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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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sentimental bin, haben sie gesagt, könnten sie das nicht noch ein Jahr verschieben. Sie sagten, es sei einsturzgefährdet. Das hilft mir jetzt herzlich wenig. «
    Marnie holte tief Luft und sprach eine Spur zu aufgekratzt weiter. »Ist wohl offensichtlich, dass es nicht mehr bewohnbar ist. Aber das wusste ich schon vorher. Die letzten Jahre hat sich keiner von uns darum gekümmert. Ich habe das Schlimmste befürchtet, aber trotzdem die Hoffnung nicht aufgegeben. « Marnie schniefte atemlos. »Ich wollte 一 ich wollte es nur noch einmal sehen -«
    »Der Baum hat Ihren Brüdern die Arbeit abgenommen. «
    Marnie japste empört. »Natürlich. Dass Ihnen Sentimentalitäten fremd sind, war mir schon klar. Aber ich verbinde so schöne Erinnerungen mit der Hütte. Ich habe meine Großmutter sehr lieb gehabt. Meine Familie ist jeden Sommer hier oben gewesen. Wir sind gewandert, haben geangelt und 一«
    Gütiger Himmel, erzählt sie mir jetzt ihre ganze Lebensgeschichte? Jake drehte sich um und unterbrach sie mitten im Satz. »Sie können wohl niemals den Mund halten? «
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu, obwohl das bei den lausigen Lichtverhältnissen kaum etwas brachte. »Wenn ich mich nicht gerade zu Tode ängstige, schon. «
    »Vertrauen Sie mir. « Er hörte sich aufrichtig an. »Sie brauchen wirklich keine Angst zu haben. Bei mir sind Sie so sicher wie in Ihren eigenen vier Wänden. «
    » Kein guter Vergleich.«
    Genau genommen hatte er ein Problem damit, ihr zu vertrauen. Er seufzte gekünstelt. »Wenn ich dafür sorge, dass keine weiteren Bäume auf Sie fallen, halten Sie dann die Klappe? «
    Marnie hörte zu plappern auf, aber still war sie deshalb noch lange nicht.
    Jake war sich ihrer Anwesenheit schmerzlich bewusst. Jeden ihrer vorsichtigen Schritte begleitete leises Seufzen und Gestöhn, das ihm geradezu durch Mark und Bein ging. Wenn sie nur endlich, verdammt noch mal, ihr Maul gehalten hätte!
    Sie hörte sich an, als hätte sie gerade Sex.
    Guten Sex.
    Langsamen, guten Sex.
    Sex, der jede Faser des Körpers beanspruchte.
    Jake wollte partout nicht an Sex denken. Und nicht an sie . Und ganz bestimmt nicht an Sex und sie gleichzeitig.
    Aber sie war nun einmal da. Und er war weit und breit der einzige Zuhörer. Blieb ihm eine andere Wahl? Nein. Also stapfte er weiter 一 streitlustig, reizbar und lüstern, wie er nun mal war.
    Marnie geriet hinter ihm ins Stolpern und stöhnte entzückend. Jake biss die Zähne zusammen. »Wie viele Brüder haben Sie denn«, fragte er gereizt. Ihr Geplapper war ihm lieber als dieses elende Gestöhn. Er hatte ihr später ein paar ernste Fragen zu stellen, aber dazu musste er ihr Gesicht sehen.
    »Ich habe gedacht, ich soll still sein. «
    »Ich habe meine Meinung geändert. Wie viele?«
    »Vier.«
    »Und Sie sind also jeden Sommer mit Ihrer Großmutter hier oben gewesen? « Er musste richtiggehend schreien, so wie der Sturm ihm ins Gesicht blies, und er hasste das alles.
    »Ja.«
    Der Lichtkegel ihrer Taschenlampe störte seine gute Nachtsicht. Erst redete sie zu viel, dann war sie einsilbig. Aber er hatte ohnehin keine Lust, ihre Lebensgeschichte zu hören.
    Im Schutz der Bäume herrschte immer noch tiefgraues Morgenlicht. Es roch nach feuchtem Laub, Pinienholz und nassem Hund. Und es war kalt.
    Der Regen konnte sich jeden Moment in Schnee verwandeln. Der Pfad war zwar nicht sonderlich steil, aber bei diesem Wetter und schlechter Sicht nicht ungefährlich. Schlamm, nasse Piniennadeln und verrottendes Laub machten jeden Schritt zur Rutschpartie. Er stemmte sich gegen den Wind und arbeitete mit jedem Muskel dagegen an. Der Sturm pfiff zwischen den Bäumen hindurch, schlug ihm den Jackensaum um die Hüften und zerrte an seinen Haaren. Er kämpfte sich missmutig weiter.
    Dann hörte er hinter sich ein Platschen, ein leises, ungeduldiges Wimmern und einen Seufzer.
    Er musste sich mit aller Kraft zusammenreißen, sie nicht hochzuheben und den Rest des Weges zur Hütte zu tragen, bevor sie noch zu jammern und zu geifern anfing. Aber er würde sie nicht anfassen. Sie und ihr liebeskranker Hund hatten zwar seine Ruhe gestört, doch er konnte sie nicht in einer Hütte bleiben lassen, die nur noch aus Zahnstochern bestand. Nur bedeutete das noch nicht, dass sie sich willkommen zu fühlen brauchte.
    Er wusste nicht, wer oder was sie war, und bis er das herausgefunden hatte, würde er ihr nicht weiter trauen als er spucken konnte.
    Sie fing zu summen an. Ein fröhliches Liedchen, das

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