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Die Bibel nach Biff

Die Bibel nach Biff

Titel: Die Bibel nach Biff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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brennenden Busch oder so was erwartet. Tut mir Leid. Ehrlich.« Dann sagte ich zu Josh: »Ich bin mir nicht so sicher, ob du das ernst nehmen solltest, Josh. Reptilien stehen nicht eben im Ruf, Botschaften richtig zu verstehen. Wie zum Beispiel, na ja, also, diese Sache mit Adam und Eva.«
    »So eine Botschaft ist es nicht, Biff. Mein Vater hat nicht in Worten gesprochen, aber diese Botschaft ist so klar, als wäre seine Stimme vom Himmel herabgekommen.«
    »Ich wusste es.« Ich stand auf. »Und die Botschaft lautet?«
    »Sie ist in meinem Kopf. Als du ein paar Minuten fort warst, ist diese Eidechse an meinem Bein heraufgelaufen und hockte sich auf meine Hand. Mir wurde klar, dass mir mein Vater die Lösung zu unserem Problem gezeigt hat.«
    »Und die Botschaft lautet?«
    »Weißt du noch, als wir klein waren? Dieses Spiel, das wir mit den Eidechsen gespielt haben?«
    »Na klar. Aber wie lautet die Botschaft?«
    »Du weißt noch, wie ich sie wieder zum Leben erwecken konnte?«
    »Ein toller Trick, Josh. Aber um noch mal auf die Botschaft zurückzukommen ...«
    »Verstehst du nicht? Wenn der Soldat nicht tot wäre, hätte es keinen Mord gegeben. Wenn es keinen Mord gab, dann gibt es für die Römer keinen Grund, Josef etwas anzutun. Also müssen wir nur dafür sorgen, dass der Soldat nicht tot ist. Ganz einfach.«
    »Natürlich, ganz einfach.« Ich sah mir die Eidechse eine Minute lang an, betrachtete sie aus mehreren Blickwinkeln. Sie war bräunlich grün und schien ganz zufrieden dort auf Josuas Hand. »Frag ihn, was wir jetzt machen sollen.«
    6
     
    Als wir wieder nach Nazareth kamen, dachte ich, Josuas Mutter sei hysterisch vor Sorge. Doch im Gegenteil: Sie hatte Josuas Brüder und Schwestern vor dem Haus versammelt, hatte sie in Reih und Glied Aufstellung nehmen lassen und wusch ihnen Gesichter und Hände, als machte sie die Kinder für das Sabbatmahl bereit.
    »Josua, hilf mir mit den Kleinen. Wir gehen alle nach Sephoris.«
    Josua war erschrocken. »Tun wir?«
    »Das ganze Dorf will die Römer bitten, Josef freizulassen.«
    Es schien, als verstünde Jakobus von den Kindern als Einziger, was mit seinem Vater geschah. Tränen hatten Spuren auf seinen Wangen hinterlassen. Ich legte meinen Arm um seine Schultern. »Er kommt schon zurecht«, sagte ich und versuchte, fröhlich zu klingen. »Dein Vater ist stark. Sie müssten ihn tagelang foltern, bevor er den Geist aufgibt.« Ich lächelte ermutigend.
    Jakobus löste sich aus meiner Umarmung und lief weinend ins Haus. Maria sah mich wütend an. »Solltest du nicht bei deiner Familie sein?«
    Oh, mein gebrochenes Herz, mein gebeuteltes Ego. Obwohl Maria mittlerweile den Posten einer Notfall-Ersatzfrau eingenommen hatte, war ich doch ob ihres Missfallens schwer geknickt. Und dabei muss man sagen, dass ich mir während der ganzen schwierigen Zeit kein einziges Mal gewünscht hatte, Josef möge etwas zustoßen. Kein einziges Mal. Schließlich war ich nach wie vor zu jung, um eine Frau zu freien, und irgendein alter Mann würde sich Maria schnappen, bevor ich Gelegenheit bekäme, sie zu retten, falls Josef sterben sollte, bevor ich vierzehn wurde.
    »Geh doch und hol Maggie«, schlug Josua vor und wandte sich nur eine Sekunde lang von seiner Mission ab, das Gesicht seines Bruders Juda zu schrubben. »Ihre Familie wird mit uns gehen wollen.«
    »Klar«, sagte ich und rannte, so schnell ich konnte, zur Schmiede, in der Hoffnung auf Anerkennung meiner ersterwählten Zukünftigen.
    Als ich ankam, saß Maggie mit ihren Brüdern und Schwestern draußen vor der Werkstatt ihres Vaters. Sie sah noch genau so erschrocken aus wie in dem Moment, als der Mord geschehen war. Am liebsten hätte ich sie in den Arm genommen, um sie zu trösten.
    »Wir haben einen Plan«, sagte ich. »Ich meine, Josua hat einen Plan. Gehst du mit allen gemeinsam nach Sephoris?«
    »Die ganze Familie«, sagte sie. »Mein Vater hat extra Nägel für Josef geschmiedet. Sie sind doch Freunde.« Sie warf ihren Kopf in den Nacken und deutete auf den offenen Schuppen, in dem sich die Schmiede ihres Vaters befand. Zwei Männer arbeiteten am Feuer. »Lauf nur, Biff. Du und Josua, geht ihr schon vor. Wir kommen später nach.« Sie winkte, dass ich gehen sollte und schien mir etwas sagen zu wollen, was ich nicht verstand.
    »Was sagst du? Was? Was?«
    »Und wer ist dein Freund, Maggie?« Eine Männerstimme drüben beim Feuer. Ich sah hinüber und begriff plötzlich, was Maggie mir hatte sagen wollen.
    »Onkel

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