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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Jordan predigte. Sein Haar wuchs wild wie immer, und inzwischen hatte er einen Bart, der nicht minder außer Kontrolle schien. Er trug eine grobe Tunika, gegürtet mit einer Schärpe aus ungegerbtem Kamelleder. Eine Menge von gut fünfhundert Menschen stand in so heißer Sonne, dass man nach den Straßenschildern sehen musste, um sicherzugehen, dass man nicht versehentlich die Abfahrt zur Hölle genommen hatte.
    Auf die Entfernung konnten wir nicht sagen, was Johannes verkündete, doch als wir näher kamen, hörten wir ihn rufen:
    »Nein, ich bin es nicht. Ich bereite nur alles vor. Es wird einer nach mir kommen, und ich bin es nicht mal wert, sein Suspensorium zu tragen.«
    »Was ist ein Suspensorium?«, fragte Josua.
    »Die Essener haben so was«, sagte Bartholomäus. »Sie tragen es um ihre Männlichkeit, ganz eng, um ihren sündigen Drang zu beherrschen.«
    Dann entdeckte uns Johannes über die Menge hinweg (wir saßen auf den Kamelen). »Da!«, rief Johannes und zeigte herüber. »Ihr erinnert Euch, dass ich gesagt habe, es würde einer kommen. Nun, da ist er, genau da. Das ist kein Witz, da sitzt er auf dem Kamel. Der Linke. Seht das Lamm Gottes!«
    Die Menge drehte sich zu Josh und mir um, dann lachten sie höflich, als wollten sie sagen: Ja, klar, er kommt rein zufällig vorbei, wo wir gerade von ihm sprechen. Erkennen wir denn einen Blender nicht, wenn wir ihn sehen?
    Unruhig sah Josua sich um, dann grinste er verlegen - wie von einem Lamm nicht anders zu erwarten - zu den Leuten hinüber. Mit zusammengebissenen Zähnen fragte er: »Und ich soll also Johannes mein Suspensorium geben, oder was?«
    »Wink einfach und sag: >Geht mit Gott<«, sagte Bart.
    »Hier winken, da winken«, murmelte Josh hinter seinem Grinsen. »Geht mit Gott. Vielen, vielen Dank. Geht mit Gott. Nett, Euch kennen gelernt zu haben. Winken ... winken.«
    »Lauter. Josh. So können nur wir dich hören.«
    Josh wandte sich zu uns um, so dass die Menge sein Gesicht nicht sehen konnte. »Ich wusste gar nicht, dass ich ein Suspensorium brauche! Das hat mir keiner gesagt. Verdammt, Jungs.«
    So begann das Priesteramt des Josua bar Josef von Nazareth, Lamm Gottes.
    »Und wer ist der Große da?«, fragte Johannes, als wir an diesem Abend ums Feuer saßen. Die Nacht schlich über den Wüstenhimmel wie eine schwarze Katze mit phosphoreszierenden Schuppen. Bartholomäus wälzte sich mit seinen Hunden am Ufer des Flusses.
    »Das ist Bartholomäus«, sagte Josua. »Er ist Zyniker.«
    »Und seit über dreißig Jahren der Dorftrottel von Nazareth«, fügte ich hinzu. »Er hat seine Stellung aufgegeben, um mit Josua zu gehen.«
    »Er ist ein liederlicher Mensch und wird morgen früh als erstes getauft. Er stinkt. Noch ein paar Heuschrecken, Biff?«
    »Nein, danke, ich bin satt.« Ich starrte in meine Schale mit gerösteten Heuschrecken und Honig. Man sollte die Tiere in den Honig dippen, was angeblich süß und lecker schmeckte. Johannes aß nichts anderes.
    »Also, dieser Göttliche Funke, vor so langer Zeit, und ihr habt ihn gefunden?«
    »Er ist der Schlüssel zum Reich Gottes, Johannes«, sagte Josh.
    »Das habe ich im Osten gelernt. Ich soll unserem Volk vermitteln, dass Gott in uns allen ist. Wir sind alle Brüder im Göttlichen Funken. Ich weiß nur nicht, wie ich die Botschaft verbreiten soll.«
    »Na, vor allem kannst du es nicht als >Göttlichen Funken< bezeichnen. Die Leute würden es nicht verstehen. Dieses Ding ist in allen Menschen, es ist immer da, es ist ein Teil von Gott?«
    »Nicht von Gott, dem Schöpfer, meinem Vater, sondern von dem Teil Gottes, der Geist ist.«
    »Heiliger Geist«, sagte Johannes achselzuckend. »Nenn es Heiliger Geist. Die Leute begreifen, dass ein Geist im Menschen ist, und sie begreifen, dass er weiterlebt, und du musst sie nur glauben machen, dass das Gott ist.«
    »Perfekt«, sagte Josua lächelnd.
    »Also, dieser Heilige Geist«, sagte Johannes und biss eine Heuschrecke in der Mitte durch, »ist in allen Juden, aber nicht in Nichtjuden, stimmt's? Ich meine, was soll es sonst bringen, wenn das Reich Gottes gekommen ist?«
    »Dazu wollte ich gerade kommen«, sagte Josh.

    Johannes brauchte fast die ganze Nacht, bis er mit dem Umstand fertig wurde, dass Josua auch die Nichtjuden ins Reich Gottes lassen wollte, aber schließlich nahm es der Täufer hin, wenn er auch weiter nach Ausnahmen suchte.
    »Sogar liederliche Menschen?«
    »Sogar liederliche Menschen«, sagte Josua.
    »Ganz besonders liederliche Menschen«,

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