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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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zusammenkrampfte. »Noch Zeit übrig? Was meinst du damit?«
    »Nichts. Später wird es ein wenig Ärger geben, schätze ich. Lassen Sie sich von mir über die Hintergründe aufklären. Ich glaube nicht, daß Sie darüber schon Bescheid wissen.«
    »Sprich weiter. Ich höre zu.« Er begann unruhig auf und ab zu gehen.
    »Sie bewohnen die Erde schon verdammt lange, bereits seit über einer Milliarde Jahre. Sehen Sie, die Menschen kamen von irgendeinem anderen Planeten. Von welchem? Ich weiß es nicht. Sie landeten und fanden die Erde von ihnen bewohnt vor. Es gab einen Krieg.«
    »Also waren wir die Invasoren«, murmelte der Mann.
    »Gewiß. Der Krieg warf beide Seiten in die Barbarei zurück. Die Menschen vergaßen, warum sie gekämpft hatten, und sie degenerierten zu Ameisen, Termiten…«
    »Ich verstehe.«
    »Die letzten Menschen, die die ganze Geschichte gekannt hatten, erschufen dann uns. Man züchtete uns« – die Spinne kicherte auf ihre eigene Art – »für eine ehrenvolle Aufgabe. Und ich muß sagen, wir haben sie wirklich erfolgreich im Zaum gehalten. Wissen Sie, wie sie uns nennen? Die Fresser. Ausgesprochen unfreundlich, nicht wahr?«
    Zwei weitere Spinnen ließen sich an ihren Fäden auf den Tisch nieder. Die drei Spinnen drängten sich zusammen.
    »Es ist ernster, als ich gedacht hatte«, sagte der Beißer rasch. »Besaß leider nicht alle Informationen. Dieser Stecher hier…«
    Die Schwarze Witwe krabbelte bis an die Tischkante. »Riese«, pfiff sie metallisch, »ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Gerne«, nickte der Mann.
    »Es wird hier bald Ärger geben. Ein ganzer Haufen von ihnen hat sich schon auf den Weg gemacht. Wir werden hier eine Weile bleiben. Wollen ein wenig mitmischen.«
    »Ich verstehe«, sagte der Mann. Er preßte die Lippen zusammen und fuhr sich unsicher mit den Fingern durch das Haar. »Glaubst du… daß wir eine Chance…«
    »Eine Chance?« Der Stecher bewegte sich nachdenklich. »Nun, wir sind bereits sehr lange in diesem Geschäft. Fast eine Million Jahre. Ich schätze, daß wir sie im Griff haben, trotz einiger Rückschläge. Unser Übereinkommen mit den Vögeln und natürlich auch mit den Fröschen…«
    »Ich meine, daß wir euch schon retten werden«, mischte sich der Beißer optimistisch ein. »Und um es genau zu sagen, warten wir geradezu auf Vorfälle wie diesen.«
    Unter den Bodenbrettern erklang ein leises kratzendes Geräusch, der Lärm von zahllosen kleinen Klauen und Flügeln, die sanft und fern vibrierten. Der Mann horchte. Und begann am ganzen Körper zu zittern.
    »Du bist dir völlig sicher? Du meinst, ihr könntet es wirklich schaffen?« Er wischte den Schweiß von der Oberlippe und griff nach der Spritzpistole, horchte weiter.
    Der Lärm nahm zu, schwoll unter ihnen an, unter den Dielen, unter ihren Füßen. Draußen raschelte es in den Büschen, und einige Motten flatterten gegen das Fenster. Lauter und lauter wurden die Geräusche, unter ihnen, über ihnen, überall, ein zunehmendes Gesumm voller Zorn und Entschlossenheit. Der Mann blickte hin und her.
    »Du bist dir wirklich sicher, daß ihr es schaffen könnt?« flüsterte er. »Ihr könnt mich tatsächlich retten?«
    »Oh«, sagte der Stecher verwirrt. » So meinte ich das nicht. Ich meinte die Spezies, die Rasse… nicht Sie als Individuum.«
    Der Mann keuchte, und die drei Fresser bewegten sich unruhig. Weitere Motten prallten gegen das Fenster. Der Boden unter ihnen zitterte und hob sich.
    »Ich verstehe«, sagte der Mann. »Tut mir leid, daß ich euch mißverstanden habe.«

Foster, du bist tot
    Die Schule war eine Qual wie immer. Nur heute war es besonders schlimm. Mike Foster beendete seine Arbeit an den beiden wasserdichten Körben und saß steif da, während um ihn herum die anderen Kinder weiterarbeiteten. Draußen schien die kühle Nachmittagssonne auf das Stahlbetongebäude herab. In der frostigen Herbstluft funkelten die Berge grün und braun. Am Himmel kreisten trage ein paar NATS über der Stadt.
    Die plumpe, bedrohliche Gestalt von Mrs. Cummings, der Lehrerin, trat leise an sein Pult. »Bist du fertig, Foster?«
    »Ja, Ma’am«, antwortete er eifrig. Er reichte ihr die Körbe. »Kann ich jetzt gehen?«
    Kritisch begutachtete Mrs. Cummings die Körbe. »Wie weit bist du mit deinen Fallen?« wollte sie wissen.
    Er stöberte in seinem Pult und holte die beiden komplizierten Kleintierfallen heraus. »Alles fertig, Mrs. Cummings. Und auch mit meinem Messer ist alles in Ordnung.« Er zeigte

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