Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)
liegt, Nita « , sagt David matt. » Wenn du jetzt aufhörst, kann ich dir helfen, ich kann – «
Nita lächelt verzerrt, stößt ihm genüsslich die Nadel in den Hals und drückt den Kolben. David fällt vornüber, ein Zittern durchläuft ihn, dann ein weiteres.
Er reißt die Augen weit auf und schreit, starrt in die Luft. Ich weiß, was er sieht, weil ich es selbst gesehen habe, im Hauptquartier der Ken, unter dem Einfluss des Angstserums. Ich habe am eigenen Leib erfahren, wie meine schlimmsten Ängste zum Leben erwachen.
Nita kniet sich vor ihn hin und umfasst sein Gesicht.
» David! « , sagt sie drängend. » Ich kann dafür sorgen, dass es aufhört. Aber dazu musst du uns sagen, wie wir in den Raum kommen. Hörst du mich? «
Er keucht, und seine Augen sind nicht auf sie fokussiert, sondern auf etwas über ihrer Schulter. » Tu es nicht! « , ruft er und macht einen Satz nach vorn, auf irgendein Phantom zu, das das Serum ihm vorgaukelt. Nita legt ihren Arm um seine Brust, um ihn festzuhalten, und er schreit: » Nein …! «
Nita schüttelt ihn. » Ich werde sie davon abhalten, es zu tun, wenn du mir sagst, wie wir reinkommen! «
» Sie! « , ruft David, und Tränen glänzen in seinen Augen. » Der … der Name … «
» Wessen Name? «
» Uns läuft die Zeit davon! « , sagt der Mann, der die Waffe auf David gerichtet hält. » Entweder er gibt uns das Serum oder wir legen ihn um … «
» Sie « , wiederholt David, streckt den Zeigefinger aus.
Und zeigt damit auf mich.
Ich bleibe in Deckung, schiebe nur beide Arme um die Ecke und schieße zweimal. Die erste Kugel trifft die Wand. Die zweite Kugel trifft den Mann am Arm. Seine riesige Waffe fällt scheppernd zu Boden. Die rothaarige Frau richtet ihre Waffe auf mich – oder auf das, was sie von mir sehen kann – und Nita schreit: » Nicht schießen! «
» Tris « , sagt Nita, » du weißt nicht, was du tust … «
» Da hast du wahrscheinlich recht « , antworte ich und schieße erneut. Diesmal ist meine Hand ruhiger und ich ziele besser; ich treffe Nita an der Seite direkt über der Hüfte. Sie schreit in ihre Maske und hält sich die Wunde, langsam sinkt sie auf die Knie, ihre Hände sind blutig.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht humpelt David auf mich zu, das Gewicht auf sein unverletztes Bein verlagert. Ich schlinge die Arme um seine Taille und drehe ihn, sodass er zwischen mir und den Eindringlingen steht. Dann halte ich ihm meine Waffe an den Hinterkopf.
Keiner rührt sich. Ich spüre meinen Herzschlag in der Kehle, in den Händen, hinter den Augen.
» Schießt, und ich verpasse ihm eine Kugel « , drohe ich.
» Du würdest deinen eigenen Anführer nicht töten « , sagt die Rothaarige.
» Er ist nicht mein Anführer. Es ist mir egal, ob er lebt oder stirbt « , sage ich. » Aber wenn ihr glaubt, ich würde zulassen, dass ihr dieses Todesserum in die Finger bekommt, habt ihr euch gründlich getäuscht. «
Ich gehe langsam rückwärts, während David unter dem Einfluss des Serum-Cocktails vor sich hin wimmert. Geduckt wende ich mich zur Seite, sodass sein Körper meinen möglichst gut deckt, und halte weiter die Waffe an seinen Kopf.
Wir haben das Ende des Gangs fast erreicht, als die Frau feuert. Sie trifft David direkt über dem Knie, diesmal ist es das andere Bein. Mit einem Aufschrei bricht er zusammen und ich stehe ungeschützt da. Ich lasse mich fallen, schlage mir am Boden die Ellbogen auf, als eine Kugel an mir vorbeizischt. Das Geräusch vibriert in meinem Kopf.
Mein linker Arm wird ganz heiß. Da ist Blut. Ich scharre mit den Füßen, um festen Halt zu finden. Dann feuere ich blind, packe David am Kragen und zerre ihn um die Ecke, während ein heftiger Schmerz durch meinen linken Arm schießt.
Ich höre schnelle Schritte und lautes Stöhnen. Aber die Schritte sind nicht hinter mir, sondern vor mir. Menschen stehen um mich herum, darunter auch Matthew. Einige helfen David auf und laufen mit ihm den Flur entlang. Matthew streckt die Hand nach mir aus.
Meine Ohren klingeln. Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe.
28. Kapitel
Tris
Das Krankenhaus ist voller Menschen, die schreien oder hin und her rennen oder hektisch die Vorhänge zuziehen. Bevor ich mich hingesetzt habe, habe ich in allen Betten nachgesehen, ob Tobias irgendwo liegt, doch ich habe ihn nicht gefunden. Ich zittere immer noch vor Erleichterung.
Uriah ist ebenfalls nicht hier. Er ist in einem anderen Zimmer, dessen Tür geschlossen ist – kein
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