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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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eine von meinen Weibern sein.«
    Pendrake knirschte mit den Zähnen. »Du wahnsinniger Idiot! Selbst wenn du jetzt gewinnst, wirst du schnell genug sterben, wenn die Truppen von Ragnarök kommen. Und glaube nur nicht, daß sie es nicht tun werden. Für sie seid ihr nur ein Haufen Banditen, eine lästige Plage, mit der sie kurzen Prozeß machen werden.«
    Die Worte schienen nicht den geringsten Eindruck auf den anderen zu machen. Der Mann war erstaunlicherweise damit beschäftigt, an der Thronplattform zu rücken. Pendrake sah verwundert zu, als sich der Große Trottel mit seiner ganzen riesenhaften Stärke gegen den hölzernen Aufbau stemmte.
    Mit einem Mal hob sich die Plattform an. Mit einer Seite stieg sie in die Höhe, schwankte einen Moment lang auf der Schmalseite und kippte dann mit einem Krach um, als sie der Große Trottel von sich schleuderte. Wo sie gelegen hatte, war nun der Eingang zu einer Höhle sichtbar. »Diese Narren«, sagte der Große Trottel voller Verachtung, »glaubten, ich hätte diese Plattform und die Festung nur deshalb angelegt, um König zu spielen. Die blauen Männer kennen mein Geheimnis, aber sie wollen keine andere Sprache neben ihrer eigenen lernen, und so können sie niemandem davon erzählen, selbst wenn sie es wollten.«
    Er beugte sich zu Pendrake herab, noch während er sprach. Mit einem Schnaufen hob er ihn auf eine breite Schulter und sprang in die erleuchtete Höhle hinunter.
    Die Höhle war sechs Meter tief. Er landete federnd auf seinen mächtigen krummen Beinen, warf seinen Gefangenen ohne Umstände auf den Boden und kletterte flink wieder zur Oberfläche empor. »Nicht nervös werden«, rief er spöttisch über die Schulter zurück. »Ich will nur die Plattform wieder an ihren Platz bringen.«
    Er landete eine Minute später mit einem dumpfen Aufschlag und hob Pendrake wieder hoch. »Dieser Tunnel«, sagte er grinsend, »führt geradewegs zum Abgrund. Ich werde dich meinem alten Freund, der Teufelsbestie, 'runterreichen und bei dem Spaß zusehen. Und was das für ein Spaß werden wird!«

 
7
     
    Die Höhle führte in sanfter Neigung abwärts und begann sich bald zu verbreitern. Unvermittelt öffnete sie sich zu einem riesigen Raum, der mit metallenen Gebilden angefüllt war.
    Maschinen! Im reflektierten Licht der Höhlenwände und -decke schimmerten sie mit bläulichen Obertönen. Reglos standen sie da, stumme, geheimnisvolle Zeugen der vergangenen Pracht eines Volkes, das ein Maß an Größe erreicht hatte, das wahrscheinlich im Sonnensystem ohne Beispiel war.
    An dieser Stelle, an der sich zwei Gänge teilten, blieb der Große Trottel stehen. Er stand einen langen Moment anscheinend in Gedanken versunken und ließ Pendrake dann mit überraschender Behutsamkeit auf den Boden nieder. Schweigend kniete er darauf nieder und löste mit seinen dicken, plumpen Fingern die Fesseln um Pendrakes Knöchel.
    »Steh auf!« befahl er kurz.
    Im Schwerefeld des Mondes bereitete dies keine Schwierigkeiten, obgleich seine Hände schmerzhaft straff auf seinem Rücken gefesselt waren. »Den rechten Tunnel hinunter!« kommandierte der Große Trottel.
    Als Pendrake ohne ein Wort gehorchte, folgte ihm der Neandertaler und sagte dabei: »Es gibt hier unten etwas, von dem ich möchte, daß du es zu sehen bekommst. Flößt mir jedesmal ein komisches Gefühl ein, und es wäre dumm von mir, dich umzubringen, ohne vorher festzustellen, welche Wirkung es auf einen Burschen wie dich ausübt.«
    Die strahlenden Wände erhellten ihnen den Weg, und sie gelangten schließlich in eine zweite große Halle. Im genauen Mittelpunkt des kreisförmigen Raums ragte ein wasserklarer, durchsichtiger Würfel von etwa sechs Meter Seitenlänge empor. Der Große Trottel wies auf ihn, und Pendrake ging darauf zu, dabei gewahr, daß der Affenmensch hinter ihm hergetrottet kam.
    »Sieh hinunter!« sagte der andere, und seine Stimme klang jetzt fast sanft.
    Pendrake hatte es bereits gesehen.
    In einiger Tiefe unter dem Würfel glühte eine blau-weiße Flamme mit harter, blendender Helligkeit. Nach einem raschen Blick mußte Pendrake seine Augen abwenden. Doch sein Blick kehrte wieder und wieder dahin zurück.
    »Es hat schon genau so geleuchtet«, sagte der Große Trottel, »als ich das erste Mal hierher kam. Was hältst du davon?«
    Seine Gedanken in fast schmerzhafter Anstrengung konzentrierend, sprach Pendrake stumm in den Würfel: »Bitte rettet mich. Ich brauche Hilfe!«
    Aus weiter Ferne, aus den äußersten

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