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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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die das Warenhaus leiten könnte,
Jordan.“
Nachdem er sie mit „India“ angeredet hatte, benutzte sie jetzt absichtlich seinen Vornamen. Bestimmt nannte sie ihn nicht mehr „Mr Farraday“. Das würde sich ja anhören, als wäre er der Chef und sie seine Assistentin. Dabei waren sie einander doch ebenbürtig. Und als hätte er ihre Gedanken erraten, erklärte er nun: „Na, wenigstens nennen Sie mich jetzt nicht mehr ‚Mr Farraday‘! ‚Jordan‘ zu sagen war doch gar nicht so schwierig, hm?“
    Ich hasse gönnerhafte Männer, dachte India und stieg aus. Aber sie würde ihm schon noch zeigen, wo’s langging. Und wenn sie dazu mit dem Teufel höchstpersönlich zu Abend essen musste. Als Jordan ihr daraufhin die Hand auf den Ellbogen legte, schenkte sie ihm sogar ein Lächeln. Ob er wohl gespürt hatte, dass sie bei seiner Berührung zusammengezuckt war?
    Jetzt hielt er ihr die Tür zum Restaurant auf, und India sagte: „Sie haben eine Stunde Zeit.“
    Sobald sie an ihrem Tisch saßen, fragte Jordan: „Finden Sie es nicht auch komisch, dass wir beide nach Ländern benannt wurden?“
    India widerstand der Versuchung anzumerken, dass sie nach einem Subkontinent benannt worden sei, während er seinen Namen nur auf ein vergleichsweise winziges arabisches Land zurückführen könne. Stattdessen erklärte sie: „Mein Vater hat meine Mutter in Indien kennengelernt. Danach wurde es bei uns sozusagen zur Familientradition, den Kindern Namen zu geben, die daran erinnerten, wo mein Vater mit der jeweiligen Mutter einmal sehr glücklich gewesen ist.“
    India nahm die Speisekarte und fuhr fort: „Mit seiner zweiten Frau war er in den Flitterwochen in Florenz, und seine dritte hat er in Rom bei einer Modenschau kennengelernt. Daher die Vornamen meiner Schwestern Flora und Romana. Und wie kam Ihr Name zustande? Sind Ihre Eltern nach Jordanien in die Flitterwochen gefahren?“
    „Dazu sind sie nie gekommen, aber sie haben ja auch nie geheiratet.“
    „Oh!“, sagte India und dachte: Das geschieht mir ganz recht. Schließlich hätte sie ihn nicht so direkt zu fragen brauchen.
    „Meine Mutter hat mir erzählt, mein Vater würde ‚Jordan‘ oder besser gesagt ‚Jourdan‘ heißen. Er ist Franzose. Sie haben sich kennengelernt, als meine Mutter auf Rucksacktour in Frankreich unterwegs war. Es war so eine typische Urlaubsromanze. Sie wissen ja, wie die sind: sehr leidenschaftlich, aber auch sehr kurz.“ Er zuckte die Schultern und fügte hinzu: „Und so eine Beziehung kann trotzdem das ganze Leben verändern.“
    Ob es damals als alleinerziehende Mutter schwerer gewesen ist als heutzutage? überlegte India unwillkürlich. Bestimmt, so wie Jordan den letzten Satz betont hatte, musste die Schwangerschaft das ganze Leben seiner Mutter negativ beeinflusst haben. Nicht mehr zur Universität gehen zu können war bestimmt nur eines von vielen Opfern gewesen.
    „Ich habe mich immer schon gewundert, dass Sie mit Nachnamen ‚Farraday‘ heißen“, erklärte India dann. Von allein hätte sie ihn nie nach dem Grund dafür gefragt. Schließlich wollte sie die Beziehung in jedem Fall auf der geschäftlichen Ebene belassen. „Haben Sie Ihren Vater jemals kennengelernt?“
    „Nein, als Kitty bemerkt hat, dass sie schwanger war, ist er längst über alle Berge gewesen.“
    „Kitty? Nennen Sie Ihre Mutter denn beim Vornamen?“
    „Ja, ursprünglich geschah das meinem Großvater zuliebe, damit er nicht ständig daran erinnert wurde, welche Schande meine Mutter über die Familie gebracht hat.“
    „So hat er das gesehen? Das tut mir aber leid!“
    „Wie auch immer, meine Mutter war der Meinung, ich sollte etwas haben, das mich an meinen Vater erinnert. Deshalb hat sie mir wohl seinen Vornamen gegeben. Was ist eigentlich mit Ihrer Mutter, India? Erinnern Sie sich noch an sie?“
    „Nein, ich war ja noch ein Baby, als sie wegging. Den Erzählungen meiner Großmutter nach zu urteilen, ist meine Mutter in London nie sesshaft geworden. Sie wollte einfach nur zurück in ihren Aschram, wieder barfuß laufen und unbeschwert sein.“
    „Ohne Sie?“
    India nickte bloß.
    „Was hat denn Ihr Vater dazu gesagt?“
    „Nicht viel.“
    „Hat er Ihre Mutter etwa einfach so gehen lassen?“
    „Natürlich, er hatte ja alle Hände voll zu tun und hätte ihr gar nicht nachreisen können. Ihm war gerade der Vorstandsvorsitz von Claibourne & Farraday zugefallen.“ Die Antwort kam ihr so locker über die Lippen wie damals ihrer Großmutter, wenn

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