Die Bibel - Neues Leben
sich auf den Weg und eilten vom Königspalast zum Tempel und setzten sich vor dem neuen Tor am Tempel des HERRN nieder, um Gericht über Jeremia zu halten. 11 Die Priester und Propheten trugen den führenden Männern und dem versammelten Volk ihre Anklage vor: »Dieser Mann hat die Todesstrafe verdient«, sagten sie. »Er hat gegen diese Stadt schlimme Prophezeiungen ausgesprochen – das habt ihr ja mit euren eigenen Ohren gehört.«
12 Da ergriff Jeremia das Wort und sagte zu den führenden Männern und zu dem versammelten Volk: »Der HERR hat mir den Auftrag gegeben, gegen diesen Tempel und gegen diese Stadt all jene Drohungen auszusprechen, die ihr gehört habt. 13 Ändert euren Lebensstil, lasst ab von euren bösen Taten und gehorcht den Geboten des HERRN , damit es ihm leid tut und er das Unheil, das er euch angedroht hat, nicht über euch hereinbrechen lässt. 14 Was allerdings mich betrifft – ich bin in eurer Gewalt: Ihr könnt mit mir machen, was ihr wollt. 15 Eins jedoch kann ich euch mit Sicherheit sagen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr das Blut eines Unschuldigen über diese Stadt und ihre Bewohner. Ich spreche tatsächlich im Auftrag des HERRN : Er hat mich gesandt, euch all diese Worte zu verkündigen.«
16 Da sagten die führenden Männer und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: »Wir dürfen diesen Mann nicht zum Tode verurteilen, denn er hat wirklich im Namen des HERRN , unseres Gottes, zu uns gesprochen.«
17 Daraufhin erhoben sich auch einige der Ältesten und sagten zu der ganzen Menschenmenge, die sich versammelt hatte: 18 »Micha aus Moreschet war Prophet zur Zeit der Regierung Hiskias, des Königs von Juda 38 . Er hat damals zum ganzen Volk von Juda Folgendes gesagt: ›So spricht der HERR , der Allmächtige: Zion soll zu Ackerland umgepflügt und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht werden, und auf dem Tempelberg wird Gestrüpp wuchern 39 .‹ 19 Haben nun etwa Hiskia, der König von Juda, und die Männer von Juda Micha deswegen getötet? Nein, Hiskia ist vielmehr vor dem HERRN erschrocken und hat ihn um Gnade angefleht. Daraufhin tat es dem HERRN leid, dass er ein solches Unheil über Juda angedroht hatte, und er ließ es nicht geschehen. Und wir sollen jetzt eine so große Schuld auf uns laden, indem wir Jeremia töten?«
20 Zur Zeit Jeremias weissagte aber noch ein anderer Mann als Prophet im Namen des HERRN . Er hieß Uria, kam aus Kirjat-Jearim und war der Sohn Schemajas. Er drohte mit denselben Worten wie Jeremia Unheil für Jerusalem und das ganze Land an. 21 Als König Jojakim, seine Offiziere und Minister davon hörten, beabsichtigten sie ihn zu töten. Uria erfuhr von der Verschwörung, bekam Angst und floh nach Ägypten. 22 König Jojakim sandte Elnatan, den Sohn Achbors, und noch einige andere Männer nach Ägypten, um ihn zu verhaften. 23 Diese Männer brachten Uria gefangen zurück zu König Jojakim. Der ließ Uria mit dem Schwert hinrichten und warf seine Leiche auf den Begräbnisplatz, auf dem sonst nur die Ärmsten des Volkes verscharrt werden.
24 Jeremia jedoch wurde nicht hingerichtet. Denn Ahikam, der Sohn Schafans, setzte sich für ihn ein und ließ es nicht zu, dass Jeremia der wütenden Menge ausgeliefert wurde, die ihn töten wollte.
27
Jeremia trägt ein Ochsenjoch 1 Die folgende Botschaft des HERRN erhielt Jeremia zu Beginn der Herrschaft von Zedekia 40 , dem Sohn Josias und König von Juda.
2 So sprach der HERR : »Mach dir aus Stricken und Stäben ein Joch und befestige es auf deinem Nacken. 3 Sende dann eine Botschaft an die Könige von Edom, Moab, Ammon, Tyrus und Sidon über ihre Abgesandten, die sich zurzeit bei König Zedekia in Jerusalem aufhalten. 4 Sie sollen ihren Herren Folgendes ausrichten: ›So spricht der HERR , der Allmächtige, der Gott Israels: 5 Durch meine große Kraft und meinen ausgestreckten Arm habe ich alles geschaffen, die Erde samt den Menschen und Tieren, die auf ihr leben. Und ich gebe diese Erde, wem ich will. 6 Jetzt habe ich alle diese Länder in die Gewalt meines Knechtes Nebukadnezar, des Königs von Babel, gegeben. Ich überließ ihm sogar die Tiere des Feldes, damit sie seine Diener seien. 7 Alle Völker sollen ihm, seinem Sohn und auch seinem Enkel dienen müssen, bis auch für sein Reich das Ende gekommen ist. Dann werden mächtige Völker und gewaltige Könige heranziehen und sich das babylonische Reich unterwerfen. 8 Das Volk aber und das Reich, das sich nicht dem babylonischen König Nebukadnezar
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