Die Beziehungs-Trickkiste
aber wesentliche Voraussetzung dafür: Sie hält sich völlig aus den Vorbereitungen raus und lässt ihn machen. So machen es die beiden â und ein neues Ritual hat seinen Anfang gefunden.
Auf den Punkt gebracht
⢠Rituale zwischen Partnern können liebevoll gepflegte Inseln im Alltag der Beziehung sein.
⢠Rituale können sich aber auch verfestigen und zum fixen Bestandteil partnerschaftlicher Erwartungen werden.
⢠Dann wird ein Ritual womöglich starr und verpflichtend, es wird zur Zwangshandlung, aus der die Freude weicht.
⢠Zwang zu einem Ritual ist fehl am Platz, Verpflichtung nimmt dem Ritual die Lebendigkeit, verursacht Distanz und schafft im Extremfall sogar Feindseligkeit.
⢠Rituale sollen beiden Freude bereiten. Nach solchen Gemeinsamkeiten zu suchen, kann sich lohnen.
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Aus der Trickkiste
Wenn Sie gemeinsame Rituale vermissen, bietet sich Folgendes an:
Richten Sie den Blick auf das, was Sie und Ihr Partner gern gemeinsam tun. Sie werden feststellen, dass es den ganzen Tag über eine Reihe von rituellen Begegnungen zwischen Ihnen und Ihrem Partner gibt.
Wenn Sie etwas entdecken, das Sie beide gern tun, so schlagen Sie vor, es öfter zu tun.
Wenn sich keine positiven Reaktionen ergeben, fragen Sie Ihren Partner, welche Dinge ihm Spaà mit Ihnen bereiten und wovon er sich mehr vorstellen könnte.
Trennung
Sobald zwei Partner erklären, dass sie âzusammenâ sind, vermeiden sie das Thema Trennung. Dabei kommen viele Trennungen gerade durch den krampfhaften Versuch zustande, sie zu vermeiden.
Der Trennungswurm ist immer dabei
Dieser Wurm ist von Anfang an in einer Beziehung dabei. Es lässt sich nämlich auf Dauer nicht leugnen, dass zwei unterschiedliche Menschen mit teils unterschiedlichen Ansichten, teils nicht kompatiblen Bedürfnissen und teils auseinanderlaufenden Interessen âzusammenâ sind.
Nur weil man einen Partner hat, hört man ja nicht auf, ein eigener Mensch zu sein. Wer sich verleugnet, wird dies dem Partner übel nehmen. Er wird ihn für die eigene Angst verantwortlich machen und früher oder später Streit anzetteln, dauerhafte Konflikte provozieren oder einen Machtkampf führen, der womöglich zum Ende der Beziehung führt. Wenn man in einer Beziehung nicht âman selbstâ sein kann, dann läuft das irgendwann auf die groÃe Trennung hinaus. Dann geht man auseinander.
Kleine gesunde Trennungen
Der groÃen Trennung gegenüber stehen kleine Trennungen. Eine kleine Trennung weist ein wesentliches Merkmal auf: Sie hat nichts mit dem Partner zu tun, bei ihr trennt man sich von etwas in sich. Beispielsweise von einem lieb gewordenen, aber nicht mehr stimmigen Verhalten, von einer belastenden Erinnerung, von einer quälenden Sehnsucht, von einer bequemen Gewohnheit. Oder von der Hemmung, ein klares Nein aussprechen zu können. Oder von der Ãberzeugung, dem Partner unter keinen Umständen wehtun zu dürfen. Oder man überwindet die Angst vor einer unbequemen Reaktion des Partners. Oder man lässt die Erwartung los, der Partner müsse sich ständig um einen bemühen.
Soll eine Beziehung erhalten bleiben, stehen in ihrem Verlauf viele kleine Trennungen an. Gelingen diese nicht, trennt man sich irgendwann vom Partner und gibt ihm die Schuld dafür. Man musste gehen, weil er oder sie so ist, und der andere denkt ebenso. Bleiben die Schuldvorwürfe aufeinander gerichtet, werden damit Trennungsschlachten und Rosenkriege begründet.
Sich im Guten trennen
Wollen Partner im Guten auseinandergehen, ist das wohl nur möglich, indem sie gemeinsam die Verantwortung für den Verlauf ihrer Beziehung übernehmen. Dann sagt der Einzelne beispielsweise: âEs ist mir nicht gelungen, mich gegen meinen Partner durchzusetzenâ, anstatt: âMein Partner war zu dominant.â Und beide sagen: âEs ist uns nicht gelungen, so aufeinander einzugehen, dass jeder zufrieden mit der Beziehung sein und bleiben konnte.â
Auf den Punkt gebracht
⢠Das Thema Trennung ist unterschwellig in jeder Beziehung vorhanden.
⢠Statt auf die groÃe endgültige Trennung zuzusteuern, könnte man sich viele kleine Trennungen erlauben: stets von dem, was nicht mehr passt.
⢠Wer sich nicht von dem trennt, was ihn hindert, er selbst zu sein, wird sich irgendwann vom Partner trennen.
⢠Vorwürfe und Machtkämpfe sind meist Versuche, sich selbst
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