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Kunden.
Leavenworth Street 1846
S.F.V-Gespräch entg. durch Ed Füller
9 Uhr 20-5-28. Swibbel 30s15H (deluxe).
Vorgeschlagen wird seitliche Rückkoppelungskontrolle & Austausch der neutralen Schaltungen.
AAw3-6.
Die Zahlen und die Angaben sagten Courtland nichts. Er schloß die Tür und kehrte langsam an seinen Schreibtisch zurück, wo er das zerknüllte Papier glättete und die unverständlichen Sätze erneut las, um ihren Sinn zu entschlüsseln. Der aufgedruckte Briefkopf lautete:
ELECTRONIC SERVICE INDUSTRIES
Montgomery Street 455, San Francisco 14. Ri8-4456n
Gegr. 1993
Das war es. Der kursiv gedruckte Teil: Gegründet 1993. Mit zitternden Händen griff Courtland automatisch nach seiner Pfeife. Und das erklärte auch, warum er nie zuvor etwas von den Swibbel gehört hatte. Es erklärte, warum er keinen besaß… und warum, gleichgültig, an wievielen Türen in dem Apartmenthaus er klopfen würde, der junge Wartungstechniker niemand finden würde, der einen Swibbel gekauft hatte.
Swibbel waren noch nicht erfunden worden.
Nach einer Weile, als sich seine Gedanken allmählich beruhigt hatten, griff Courtland nach dem Telefon und wählte die Privatnummer seines Stellvertreters bei den Pesco-Laboratorien.
»Es ist mir gleich«, sagte er bedächtig, »was du an diesem Abend vorhast. Ich werde dir jetzt eine Reihe Anweisungen geben und ich möchte, daß sie unverzüglich erledigt werden.«
Er konnte hören, wie sich am anderen Ende der Leitung Jack Hurley wütend straffte. »Heute Nacht? Hör mal, Dave, die Gesellschaft ist nicht meine Mutter – ich habe ein Recht auf mein Privatleben. Wenn du wirklich glaubst, daß ich mich jetzt auf die Socken mache und…«
»Es hat mit Pesco nichts zu tun. Ich benötige einen Cassettenrecorder und eine Filmkamera mit Infrarotlinsen. Ich möchte außerdem, daß du einen ausgebildeten Stenographen auftreibst. Ich brauche weiterhin einen Elektriker der Gesellschaft – such du ihn aus, aber sorge dafür, daß du den besten bekommst. Und ich benötige Anderson von der Ingenieurabteilung. Wenn du ihn nicht bekommen kannst, dann schnapp dir irgendeinen von unseren Konstrukteuren. Und ich brauche noch jemand vom Montageband; schaff einen von den erfahrenen Mechanikern herbei, der seine Arbeit versteht. Der wirklich mit Maschinen umgehen kann.«
Zweifelnd bemerkte Hurley: »Nun, du bist der Boss; zumindest der Boss der Forschungsabteilung. Aber ich schätze, das muß mit der Gesellschaft abgeklärt werden. Wäre es schlimm, wenn ich mich über dich hinwegsetzen und Pesbroke um seine Zustimmung bitten würde?«
»Meinetwegen.« Courtland zögerte und änderte dann seine Meinung. »Trotzdem wäre es wohl besser, wenn ich ihn selbst anrufen würde; vermutlich wird er wissen wollen, um was es geht.«
»Und um w as geht es eigentlich?« fragte Hurley neugierig. »So habe ich dich noch nie erlebt… hat jemand etwa eine selbstauftragende Farbe erfunden?«
Courtland legte den Hörer auf, wartete einen quälenden Augenblick und wählte dann die Nummer seines Vorgesetzten, dem Besitzer von Pesco Paint.
»Haben Sie eine Minute Zeit?« fragte er fest, nachdem Pesbrokes Frau den weißhaarigen alten Mann aus seinem Verdauungsschläfchen geweckt und ihn ans Telefon geholt hatte. »Ich habe eine große Sache an der Hand; ich möchte mit Ihnen darüber reden.«
»Hat es mit Farbe zu tun?« brummte Pesbroke halb scherzhaft, halb ernsthaft. »Wenn nicht…«
Courtland unterbrach ihn. Er sprach langsam und berichtete ihm ausführlich von seiner Begegnung mit dem Swibbel-Wartungstechniker.
Als Courtland fertig war, schwieg sein Chef eine Weile. »Nun«, sagte Pesbroke schließlich, »ich schätze, ich könnte das als Routineangelegenheit abhaken. Aber Sie haben mein Interesse geweckt. In Ordnung, ich werde es kaufen. Allerdings«, fügte er leise hinzu, »wenn sich die ganze Angelegenheit als Zeitverschwendung herausstellt, werde ich Ihnen die Kosten für die Männer und die Ausrüstung in Rechnung stellen.«
»Mit der Zeitverschwendung meinen Sie wohl, wenn nichts Profitables dabei herausspringt?«
»Nein«, erwiderte Pesbroke. »Ich meine damit, falls Sie wissen, daß das ganze ein Schwindel ist; falls Sie sich bewußt einen Scherz erlauben. Ich leide unter einem Migräneanfall, und ich habe für einen derartigen Scherz kein Verständnis. Wenn Sie es ernst meinen, wenn Sie wirklich überzeugt sind, daß sich daraus etwas ergeben könnte, werde ich die Kosten durch die Firma tragen
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