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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Arbeit wieder hier sein«, sagte Josua.
    »Ihr könnt hier bleiben«, sagte Maggie. »Ich kann allein gehen.«
    »Nein, wir müssen auch.« Josua breitete die Arme aus, und wir sahen die blutigen Handabdrücke, die der Mörder an seinem Hemd hinterlassen hatte. »Ich muss das waschen, bevor es jemand sieht.«
    »Kannst du es nicht einfach verschwinden lassen?«, fragte Maggie. »Es ist nur ein Fleck. Man sollte meinen, der Messias könnte einen Fleck entfernen.«
    »Sei nett«, sagte ich. »Er ist noch nicht so gut mit dem Messias-Zeug. Und schließlich war es dein eigener Onkel, der ...«
    Maggie sprang auf. »Aber ihr habt doch dieses alberne ...«
    »Hört auf!«, sagte Josua und hob seine Hand, als wollte er uns mit Schweigen besprenkeln. »Wäre Maggie nicht bei uns gewesen, wären wir vielleicht schon tot. Und wir sind nur so lange in Sicherheit, bis den Sikariern bewusst wird, dass es drei lebende Zeugen gibt.«
    Eine Stunde später war Maggie zu Hause und außer Gefahr, und Josua entstieg dem rituellen Bad draußen vor der Synagoge. (Viele von uns hatten diese Mikvehs vor der Haustür, und es gab Hunderte draußen vor dem Tempel in Jerusalem: steinerne Gruben mit Stufen, die von beiden Seiten ins Wasser führten, so dass man auf der einen Seite hineinsteigen, dann hindurchlaufen und auf der anderen wieder heraussteigen konnte, wenn die rituelle Reinigung beendet war. Nach dem Gesetz verlangte jeder Kontakt mit Blut eine Reinigung. Josua hielt es für eine gute Gelegenheit, dabei auch den Fleck aus dem Hemd zu schrubben.)
    »Kalt.« Josua zitterte und hüpfte von einem Fuß auf den anderen, als stünde er auf heißen Kohlen. »Arschkalt.«
    (Die Bäder hatten eine steinerne Überdachung, so dass sie nie dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt waren und sich entsprechend nie aufwärmten. Die Verdampfung in der trockenen Luft Galiläas kühlte das Wasser noch zusätzlich ab.)
    »Vielleicht solltest du mit zu mir nach Hause kommen. Meine Mutter dürfte inzwischen das Frühstücksfeuer angezündet haben. Da kannst du dich aufwärmen.«
    Er wrang seinen Hemdzipfel aus, und Wasser lief ihm an den Beinen herab. »Und wie willst du das hier erklären?«
    »Ach, du hast gesündigt und musstest dich dringend reinigen.«
    »Gesündigt? Im Morgengrauen? Welche Sünde könnte ich vor Morgengrauen begangen haben?«
    »Die Sünde des Onan?«, sagte ich.
    Josuas Augen wurden groß. »Hast du die Sünde Onans je begangen?«
    »Nein, aber ich freu mich schon darauf.«
    »Ich kann deiner Mutter nicht erzählen, ich hätte die Sünde Onans begangen. Ich habe es nicht getan.«
    »Du könntest, wenn du dich beeilst.«
    »Lieber erdulde ich die Kälte«, sagte Josua.
    Die gute, alte Sünde des Onan. Da werden doch Erinnerungen wach.
    Die Sünde des Onan. Den guten, alten Samen auf die Erde fallen lassen. Das Kamel knebeln. Den Esel rütteln. Den Pharisäer würgen. Onanismus, eine Sünde, für die Hunderte von Stunden der Übung nötig sind, bis man es richtig kann. Das zumindest sagte ich mir selbst. Gott ließ Onan sterben, weil er seinen Samen auf die Erde fallen ließ (Onans Samen, nicht den Gottes. Gottes Same entpuppte sich als mein bester Kumpel. Man stelle sich den Ärger vor, den man bekäme, wenn man ernstlich Gottes Samen vergeudete. Versuch das mal zu erklären.) Nach dem Gesetz musste man sich, wenn man Kontakt zu »nächtlichen Emissionen« hatte (was nicht das ist, was nachts aus deinem Auspuff kommt - damals gab es noch keine Autos), durch die Taufe läutern und man durfte erst am nächsten Tag wieder unter Menschen gehen. Im Alter von dreizehn Jahren verbrachte ich viel Zeit in und um unsere Mikveh, mied jedoch den einsamen Teil der Buße. Ich meine, es war ja nicht so, als würde es irgendwas nützen.
    Manch Morgen tropfte und bibberte ich noch vom Bad, wenn ich mich mit Josua auf dem Weg zur Arbeit traf.
    »Schon wieder deinen Samen auf die Erde fallen lassen?«, fragte er mich dann.
    »Kann man so sagen.«
    »Du bist unrein, weißt du das?«
    »Ja, ich werde schon ganz schrumpelig vom vielen Läutern.«
    »Du könntest es sein lassen.«
    »Hab ich versucht. Ich glaube, ich bin von einem Dämon besessen.«
    »Ich könnte dich heilen.«
    »Bloß nicht, Josh, ich hab schon genug Probleme damit, selbst Hand an mich zu legen.«
    »Du willst nicht, dass ich deinen Dämon vertreibe?«
    »Ich dachte, ich versuche erst mal, ihn aufzureiben.«
    »Ich könnte es den Schriftgelehrten sagen, und die würden dich steinigen

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