Die bezaubernde Rivalin
erfährt.“
„Wenn Sie vorher noch eine Minute erübrigen könnten, India, müssten wir auch noch einmal über die Abschiedsfeier für Maureen Derbyshire sprechen.“
Erklärend wandte sich India an Jordan. „Sie verstehen das vielleicht nicht, Mr Farraday, aber wenn Maureen in den Ruhestand geht, kommt das dem Ende einer Ära gleich. Sie hat vor fünfzig Jahren bei uns angefangen, gleich, nachdem sie mit der Schule fertig war.“
„Dann muss sie ja meinen Großvater noch gekannt haben!“
Verdammt! dachte India. Daran hatte sie ja gar nicht gedacht. Es mit Jordan Farraday aufzunehmen erwies sich als immer schwieriger. Aber sie machte gute Miene zum bösen Spiel und sagte: „Ja, ich denke auch.“
„Maureen wäre bestimmt begeistert, wenn Sie zu unserer Abschiedsparty kommen könnten, Mr Farraday“, fügte nun Sally hinzu. „Sie steigt am Donnerstag im Dachgartenrestaurant von C & F.“
„Ich werde da sein“, antwortete Jordan, „vorausgesetzt, India reserviert mir den ersten Tanz.“
3. KAPITEL
„Ich kann gar nicht glauben, wie jung sie ist!“, sagte India, als sie am frühen Abend zusammen mit Jordan das Krankenhaus wieder verließ. „Aber vielleicht werde ich auch nur alt.“
„Das wird’s wohl sein“, sagte Jordan, und India warf ihm einen bösen Blick zu, woraufhin sein Gesicht ein Lächeln überzog, das dazu angetan war, einer Frau die Knie weich werden zu lassen.
Erst jetzt begriff India, dass er sie nur hatte necken wollen. „Sie haben echt was hergemacht, mit dem Neugeborenen im Arm“, sagte sie dann und sah zu ihm auf.
„Sie bringen die Geschenke, und ich bekomme die Publicity. Das erscheint mir irgendwie ungerecht.“
„Die Kosten dafür übernimmt die Werbeabteilung.“ India versuchte, nicht genervt zu klingen, weil Jordan Farraday sie in Sachen Publicity für C & F an einem Tag dreimal geschlagen hatte. Erst mit der Autorin, dann beim Fernsehkoch, den er mit seinen Fragen wie einen zweiten Bocuse hatte wirken lassen. Und am Ende war Serena auch noch wild entschlossen gewesen, Jordan das Baby halten zu lassen. Aber jetzt versuchte India die Sache positiv zu sehen und erklärte: „Ich würde sagen: ‚Claibourne’s‘ bekommt die Publicity.“
„In diesem Fall scheint mir eher, dass es der Namenszusatz ‚& Farraday‘ ist, dem die Artikel der Journalisten gewidmet sein werden.“
India zuckte die Schultern. „Das gibt auf jeden Fall eine nette Geschichte.“ Dabei wäre es ihr am liebsten gewesen, wenn sich seine Mitwerber aufgrund der Artikel noch tagelang über ihn lustig machen würden. Aber die anderen Vertreter der Finanzwelt wären wohl eher beeindruckt, wie gut Jordan Farraday mit einer Notsituation hatte umgehen können, die sie nicht einmal ihrem schlimmsten Feind an den Hals wünschten.
Auf dem Weg zum Krankenhaus hatten Jordan und India ein Taxi genommen, um sich die Suche nach einem Parkplatz zu ersparen. Jetzt winkte Jordan dem Fahrer eines anderen Taxis zu, der gerade seine letzten Gäste aussteigen ließ. Die Männer wechselten noch einige Worte, bevor sich Jordan zu India auf die Rückbank setzte.
„Werden Sie uns morgen auch mit Ihrer Anwesenheit beglücken, Mr Farraday?“
„Der heutige Tag ist doch noch nicht zu Ende.“
„Das stimmt.“ India dachte an die Akte in ihrem Kofferraum und fügte hinzu: „Aber ich habe heute Abend noch sehr viel Papierkram zu erledigen.“
„Irgendetwas Interessantes, bei dem Ihnen Ihr Schatten helfen könnte?“
„Nein“, sagte sie – allerdings ein wenig zu schnell. „Es sind … Es handelt sich … Nun …“
„Um etwas Geheimes?“, versuchte er, ihr auf die Sprünge zu helfen.
„Um etwas sehr Vertrauliches“, sagte India. „Eine Familienangelegenheit.“
„Aber eine Familienangelegenheit ist doch alles, was mit C & F zu tun hat“, meinte Jordan, als der Taxifahrer gerade links heranfuhr und anhielt. „Wie auch immer, da wären wir!“
„Wo denn?“ India warf einen Blick aus dem Fenster. Sie hielten ganz in der Nähe des Warenhauses vor einem ihr dem Namen nach bekannten Restaurant, das sehr gut sein sollte, bei dem man allerdings nie einen Platz bekam.
„Ich habe meine Sekretärin einen Tisch für zwanzig Uhr bestellen lassen“, sagte Jordan und stieg aus. „Wir sind ein bisschen früher dran“, fügte er noch hinzu, während er India die Tür aufhielt. „Aber das dürfte um diese Zeit noch kein Problem darstellen.“
„Mr Farraday, ich weiß, dass Sie gesagt haben, wir würden
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