Die Bibel - Neues Leben
in deinen Mund gelegt! 10 Ich gebe dir die Vollmacht, vor Völkern und Königreichen zu reden. Manche von ihnen sollst du entwurzeln und einreißen, zerstören und vernichten; andere sollst du pflanzen und aufbauen.«
11 Dann fragte mich der HERR : »Jeremia, was siehst du?« Ich antwortete: »Ich sehe einen Mandelbaumzweig 3 .« 12 »Ja, das ist richtig«, sprach der HERR . »Er steht als Zeichen dafür, dass ich wache. Alles wird so geschehen, wie ich es ankündigen werde.« 13 Wiederum fragte mich der HERR : »Was siehst du?« Ich antwortete: »Ich sehe einen Topf mit kochendem Wasser, der von Norden her umkippt.« 14 Der HERR sprach: »Von Norden her wird Unheil kommen und über die Bewohner dieses Landes hereinbrechen. 15 Hör, was ich sage! Ich rufe die Heere der Reiche des Nordens nach Jerusalem. Sie werden ihre Throne ganz nahe an den Stadttoren aufstellen und die Stadtmauern stürmen. Auch gegen alle anderen Städte Judas werden sie vorrücken. 16 Dann werde ich endlich all das Böse richten, das mein Volk getan hat: Sie haben sich von mir abgewandt und anderen Göttern Opfergaben gebracht. Ja, sie beten Götter an, die sie selbst hergestellt haben. 17 Steh auf und zieh dich an. Dann geh hinaus und sag ihnen, was immer ich dir zu sagen befehle. Fürchte dich nicht vor ihnen – sonst sorge ich dafür, dass du tatsächlich Grund hast, vor ihnen Angst zu haben! 18 Du sollst wissen: Ich selbst mache dich stark wie eine uneinnehmbare Festung, wie eine eiserne Säule oder eine Mauer aus Bronzeplatten. Kein einziger von den Königen, Ministern, Priestern oder übrigen Einwohnern Judas wird sich gegen dich behaupten können. 19 Sie werden wohl gegen dich kämpfen, trotzdem werden sie dich nicht bezwingen. Denn ich bin mit dir, und ich werde dich beschützen.« So hat der HERR gesprochen.
2
Die Klage des HERRN gegen sein Volk 1 Der HERR schickte mir eine Botschaft. Er sprach: 2 »Geh und ruf allen Menschen in Jerusalem laut zu: ›So spricht der HERR : Ich denke daran, wie viel Zuneigung du mir in deiner Jugend gezeigt hast. Du hast mich geliebt, wie eine Braut ihren Bräutigam liebt. Du bist mir durch die Wüste gefolgt, durch das dürre Land. 3 Damals gehörte Israel nur mir allein, so wie die erste Frucht der Ernte mir gehört. Wer meinem Volk damals etwas zu Leide tat, wurde schuldig gesprochen und Unglück kam über ihn. Ich, der HERR , habe gesprochen.
4 Hört mein Wort, ihr Nachkommen Jakobs, ihr Sippen Israels: 5 So spricht der HERR : Was hatten eure Vorfahren an mir auszusetzen, dass sie sich von mir entfernten? Sie sind bedeutungslosen Göttern nachgelaufen und sind dadurch selbst bedeutungslos geworden. 6 Sie fragten nicht mehr nach mir, der ich sie doch aus Ägypten geführt habe! Dabei habe ich sie sicher durch die Wüste geleitet – durch eine Wüste voller Abgründe, durch ein Land der Dürre und der Dunkelheit, durch das niemand zu wandern wagt und wo kein Mensch wohnt. 7 Ich brachte euch in ein fruchtbares Land, damit ihr genießen solltet, was das Land Gutes hervorbringt. Aber kaum wart ihr dort angekommen, habt ihr mein Land geschändet und es zu einem Land gemacht, vor dem es mich ekelt. 8 Eure Priester haben sich nicht für mich interessiert, die Richter kannten mich überhaupt nicht! Die Führer des Volkes wollten nichts mehr mit mir zu tun haben, und die Propheten haben im Namen Baals geweissagt und sind Göttern nachgelaufen, die nicht in der Lage sind zu helfen. 9 Deshalb klage ich euch an. Ich werde nicht aufhören, euch eure Schuld vorzuhalten. Selbst mit euren Enkelkindern werde ich noch ins Gericht gehen! Ich, der HERR , habe gesprochen!
10 Fahrt doch über das Meer nach Zypern 4 und erkundigt euch dort; sendet Boten nach Kedar, dem Wüstenland, und forscht genau nach: Hat es so etwas jemals gegeben? 11 Hat ein Volk je seine Götter ausgetauscht? Und diese Götter sind nicht einmal Götter! Aber mein Volk hat seinen herrlichen Gott 5 gegen Götzen eingetauscht, die gar nicht in der Lage sind zu helfen.‹« 12 Der HERR spricht: »Ihr Himmel, entsetzt euch über solch ein Verhalten! Zittert und steht starr vor Staunen! 13 In zweifacher Hinsicht hat mein Volk gegen mich unrecht gehandelt: Mich, die Quelle des lebendigen Wassers, verlassen sie und graben sich stattdessen undichte Brunnen, die das Wasser nicht halten können.
Die Folgen der Sünde Israels 14 Ist Israel denn ein Knecht oder ist es gar als Sklave geboren? Wie konnte es geschehen, dass es als Beute genommen wurde? 15
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