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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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ersten drei von uns zu machen; die kleinen Burschen da sind nur Beweis dafür, dass du dich an deine Leiden nicht erinnerst.
    Ich ließ meine Mutter los, und sie wich zurück. »Jafet, Moses«, sagte Mutter, »ich möchte euch Biff vorstellen. Ihr habt gehört, wie euer Vater und ich von unserer ältesten Enttäuschung gesprochen haben ... also, das ist er. Jetzt lauft und holt eure anderen Brüder. Ich mach uns was Leckeres.«
    Meine Brüder Sehern und Lucius brachten ihre Familien mit und gesellten sich zum Essen zu uns, dann lagen wir alle um den Tisch herum, während Mutter uns etwas Leckeres servierte. Ich bin mir nicht sicher, was es war. (Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich der älteste von drei Brüdern war, und mit den Pimpfen waren wir natürlich fünf, aber - verdammt noch eins - als ich Jafet und Moses kennen lernte, war ich zu alt, sie noch zu peinigen, und so haben sie ihre Pflicht als Brüder nie erfüllt. Sie waren eher wie - na ja - Haustiere.) »Mutter, ich habe dir aus dem Osten etwas mitgebracht«, sagte ich und lief hinaus zum Kamel, um es zu holen.
    »Was ist es?«
    »Es ist ein Zuchtmungo«, sagte ich und klopfte an den Käfig. Der kleine Racker versuchte, mir die Fingerkuppe abzubeißen.
    »Aber es ist nur einer.«
    »Tja, es waren zwei, aber einer ist entkommen. Sie greifen Schlangen an, die zehnmal so groß sind wie sie selbst.«
    »Sieht aus wie eine Ratte.«
    Ich sprach ganz leise, flüsterte verschwörerisch. »In Indien richten die Frauen sie so ab, dass sie wie Hüte auf ihren Köpfen sitzen. Sehr modisch. Natürlich ist die Masche noch nicht bis nach Galiläa vorgedrungen, aber in Antiochia geht keine Frau, die etwas auf sich hält, ohne einen Mungo auf dem Kopf mehr aus dem Haus.«
    »Tatsächlich?«, sagte Mutter und betrachtete den Mungo in neuem Licht. Sie nahm den Käfig und verstaute ihn sorgsam in einer Ecke, als enthielte er ein zerbrechliches Ei und nicht eine bösartige Miniatur ihrer selbst. »Also«, sagte Mutter, während sie ihren beiden Schwiegertöchtern und dem halben Dutzend Enkeln winkte, die in der Nähe des Tisches herumlungerten, »deine Brüder haben geheiratet und mir Enkel geschenkt.«
    »Ich freue mich für sie, Mutter.«
    Sehern und Lucius verbargen ihr Grinsen hinter einem Knust von Fladenbrot, wie sie es früher schon getan hatten, wenn Mutter mir die Hölle heiß machte.
    »Überall warst du an fremden Orten und hast doch nie ein Mädchen getroffen, mit dem du dich niederlassen wolltest?«
    »Nein, Mutter.«
    »Du könntest auch eine Nichtjüdin heiraten. Es würde mir das Herz brechen, aber weshalb haben die Stämme die Benjaminiter fast ausgerottet, wenn nicht, damit ein verzweifelter Junge eine Nichtjüdin heiraten konnte, wenn es denn sein muss? Keine Samariterin, aber - du weißt schon - irgendeine andere Nichtjüdin. Wenn es sein muss.«
    »Danke, Mutter, ich werde es mir merken.«
    Mutter tat, als sähe sie einen Fussel oder irgendwas an meinem Kragen, den sie aufsammelte, während sie sagte: »Dein Freund Josua hat also auch nicht geheiratet? Du hast von seiner kleinen Schwester Miriam gehört, oder?« Hier wurde ihre Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Hat angefangen, Männerkleider zu tragen und sich auf die Insel Lesbos abgesetzt.« Wieder ihr üblicher, herausfordernder Tonfall. »Das ist in Griechenland, wie du vielleicht weißt. Ihr Jungs wart auf euren Reisen wohl nicht in Griechenland, oder?«
    »Nein, Mutter. Ich muss jetzt wirklich los.«
    Ich wollte aufstehen, aber sie packte mich. »Es liegt daran, dass dein Vater einen griechischen Namen hat, nicht? Ich habe dir gesagt, Alphäus, ändere deinen Namen, aber du hast gesagt, du wärest stolz darauf. Na, ich hoffe nur, du bist auch jetzt noch stolz darauf. Was kommt als Nächstes? Dass Lucius hier anfängt, wie die anderen Römer Juden an Kreuze zu hängen?«
    »Ich bin kein Römer, Mutter«, sagte Lucius müde. »Viele gute Juden haben lateinische Namen.«
    »Nicht dass es etwas ändern würde, Mutter, aber was glaubst du eigentlich, woher die kleinen Griechen kommen?«
    Man musste meiner Mutter wohl zugute halten, dass sie kurz innehielt, um nachzudenken. Ich nutzte den Moment, um zu entkommen.
    »Nett, euch kennen gelernt zu haben.« Ich nickte meinen Verwandten zu, den alten und den neuen. »Ich komm noch mal vorbei, bevor ich gehe. Ich muss nach Josua sehen.« Und schon war ich zur Tür hinaus.
    Ich stieß die Tür zu Josuas Elternhaus auf, ohne auch nur anzuklopfen,

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