfach herrlich.«
    »Ich kann es kaum glauben«, flüsterte Jill.
    »Was kannst du nicht glauben?«
    »Daß du all das im Ernst meinst. Daß du dich so verändert haben solltest. Du warst früher ganz anders.«
    »Wie war ich denn?«
    »Gemein. Gemein und grausam.«
    »Ich?« Lester runzelte die Stirn, rieb über seine Lippen. »Hmm. Interessant.« Sein Gesicht erhellte sich wieder. »Nun, das ist Vergangenheit. Was ist mit dem Essen? Ich sterbe vor Hunger.«
    Jill sah ihn unsicher an, während sie sich in die Küche begab. »Du kannst alles haben, was du willst, Lester. Du weißt doch, daß unser Herd ein Klasse-A-Modell mit maximaler Auswahl ist.«
    »Natürlich.« Lester hüstelte verlegen. »Nun, was hältst du von Lammsteak, halb durchbraten und in Zwiebeln geschmort? Dazu Pilzsoße. Und Kroketten. Nicht zu vergessen eine Tasse Bohnenkaffee. Und als Dessert können wir vielleicht Eiskrem und Apfelmus nehmen.«
    »Bisher schien

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