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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Muskeln an Rücken und Armen.
    »Alphäus«, rief Josua, »wird die Arbeit einfacher, wenn man erst weiß, wie es geht?«
    »Deine Lungen verkleben vom Steinstaub, die Augen werden trübe von der Sonne und den kleinen Splittern, die der Meißel aufwirft. Du steckst deine Lebenskraft in steinerne Bauten für Römer, die dir dein Geld in Form von Steuern nehmen, um damit Soldaten zu ernähren, die dein Volk an Kreuze nageln, weil es frei sein will. Dein Rücken bricht, die Knochen knarren, deine Frau schreit dich an, und deine Kinder quälen dich mit offenen, bettelnden Mäulern wie gierige, kleine Vögel im Nest. Jeden Abend gehst du so müde und fertig ins Bett, dass du betest, der Herr möge den Todesengel schicken, dass er dich im Schlaf holt, damit du keinen neuen Morgen mehr erlebst. Es hat auch seine Schattenseiten.«
    »Danke«, sagte Josua. Er sah mich an, zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »Ich jedenfalls bin aufgeregt«, sagte ich. »Ich bin bereit, den Stein zu metzen. Tritt zurück, Josh, mein Meißel brennt. Das ganze Leben liegt vor uns wie ein einziger Basar, und ich kann es kaum erwarten, all die Köstlichkeiten zu kosten, die es dort geben mag.«
    Josh neigte seinen Kopf wie ein verdutzter Hund. »Das habe ich der Antwort deines Vaters nicht entnommen.«
    »Das nennt man Sarkasmus, Josh.«
    »Sarkasmus?«
    »Es kommt vom griechischen sarkosmos. Auf die Lippen beißen. Es bedeutet, dass man nicht wirklich sagt, was man meint, die Leute aber verstehen, worauf man hinaus will. Ich habe es erfunden. Bartholomäus hat dem Kind einen Namen gegeben.«
    »Na, wenn der Dorftrottel dem Kind einen Namen gegeben hat, muss es wohl gut sein.«
    »Na also, du hast es begriffen.«
    »Was begriffen?«
    »Sarkasmus.«
    »Nein, es war mein Ernst.«
    »Sicher doch.«
    »Ist das Sarkasmus?«
    »Ironie, glaube ich.«
    »Wo ist der Unterschied?«
    »Ich habe nicht den leisesten Schimmer.«
    »Also bist du jetzt ironisch, ja?« 
    »Nein, ich weiß es wirklich nicht.«
    »Vielleicht solltest du den Idioten fragen.«
    »Jetzt hast du es begriffen.«
    »Was?«
    »Sarkasmus.«
    »Biff, bist du sicher, dass dich nicht der Teufel geschickt hat, um mich zu plagen?«
    »Könnte sein. Wie mache ich mich bisher? Fühlst du dich geplagt?«
    »Ja. Und meine Hand tut weh, weil Hammer und Meißel so schwer sind.« Er schlug mit seinem Holzhammer auf den Meißel ein und besprühte uns beide mit Steinsplittern.
    »Vielleicht hat Gott mich gesandt, um dich zu überreden, dass du Steinmetz wirst, damit du dich beeilst und bald Messias werden kannst.«
    Wieder hieb er auf den Meißel ein, dann spuckte und prustete er durch die fliegenden Splitter. »Ich weiß nicht, wie man Messias wird.«
    »Na und? Vor einer Woche wussten wir nicht, wie man Steinmetz wird, und jetzt? Es wird immer einfacher, sobald man weiß, wie es geht.«
    »Bist du jetzt wieder ironisch?«
    »Gott bewahre, hoffentlich nicht.«
    Zwei Monate dauerte es, bis wir den Griechen, der meinem Vater den Auftrag für dieses Haus erteilt hatte, zu sehen bekamen. Er war ein zarter, weichlich wirkender, kleiner Mann mit einer Robe, so weiß wie die eines levitischen Priesters, mit einer Bordüre aus ineinander verwobenen Rechtecken, die in Gold am Saum entlang verlief. Er traf mit einem Streitwagengespann ein, gefolgt von zwei laufenden Leibsklaven und einem halben
    Dutzend Wächtern, die wie Phönizier aussahen. Ich spreche von einem Gespann, weil er auf dem führenden Wagen mitfuhr und sie einen zweiten Streitwagen hinter sich herzogen, auf dem die drei Meter hohe Marmorstatue eines nackten Mannes stand. Der Grieche kletterte von seinem Wagen und ging direkt auf meinen Vater zu. Josua und ich mischten gerade eine Ladung Mörtel an, hielten inne und sahen auf.
    »Götzenbild«, sagte Josua.
    »Hab ich gesehen«, sagte ich. »Was Götzenbilder angeht, gefällt mir die Venus am Tor besser.«
    »Diese Staue ist nicht jüdisch«, sagte Josua.
    »Ganz bestimmt nicht jüdisch«, sagte ich. Die Männlichkeit der Statue war zwar mächtig, doch nicht beschnitten.
    »Alphäus«, sagte der Grieche. »Warum hast du den Boden der Turnhalle noch nicht fertig? Ich habe diese Statue mitgebracht, um sie dort aufzustellen, und statt einer Turnhalle ist da nur ein Loch im Boden.«
    »Ich habe Euch gesagt, dass dieser Boden ungeeignet ist. Ich kann auf Sand nicht bauen. Ich habe die Sklaven tief in den Sand graben lassen, bis sie auf Grundgestein gestoßen sind. Jetzt muss das Ganze erst mit Steinen

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