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Die bezaubernde Arabella

Die bezaubernde Arabella

Titel: Die bezaubernde Arabella Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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verwundert, als… nun, sie ist ein sehr hübsches Ding, und Mr. Beaumaris hat eine Neigung zu ihr gefaßt.«
    »Ich habe mit Beaumaris nie auf vertrautem Fuß gestanden. Ich gehöre nicht zu der Sorte, die ihm nachläuft, und ich mißbillige es zutiefst, daß er ein wohlerzogenes junges Mädchen mit seinen Galanterien behelligt. Der Einfluß, den er auf Leute ausübt, denen man mehr Verstand zutrauen möchte…«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf«, unterbrach ihn die Mutter. »Das hast du mir alles schon gestern erklärt. Von Beaumaris magst du halten, was du willst, aber du kannst nicht bestreiten, daß er in der Lage ist, jemanden nach seinem Belieben in Mode zu bringen.«
    »Sehr wohl, aber etwas muß ich noch begreifen lernen: wieso es in seiner Macht liegt, Leute wie Epworth, Morecambe, Camaby und sogar Fleetwood dazu zu bringen, daß sie sich um ein Mädchen bemühen, das nichts als ein hübsches Lärvchen zu bieten hat.«
    »Doch nicht Fleetwood!« protestierte Lady Bridlington schwach.
    »Auch Fleetwood«, wiederholte Frederick unerbittlich. »Ich will nicht sagen, daß er gerade nach einer Mitgift jagt, aber er kann es sich bestimmt nicht leisten, ein mittelloses Mädchen zu heiraten. Und doch bemüht er sich sogar eindeutiger um Miss Tallant als Horace Epworth. Das ist übrigens noch nicht alles! Aus Bemerkungen, die ich aufgeschnappt habe, entnehme ich, daß die meisten unserer Bekannten die Kleine für reich halten. Darum wiederhole ich meine Frage: Was kannst du gesagt haben, um solch einen Unsinn unter die Leute zu bringen?«
    »Hab ich doch gar nicht!« jammerte Lady Bridlington, den Tränen nahe. »Ich habe mir im Gegenteil die größte Mühe gegeben, dieser Frage auszuweichen. Hab nicht die leiseste Andeutung gemacht, was sie zu erwarten hat. Übrigens kann man sie nicht als mittellos bezeichnen, das stimmt nicht! Bei ihrer großen Kinderschar können die Tallants ihr natürlich nicht viel mitgeben, aber wenn ihr Vater stirbt… und Sophia, die auch ein wenig eigenes Vermögen hat…«
    »Tausend Pfund oder etwas dergleichen«, unterbrach Frederick sie geringschätzig. »Ich bitte um Vergebung, aber es liegt auf der Hand, daß du, unbedachtsam, möchte ich vermuten, irgend etwas gesagt hast, was zu diesem Irrtum geführt hat. Und dem muß ich entgegentreten. Das kann ja fein werden, wenn die Welt die Wahrheit herausbringt, und wenn es von dir heißt, daß du der Gesellschaft eine Schwindlerin aufgedrängt hast!«
    Diese arge Drohung überwog in Lady Bridlingtons Gedanken das Widerstreben gegen Fredericks Ungerechtigkeit. Sie wurde blaß und fragte: »Was läßt sich da tun?«
    »Du kannst es mir überlassen, das Nötige zu tun. Ich werde schon eine passende Gelegenheit finden und einfließen lassen, daß es mir unklar ist, wie solche Mißverständnisse aufkommen konnten.«
    »Das mußt du wohl tun. Nur bitte ich dich, Frederick, nicht gleich die ganze Welt ins Vertrauen zu ziehen! Und es ist keineswegs nötig, alle Einzelheiten über die Vermögensverhältnisse des armen Dings an die große Glocke zu hängen.«
    »Es wäre höchst ungeziemend, wenn ich das täte. Schließlich bin ich nicht dafür verantwortlich, daß sie nach London gekommen ist. Das muß ich dir offen sagen, Mama: du warst es, die sich – höchst unbedachtsam, wie ich finde – verpflichtet hat, sie unterzubringen. Gewiß möchte ich ihr ihre Chancen nicht verderben. Und da du, wie ich sehe, sie hierbehalten willst, bis jemand sich um sie bewirbt, soll es mir nur recht sein, wenn sie so bald wie möglich heiratet.«
    »Du hast wirklich ein höchst unangenehmes Wesen«, sagte Lady Bridlington und brach in Tränen aus.
    Geschehen war es um ihren Seelenfrieden. Als Arabella in den Salon trat, betupfte die gute Lady noch ihre Augen und schnüffelte. Besorgt erkundigte sich Arabella nach der Ursache dieser Betrübnis. Lady Bridlington war froh, eine Verständnis volle Zuhörerin gefunden zu haben, drückte dem Mädchen dankbar die Hand und plauderte alles bedenkenlos aus, was auf ihrer Seele lastete.
    Neben ihrem Stuhl kniend hörte Arabella in betroffenem Schweigen zu, und ihre Hand lag in der Lady Bridlingtons. »Es ist so unnett von Frederick«, beklagte sich die Lady. »Und so ungerecht! Du kannst es mir glauben, Liebling, ich habe zu keiner Menschenseele ein Wort darüber verlauten lassen. Wie kann er nur so etwas von mir denken! Wie scheußlich, solche Lügen zu sagen, wie närrisch, wie vulgär obendrein, kurz alles, was

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