Die Bibel - Neues Leben
Judäa mitzugehen. »Geh doch nach Judäa, damit deine Jünger deine Wunder sehen können, die du tust!«, spotteten sie. 4 »Wenn du dich so versteckst, wirst du nie bekannt werden! Falls du wirklich so wunderbare Dinge tun kannst, dann beweise es vor aller Welt!« 5 Denn selbst seine Brüder glaubten nicht an ihn.
6 Jesus erwiderte: »Für mich ist der richtige Zeitpunkt noch nicht da; aber ihr könnt jederzeit gehen. 7 Euch kann die Welt nicht hassen. Mich dagegen hasst sie, weil ich sage, dass ihre Taten böse sind. 8 Geht ihr nur hinauf zum Fest. Ich bin noch 30 nicht so weit, zu diesem Fest zu gehen, weil meine Zeit noch nicht gekommen ist.« 9 Und Jesus blieb in Galiläa.
Jesus lehrt öffentlich im Tempel 10 Doch nachdem seine Brüder zum Fest aufgebrochen waren, folgte ihnen Jesus, allerdings heimlich und ohne öffentliches Aufsehen zu erregen. 11 Die führenden Männer des jüdischen Volkes ließen ihn suchen und fragten überall nach ihm. 12 Die Menschen sprachen untereinander heimlich über ihn. Ein paar sagten: »Er ist ein guter Mensch«, andere meinten: »Er ist nichts als ein Betrüger, der die Leute verführt.« 13 Aber keiner hatte den Mut, in aller Öffentlichkeit für ihn einzutreten, weil sie den Konflikt mit den führenden Juden scheuten.
14 Als das Fest zur Hälfte vorüber war, ging Jesus zum Tempel hinauf und begann zu lehren. 15 Die Juden waren zutiefst erstaunt, als sie ihn hörten. »Woher weiß er das alles, er hat doch die Schrift nicht studiert wie wir?«, fragten sie.
16 Da sagte Jesus zu ihnen: »Ich lehre nicht meine eigenen Gedanken, sondern die Gedanken Gottes, der mich gesandt hat. 17 Wer den Willen Gottes tun will, wird erkennen, ob meine Lehre von Gott kommt oder ob ich aus mir selbst heraus rede. 18 Wer nur seine eigenen Anschauungen vertritt, sucht Anerkennung für sich selbst. Wer aber den ehren will, der ihn gesandt hat, der ist glaubwürdig und ohne falsche Absichten. 19 Keiner von euch gehorcht dem Gesetz, das Mose euch gab, ja ihr versucht sogar, mich zu töten! Mit welchem Recht?«
20 Die Menge erwiderte: »Du bist ja von einem Dämon besessen! Wer will dich töten?«
21 Jesus erwiderte: »Eine einzige Tat habe ich am Sabbat getan, an der ihr Anstoß nehmt. 31 22 Aber auch ihr arbeitet am Sabbat, wenn ihr einen Menschen an diesem Tag beschneidet, weil Mose euch das Gesetz der Beschneidung gab. Dabei ist der Brauch der Beschneidung älter als das mosaische Gesetz; er geht auf die Stammväter zurück. 23 Denn wenn der vorgeschriebene Zeitpunkt für die Beschneidung eurer Söhne auf einen Sabbat fällt, dann vollzieht ihr die Beschneidung, um das mosaische Gesetz nicht zu brechen. Warum also empört ihr euch und verurteilt mich? Weil ich einen Menschen am Sabbat geheilt habe? 24 Denkt darüber nach und richtet nicht nach dem äußeren Schein, sondern richtet gerecht!«
Ist Jesus der Messias?
25 Einige Leute aus Jerusalem sagten zueinander: »Ist das nicht der Mann, den sie umbringen wollen? 26 Da lehrt er hier in aller Öffentlichkeit, und sie schweigen dazu. Haben sie etwa erkannt, dass er wirklich der Christus ist? 27 Aber wie könnte das sein? Wir wissen doch, woher dieser Mann stammt. Wenn der Christus kommt, wird er einfach da sein, ohne dass jemand weiß, woher er kommt.«
28 Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: »Ja, ihr denkt, ihr kennt mich und wisst, woher ich komme. Doch ich komme nicht in meinem eigenen Auftrag, sondern im Namen dessen, der mich gesandt hat. Doch den kennt ihr nicht. 29 Ich aber kenne ihn, denn ich komme von ihm, und er hat mich gesandt.« 30 Da wollten sie ihn verhaften lassen, aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Zeit war noch nicht gekommen.
31 Viele von den Menschen im Tempel glaubten an ihn. »Denn«, so sagten sie, »würde man von Christus mehr Wunder erwarten, als dieser Mann sie getan hat?«
32 Als die Pharisäer diese und ähnliche Äußerungen der Leute hörten, schickten sie und die obersten Priester Männer der Tempelwache aus, um Jesus verhaften zu lassen. 33 Doch Jesus sagte zu ihnen: »Ich werde nur noch kurze Zeit hier sein. Dann werde ich zu dem zurückkehren, der mich gesandt hat. 34 Ihr werdet nach mir suchen, doch ihr werdet mich nicht finden. Und ihr werdet nicht dorthin kommen können, wo ich dann bin.«
35 Diese Aussage irritierte die Juden. »Wo will er hingehen, sodass wir ihn nicht finden können?«, fragten sie. »Will er etwa das Land verlassen und zu den Juden in anderen Ländern gehen, ja
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