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Die bezaubernde Rivalin

Die bezaubernde Rivalin

Titel: Die bezaubernde Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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können, ohne ein Drama mit drei Akten daraus zu machen.“ Scharfsinnig und witzig formuliert, aber das half ihr jetzt auch nicht, die blöde Milchtüte zu öffnen.
    „Ich glaube, Sie verwechseln mich da mit jemandem – vielleicht mit Ihrem Exverlobten?“ Jordan nahm India die Tüte aus der Hand, und in null Komma nichts war sie geöffnet. Er goss ein wenig Milch in die Schale, und während er das Gefäß zum Anwärmen in die Mikrowelle stellte, erklärte er: „Wenn James so war, verstehe ich, warum Sie ihn nicht geheiratet haben.“ Er nahm die Schale wieder heraus, überprüfte die Temperatur der Milch und stellte das Ganze noch einmal für einige Sekunden in die Mikrowelle.
    „Sie haben nicht richtig zugehört, Jordan“, sagte India und setzte sich auf einen Barhocker. „Ich habe James nicht geheiratet, weil ich bereits mit dem Warenhaus verheiratet war, nicht, weil er nicht im Haushalt zur Hand gehen konnte.“
    „Genau“, sagte Jordan, aber so, als wäre er nicht wirklich davon überzeugt.
    „Wollen Sie mir damit sagen, dass Sie ganz anders sind, Jordan?“, fragte India, als Jordan ihr die Milch reichte und sich auf den Barhocker neben sie setzte.
    „Wie meinen Sie das?“ Er stützte den Kopf in die Hände und sah India aus den Augenwinkeln an. „Ganz anders als die Männer, die nur nach Plan arbeiten können, oder ganz anders als Sie, sodass ich nicht mit meiner Arbeit verheiratet bin?“
    „Beides.“ India hielt den Zeigefinger in die Schale. Dabei erinnerte nur ihr perfekt manikürter, dunkelrot lackierter Nagel daran, dass sie eigentlich eine Karrierefrau war, die es sich abends gemütlich gemacht hatte. Auch dass sie ihr Haar mit einem bunten Gummiband hochgenommen hatte und völlig verwaschene Klamotten trug, unterstützte den Eindruck, sie würde sich in ihren vier Wänden vom Arbeitsalltag erholen. Aber Jordan hatte im Wohnzimmer einen Blick auf den Ordner geworfen, mit dem sie sich offensichtlich vor seinem Eintreffen befasst hatte. Die Unterlagen waren dreißig Jahre alt. Dabei handelte es sich um Korrespondenz ihres Vaters mit den Anwälten, die früher für seinen Großvater gearbeitet hatten.
    India hatte also längst nicht aufgegeben, gegen seinen Anspruch auf den Vorstandsvorsitz anzukämpfen. Wahrscheinlich würde sie diese Position verteidigen, solange ein Funken Leben in ihr steckte. Noch gestern hätte ihn das diebisch gefreut. Aber jetzt konnte er nur denken: Was für eine Talentverschwendung!
    Laut sagte er dann: „Das mit dem Plänemachen der Männer sollten Sie nicht so abtun. Einen Schlachtplan zu haben ist das Wichtigste vor einem Kampf.“ Seiner war gewesen, India mithilfe seines Charmes um den Finger zu wickeln, damit sie ihm sozusagen die Tür öffnete und freien Eintritt zu Claibourne & Farraday gewährte. Dabei hatte er im gleichen Maß charmanter werden wollen, wie er auch rücksichtsloser geworden wäre …
    Er hatte viel durch die Beobachtung von Peter Claibourne gelernt. Doch jetzt machte ihm die Realität einen Strich durch die Rechnung. Dass India begehrenswert war, ungebunden und – nachdem beide Schwestern zum Feind übergelaufen waren – auch sehr allein, hatte er ja gewusst. Doch dass er sie auch mögen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Was das anging, kamen Frauen wohl besser mit dem Unvorhergesehenen klar. Denn India schien ihn wider Erwarten auch zu mögen.
    Aber dann dachte Jordan: Peter Claibourne hat meine Mutter wahrscheinlich auch gemocht. Zumindest genug, um mit ihr eine Nacht zu verbringen. Aber was Peter Claibourne konnte, konnte er, Jordan, schon lange.
    „Dass Sie sich im Haushalt zurechtfinden, habe ich gesehen“, unterbrach ihn India nun in seinen Gedanken, „aber was ist mit Ihrem Hang zur Arbeit?“
    „Nun, ich würde nicht sagen, dass ich mit meinem Job verheiratet bin, aber ich widme ihm schon meine ganze Aufmerksamkeit.“
    „Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit?“
    „Wenn Sie damit andeuten wollen, dass ich keine Zeit für die C & F-Geschäfte habe, muss ich Sie enttäuschen. Für Dinge, die mir wichtig sind, bringe ich immer Zeit auf.“
    „Mit anderen Worten, Sie sind ein Workaholic.“
    „Nicht unbedingt.“ Seine Arbeit schloss andere Interessen nicht aus, aber vielleicht war sie ein Schutz dagegen, sich zu binden und … verletzt zu werden. „Ein Mann muss schließlich arbeiten.“
    “
Sie
müssen nicht arbeiten, Jordan. Selbst wenn Sie nie wieder einen Finger rühren würden, könnten Sie von den C & F-Gewinnen bis

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