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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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drängte es ihn nun nach derartigen Informationen. Bücher mit ihren Kenntnissen wurden mit einemmal von Wichtigkeit.
    Während seiner Genesung im Haus auf dem Pendrakeschen Besitztum Crescentville wurde sein Gehirn bald behutsam fehlgeleitet. Eleanore konnte in sehr weiblicher Art und Weise nicht umhin, die Tatsachen ihrer langen Trennung etwas abzuändern. Da dies eine Änderung einer großen Anzahl anderer persönlicher Tatsachen nach sich zog, hatte sie bald ein Phantasiegebilde um ihre gemeinsame Vergangenheit errichtet, das in der Hauptsache von ihrer unendlichen Liebe zueinander sprach.
    Sie ließ ihn jedoch wissen, wie er den Motor gefunden hatte, wie sie gemeinsam die Aerogel-Türme aufgesucht hatten und wie sie danach einige Zeit in einer Farmkolonie auf der Venus zugebracht hatte. »Sie nennen sich Idealisten, diese Lambton-Anhänger«, meinte sie ärgerlich. »Sie behaupten, sie wollen nicht, daß der Wahnsinn der Erde zu den Planeten verschleppt wird. Deswegen wird alles geheimgehalten. Aber sie haben mich dort ohne meinen Ehemann festgehalten. Ich war die einzige alleinstehende Frau.«
    »Aber wo war ich währenddessen?« fragte Pendrake verblüfft.
    Die Unterhaltung fand statt, als sie sich eines Abends zum Schlafengehen anschickten. Eleanore sagte nichts, bis sie in ihr Nachthemd geschlüpft war, und dann kam sie zu ihm herüber und erklärte mit besorgter Stimme: »Eine furchtbare Notlage war entstanden, und da dein Körper den Energien ihres Raumantriebs ausgesetzt gewesen war und dein Blut überdies eine sehr seltene Blutgruppe hat, mußten sie in dieser Notlage von dir Gebrauch machen. So jedenfalls wurde es mir erklärt. Ich habe es niemals ganz begriffen, doch da es die gleiche Fähigkeit ist, die deinen Arm wiederwachsen ließ, habe ich im Grunde eigentlich nichts gegen sie. Ich habe keine Ahnung, wie du es fertiggebracht hast, ihnen zu entkommen – und ich wollte es nicht glauben, bis ich dich dort in jenem kleinen Krankenhaus wiedersah.«
    Danach lag Pendrake wach und lauschte auf ihre leisen Atemzüge. Er ging in Gedanken durch die Daten und Kenntnisse, die er jetzt über sich selbst hatte. Es war noch sehr wenig, und er kam sich völlig ungeschützt und verletzlich vor. Denn diese Leute, die still und heimlich versucht hatten, andere Planeten zu kolonisieren, wußten zweifellos, daß sein festes Zuhause in Crescentville war. Beweis: Sie hatten Eleanore zur Erde transportiert und dann zu ihrem Heim zurückgebracht.
    Sie wußten alles über ihn ... doch er wußte nichts.
    Bevor er sich schließlich auf die Seite drehte und einschlief, hatte er den Entschluß gefaßt. Die Situation konnte nicht derartig ungewiß bleiben.
    Er mußte die Wahrheit herausfinden.

 
12
     
    Pendrake durchschritt den Ausgang des Drugstores, trat auf die Fünfzigste Straße hinaus ... und blieb wie angewurzelt stehen.
    Die Zwillingstürme aus Aerogel ragten auf der anderen Seite der Straße auf, genau an der Stelle, die ihm Eleanore beschrieben hatte. Sie kamen ihm sogar irgendwie bekannt vor, als ob sich tatsächlich eine Erinnerung in ihm zu regen begänne. Doch er tat das als bloße Einbildung ab. Es stand für ihn außer Zweifel, daß alles, was er über sich selbst wußte, genau das war, was man ihm erklärt hatte, und nicht mehr.
    Nichtsdestoweniger erkannte er einen Moment später, daß etwas nicht stimmte. Er sah, was es war. Eleanore hatte gesagt: »Da hängt ein großes Schild zwischen den Türmen, auf dem steht: Cyrus Lambton Landbesiedlungs-Projekt.«
    Das Schild war nirgends zu sehen.
    Mit zusammengezogenen Brauen überquerte Pendrake die Straße und spähte durch ein Fenster. Doch auch das kleinere Plakat, das einst im Schaufenster gestanden hatte, war ebenfalls verschwunden.
    Jenseits des Fensterrahmens, im Innern des Gebäudes, saß eine Frau an einem Schreibtisch. Ihr Rücken war ihm zugekehrt, und er nahm ohne weitere Überlegung automatisch an, daß sie Mona Grayson war, die Tochter des Erfinders des Supermotors.
    Pendrake schob sich durch die Drehtür. Er war mit der Absicht hierher gekommen, sich mit Dr. Grayson zu unterhalten, und er sah keinen Grund, von seinem Vorhaben abzugehen.
    »Wollen Sie was?«
    Die nicht gerade freundliche Anrede kam wie ein Schlag ins Gesicht. Pendrake blieb stehen und ging dann langsam um den Tisch herum, bis er die Frau von vorne sah.
    Sie hatte ein breites, plumpes Gesicht, dunkle Augen und dunkles Haar. Ihre ganze Erscheinung hatte etwas Ungeschlachtes an

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