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Die Bibel für Eilige

Titel: Die Bibel für Eilige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schorlemmer
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brennt sich ein.
    Aus dem Feuer heraus redet ER und erfüllt die Menschen, die SEIN WORT hören, mit dem Feuer SEINES Geistes. Es ist derselbe
     Gott, der dem Mathematiker und christlichen Mystiker Blaise Pascal erschienen ist. Er schrieb in seinem »Memorial« 1654:
     
    Von ungefähr zehneinhalb Uhr am Abend bis ungefähr eine
    halbe Stunde nach Mitternacht,
    Feuer.
    »Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs«
    nicht der Philosophen und Gelehrten.
    Gewißheit. Gewißheit. Empfindung. Freude. Friede.
    |242| Gott Jesu Christi.
    Deum meum et Deum vestrum. 1*
    »Dein Gott soll mein Gott sein.«
    Vergessen der Welt und aller Dinge, ausgenommen Gott.
    Er wird nur auf den Wegen gefunden, die im Evangelium
    gelehrt sind.
    Größe der menschlichen Seele.
    »Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, aber
    ich habe dich erkannt.«
    Freude, Freude, Freude, Tränen der Freude.
    Ich habe mich von ihm getrennt:
    Dereliquerunt me fontem aquae vivae. 2*
    »Mein Gott, wirst du mich verlassen?«
    Möge ich nicht ewig von ihm getrennt werden.
    »Dies ist das ewige Leben, dass sie dich erkennen,
    den einzigen, wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus
    Christus.«
    Ich habe mich von ihm getrennt; ich bin vor ihm geflohen,
    ich habe ihn verleugnet, gekreuzigt.
    Möge ich nie von ihm getrennt sein.
    Er wird nur auf den Wegen bewahrt, die im Evangelium
    gelehrt sind.
    Vollkommene, innige Entsagung.
    Vollkommene Unterwerfung unter Jesus Christus und
    unter meinen geistlichen Führer.
    Ewig in der Freude für einen Tag der Plage auf Erden.
    Non obliviscar sermones tuos. 3*
     
    Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott Saras, Rebekkas und Rahels, der Gott des Mose »auf dem Horeb/Sinai« |243| und der Gott des Jeschua »auf dem Berge« ist der, der das Feuer seines Geistes sendet, ein im Feuer geläutertes Wort, das
     in ferne Vergangenheit zurückweist, in der Gegenwart Beständigkeit verleiht und die Zukunft offen hält. Nichts soll von seiner
     Wahrheit weggenommen und nichts hinzugefügt werden. Weisung ist nicht tötende Moral – sie ist lebensstiftende Orientierung.
     Und sie bedarf der Einschärfung.
    Ein Schrei im Schilf
    Exodus 2,1–10
     
    Eine Rettungsgeschichte – wie man sie von anderen Gründer- und Herrschergestalten kennt: Sargon, Kyros, Romulus. Manche Motive
     sind multikulturell. Nicht wichtig ist, welche Geschichte ursprünglich ist; wichtig ist, wie Israel mit solch einem Motiv
     umgeht. Der künftige Retter Mose ist selber ein Geretteter. Am Anfang seines Lebens steht ein Schock: Ausgesetztsein. Dem
     Verdursten – im Wasser schwimmend – nahe. Dieses Kind im Körbchen gehört zu jenem Einwanderervölkchen in Ägypten, das wendig,
     tüchtig und gebärfreudig ist. Das Gastland hat Angst vor »Über fremdung « angesichts eines gewaltigen Geburtenüberschusses. Die Lösung soll organisierte Kindstötung sein: alle männlichen Nachkommen
     töten, die weiblichen leben lassen.
    Der Pharao wird gar maßlos, nachdem die beiden Hebammen Schiphra und Pua (Exodus 1,15ff.) sich geweigert hatten, die Neugeborenen
     zu töten; der Pharao befiehlt nun allen, alle männliche Nachkommenschaft der Hebräer in den Nil zu werfen. Er generalisiert
     sein Tötungsgebot:
alle
männliche Nachkommenschaft töten. Es ist der Wahn aller Despoten, die aus Angst handeln und anderen Lebensangst machen.
     
    |244| Da erwarten ein Levit und seine Frau ein Kind, mit Freude und Bangen zugleich. Wenn es ein Sohn wird … Und als er geboren
     wird, sah sie ihn und sah: »Er war gut«. Der Neugeborene ist ein Geschöpf und deshalb gut – in Anknüpfung an das Schöpfungswerk
     Gottes. Jedenfalls ist dieser Sohn nicht sichtbar behindert; später erst stellt sich bei Mose eine Sprachbehinderung ein (Geburtsfehler
     oder psycho-soziale Schädigung?). Die Frau, die Mutter, versteckt den Jungen, solang es geht. Dann setzt sie das Kind aus.
     Sie überlässt es seinem Schicksal, um es vor dem sicheren Tod zu schützen: Aussetzen als letzte Chance! Weggeben. Selber nichts
     mehr machen können. Sie baut einen Kasten – eine Arche im Kleinformat. Rettungsschiffchen. (Kästchen und Arche sind im Hebräischen
     dasselbe Wort.) Sie verpicht das Schilfrohr und füttert das Körbchen mit Lehm aus. Sie schließt das Kästchen von oben, damit
     sich nicht die Raubvögel von oben auf das Kind stürzen. (Die Geschichte nutzt die alte ägyptische Vorstellung, dass Götter
     auf Schiffen angereist kommen. Somit muss der Aberglaube der Ägypter dem

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