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Die besten Stories

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Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Sie können es mir mündlich beschreiben. Wie Sie vielleicht wissen, Sir, gehören wir offiziell nicht zur Verkaufsorganisation… es handelt sich allein um die Frage des Versicherungsschutzes, der automatisch gewährt wird, sobald der Kauf zustande gekommen ist. Natürlich können Sie den Vertrag auch bei uns widerrufen.« Matt versuchte er zu scherzen: »Ich habe gehört, daß es einen Haufen Konkurrenten im Service-Geschäft gibt.«
    Er wurde wieder ernst, straffte seine magere Gestalt und schloß: »Aber lassen Sie mich noch erwähnen, daß wir schon seit der Zeit, als der alte R. J. Wright das erste atombetriebene Experimentalmodell entwickelt hat, Erfahrung im Swibbel-Wartungsdienst gesammelt haben.«
    Eine Zeitlang blieb Courtland stumm. Fantastische Bilder wirbelten durch sein Bewußtsein; ziellose quasi-technologische Gedanken, reflexartige Berechnungen und Bezeichnungen ohne Sinn. Also versagten die Swibbel auch den Dienst, oder? Umfangreiche Geschäftsabschlüsse… sobald der Handel perfekt war, wurde ein Wartungstechniker losgeschickt. Monopolistische Taktiken… die Konkurrenten wurden an die Wand gedrückt, bevor sie auch nur die Möglichkeit hatten, sich einzumischen. Vermutlich zahlte die Firma auch Bestechungsgelder. Frisierte die Bücher.
    Aber keiner von diesen Gedanken führte zu einem Ergebnis. Mit gewaltsamer Anstrengung lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den ernsten jungen Mann, der nervös mit seinem schwarzen Werkzeugkoffer und dem Notizblock im Treppenhaus wartete. »Nein«, erklärte Courtland nachdrücklich, »nein, Sie sind hier an der falschen Adresse.«
    »Tatsächlich, Sir?« brachte der junge Mann höflich hervor, und ein Anflug bedrückter Bestürzung glitt über sein Gesicht. »Die falsche Adresse? Großer Gott, ob vielleicht der Auftrag vertauscht wurde? Diese neumodische…«
    »Überprüfen Sie besser noch einmal Ihre Papiere«, riet Courtland und begann grimmig die Tür zu schließen. »Was auch immer dieser verdammte Swibbel ist, ich habe keinen gekauft; und ich habe Sie auch nicht angerufen.«
    Während er die Tür zuknallte, stach ihm das ungeheure Entsetzen im Gesicht des jungen Mannes ins Auge, die verwirrte Lähmung, die ihn erfaßt hatte. Dann versperrte ihm die hellgestrichene Holzfläche der Tür die Sicht, und müde kehrte Courtland an seinen Schreibtisch zurück.
    Ein Swibbel. Was, zum Teufel, war ein Swibbel? Mürrisch setzte er sich und versuchte mit seiner Arbeit fortzufahren… aber seine Gedanken kehrten noch immer zu dem unbekannten jungen Mann zurück.
    Es gab absolut keine Swibbel. Und er kannte sich in dem Geschäft aus. Er las die U . S. News und das Wall Street Journal. Wenn es so etwas wie einen Swibbel gegeben hätte, dann wüßte er davon – es sei denn, ein Swibbel war irgendein albernes Haushaltsgerät. Vermutlich war es das auch.
    »Hör mal«, rief er seiner Frau zu, als sie kurz in der Küchentür erschien, ein Geschirrtuch und einen blaugemusterten Teller in den Händen. »Weißt du, was dieser Kerl wollte? Hast du schon einmal etwas von einem Swibbel gehört?«
    Fay schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts damit zu tun.«
    »Du hast also keinen aus Chrom und Plastik bestehenden und mit Gleich- und Wechselstromumschalter ausgestatteten Swibbel bei Macy’s bestellt?«
    »Ganz gewiß nicht.«
    Vielleicht war es etwas für die Kinder. Vielleicht war es die neueste Schulhoftorheit, so wie letztens die elektrische Schachtel, die dem Unvorsichtigen einen Stromschlag verpaßte, oder das automatische Abschußgerat für durchweichte Kaugummis oder jener mechanische Mathestundenkiller… Aber neunjährige Kinder kauften gewöhnlich keine Geräte, für deren Wartung ein Techniker mit einem riesigen Werkzeugkoffer benötigt wurde – vor allem nicht bei einem Taschengeld in Höhe von wöchentlich fünfzig Cents.
    Neugier verdrängte seinen Widerwillen. Er mußte unbedingt erfahren, und wenn auch nur zu seiner persönlichen Befriedigung, was ein Swibbel war. Courtland sprang auf, eilte zur Wohnungstür und riß sie auf.
    Natürlich war das Treppenhaus leer. Der junge Mann war fortgegangen. Alles, was von ihm geblieben war, bestand aus dem schwachen Geruch von Rasierwasser und Schweiß.
    Das hieß… da war noch etwas; ein Stück Papier, das der Mann von seinem Notizblock abgerissen hatte. Courtland bückte sich und hob es vom Fußabtreter auf. Es war der Durchschlag des Wartungsauftrages mit dem Namen der Service-Gesellschaft und der Adresse des

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