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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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fragte Arabella.
    »Ein Schwätzer, dem nicht zuzuhören lohnt«, erwiderte er und erhob sich. »Aber da bemerke ich gerade meine Cousine, ich muß sie wohl begrüßen.« Lächelnd verneigte er sich und ging davon; stand ein oder zwei Minuten im Geplauder mit Lady Wainfleet, trank ein Glas Wein mit Mr. Warkworth, beglückwünschte die Gastgeberin zum Erfolg des Abends und zog sich dann zurück, genau mit dem Ergebnis, das zu erreichen er sich vorgesetzt hatte, nämlich Miss Tallants Fuß auf die Sprosse der Modeleiter zu setzen. Binnen vierundzwanzig Stunden würde ganz London wissen, daß die reiche Miss Tallant Nonpareils, des Unvergleichlichen, jüngster Flirt war.
    »Hast du gesehen, wie Beaumaris diesem allerliebsten Ding den Hof machte?« fragte Lord Wainfleet seine Frau auf der Heimfahrt.
    »Wie sollte ich das nicht bemerken?«
    »Schien mir ganz hingerissen, wie? Sonst nicht sein Stil, die Kleine. Ob er es auf sie abgesehen hat?«
    »Robert? Wenn du ihn so kennen würdest wie ich, Wainfleet, dann hättest du auf den ersten Blick gemerkt, daß er sich bloß amüsiert! Ich weiß, wie er aussieht, wenn er in dieser Stimmung ist. Jemand müßte das Kind warnen, sich mit ihm einzulassen. Es ist nicht nett von ihm, denn sie ist ja noch ein Baby.«
    »Soll reich sein wie ein Nabob, wird im Klub erzählt«.
    »Hab ich auch gehört, aber was besagt das schon? Robert selbst ist unanständig reich, und wenn er je heiraten sollte, was ich zu bezweifeln beginne, dann gewiß nicht Geld!«
    »Meine ich auch nicht«, räumte Seine Lordschaft ein. »Warum sind wir eigentlich dahin gegangen, Luisa? Verdammt öde, solch eine Gesellschaft.«
    »Shocking! Robert bat mich darum. Zugegeben, ich war neugierig, mir diese Erbin anzusehen. Er sagte, daß er aus ihr die gesuchteste Partie von ganz London machen würde.«
    »Klingt merkwürdig. Warum sollte er das?«
    »Hab ich ihn auch gefragt. Er fand, es könnte amüsant sein. Manchmal, Wainfleet, möchte ich ihm Ohrfeigen verabreichen.«

7
    NICHT NUR im Busen seiner Cousine schwelten Rachegedanken gegen Mr. Beaumaris. Lady Somercote war in ihre Kinder nicht so vernarrt, daß sie sich eingebildet hätte, einer ihrer Söhne könnte für eine reiche Erbin anziehender sein als der Nonpareil; mit Vergnügen hätte sie ihm die lange Diamantenagraffe, die sie im Haar trug, zwischen die Rippen gestoßen; und Mrs. Kirkmichael erwog voll Bitterkeit, daß er, mit Rücksicht auf viele Male, da sie alles Erdenkliche getan, um ihm gefällig zu sein, nun doch auch ihrer mageren Tochter ein wenig Aufmerksamkeit hätte schenken können; solch eine Geste hätte ihn wenig gekostet, der armen Maria aber den Weg in die Welt sehr erleichtert. Mr. Epworth, der sich zu seinem Unbehagen selbst sagen mußte, daß er aus irgendeinem unerfindlichen Grund von dem Nonpareil in den Schatten gestellt worden war, machte die Runde durch die Klubs und erklärte jedem, der es hören wollte, er hätte gute Lust, in absehbarer Zeit Beaumaris den Kopf gehörig zurechtzusetzen; seine Tante erinnerte sich daran, daß sie einst mit Lady Beaumaris einen argen Streit gehabt hätte; und seine Neigung zum Flirt habe der Junge zweifellos von seiner Mutter geerbt. Und die Frau, die er einmal heiraten würde, könnte einem schon jetzt leid tun. Sogar Mr. Warkworth und Lord Fleetwood fanden es höchst unnett von dem Nonpareil, sich mit dem großen Fang, den diese Season bot, einzulassen; und einige andere Herren, die sonst Mr. Beaumaris bis ins kleinste nachäfften, wünschten ihn dorthin, wo der Pfeffer wächst.
    Es gab eine einzige Stimme, die nicht in diesen Chorus der Mißbilligung einfiel: Lady Bridlington fand Mr. Beaumaris bezaubernd. Den ganzen folgenden Tag über hatte sie kein anderes Thema. Als er neben Arabella gesessen, war kein Lächeln, keine seiner Gebärden dem wachsamen Blick der guten Lady entgangen. Keinem anderen Mädchen im Salon hatte er irgendwelche Aufmerksamkeit geschenkt; hatte diese Welt, die nun einmal die seine war, wissen lassen, daß er Miss Tallant charmant fände: jetzt fand Ihre Ladyschaft in ganz London niemand so liebenswürdig, so wohlerzogen, so ihrer Sympathie würdig! Immer wieder versicherte sie Arabella, ihr Erfolg stünde nun außer Zweifel; und erst als diese ersten Wellen des Hochgefühls verebbt waren, fand sie so weit zu ihrer nüchternen Denkweise zurück, daß sie Arabella eine leise Warnung zuflüstern konnte. Nun, wenn sie jetzt Mr. Beaumaris’ eindeutige Aufmerksamkeiten

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