Die bezaubernde Rivalin
übrig blieb, als den beiden hinterherzutrotten.
„Wir sollten gemeinsam zu Mittag essen, Mr Farraday“, sagte die Autorin, nachdem sie in der Buchabteilung angekommen waren und sie endlich seinen Arm freigegeben hatte.
„Wie sehr ich wünschte, dass das möglich wäre“, antwortete Jordan und klang tatsächlich, als bedauerte er zutiefst, bereits andere Verpflichtungen zu haben. „Ein andermal vielleicht … Heute würde ich Sie auch nur von Ihren Fans fernhalten.“ Er sah zu den Frauen, die bereits warteten und eine Ausgabe des letzten Romans der Autorin an sich gedrückt hielten. Dann warf er India einen Blick zu, als wollte er fragen:
Nun, wie war ich? Hätte Ihr Vater es besser machen können?
Darauf lautete die Antwort natürlich „nein“. Nachdem Jordan einen Blick auf seine Armbanduhr geworfen hatte, erklärte er an die Autorin gewandt: „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden? Ich muss noch ein Telefonat führen.“
„Dazu können Sie gern mein Büro benutzen“, sagte India, und als Jordan den Aufzügen zustrebte, dachte sie: Eigentlich hätte ich ihn begleiten sollen. Aber sie war froh, einen Augenblick für sich allein zu haben. Doch sie wollte auch nichts dem Zufall überlassen und kontaktierte über die Sprechanlage noch rasch ihre Sekretärin.
„Mr Farraday ist auf dem Weg nach oben, Sally. Sie können ihm die Liste mit den Events für Juni geben. Aber die Pläne für die neuen Büros gehen ihn nichts an, genauso wenig wie alles andere.“
“
Alles
andere?“, fragte Sally daraufhin mit einem heiseren Lachen, und India seufzte. Einerseits wäre es ihr sehr gelegen gekommen, wenn ihre sexy Sekretärin Jordan ein wenig abgelenkt hätte. Aber andererseits gefiel ihr die Vorstellung überhaupt nicht. Warum, wurde ihr nicht ganz klar. Deshalb verbannte sie jeden weiteren Gedanken daran und wandte sich erneut dem Fotografen zu, damit der Mann noch einige Fotos von ihr und der Autorin für die Webseite des Warenhauses aufnehmen konnte.
Danach hielt India eigentlich nichts mehr davon ab, in ihr Büro zurückzukehren, wo ihr Schatten sicher schon auf sie wartete. Doch als sie den Aufzug betrat, zuckte sie unwillkürlich zusammen: Darin lehnte bereits Jordan Farraday. und um ihre Reaktion zu überspielen, lachte sie. „Mr Farraday, ich dachte, Sie würden in meinem Büro telefonieren.“
„Ich habe keinen Schreibtisch gebraucht und gleich mein Handy benutzt.“
„Mit anderen Worten: Die Sache mit dem Anruf ist nur ein Vorwand gewesen, damit unsere Autorin nicht noch auf die Idee kommt, mit Ihnen zu Abend zu essen.“
„Genau, schließlich bin ich schon zum Abendessen verabredet, nicht wahr? Und zwar mit Ihnen … Und was machen wir jetzt?“
„Kaffee trinken. Aber lassen Sie sich eins gesagt sein: Wenn Sie Vorstandsvorsitzender gewesen wären, hätten Sie sich nicht so einfach aus der Affäre ziehen können.“
„Wenn ich es hier zu sagen habe, Miss Claibourne, bezahle ich jemanden, damit er den Clown mimt.“
India ignorierte seine letzte Bemerkung und meinte nur: „Da wäre es womöglich besser, wenn alles beim Alten bleiben würde.“
„Für Sie vielleicht, nicht aber für mich. Doch das wissen Sie ja längst.“
Ja, das wusste sie bereits. Hatte er möglicherweise schon Pläne, von denen sie
nichts
wissen sollte?
„Wann kommt Ihr nächster Partygag noch einmal?“
„Das würde ich unseren berühmten Fernsehkoch aber nicht zu Ohren kommen lassen, zumindest nicht, wenn er gerade ein Messer in der Hand hält.“ Während sie das sagte, zog India ihre Zutrittskarte zur Vorstandsetage durchs Lesegerät im Aufzug und drückte den entsprechenden Knopf auf der Schalttafel. Oben angekommen, rauschte sie in den Flur und blieb nur kurz an Sallys Schreibtisch stehen, um sich bei ihrer Sekretärin zu erkundigen, ob jemand für sie angerufen hatte. „Ach, und, Sally …“
„Was mit dem Krankenhaus ist?“ Sally warf Jordan einen betörenden Blick zu.
„Genau, rufen Sie bitte dort an, und fragen Sie nach, wie es unserer zukünftigen Mutter geht. Sobald wir wissen, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen zur Welt gebracht hat, möchte ich, dass Sie einen Strauß Blumen ordern und einen Geschenkkorb mit Babyartikeln in der entsprechenden Farbe zusammenstellen lassen. Und einen hübschen C & F-Teddy lassen Sie bitte auch dazulegen. Der Fotograf soll mich heute Abend begleiten, falls die jungen Eltern im Überschwang der Gefühle möchten, dass die ganze Welt von ihrem Glück
Weitere Kostenlose Bücher