Die Bibel - Neues Leben
vielleicht sogar zu den Heiden? 36 Was meint er mit den Worten: ›Ihr werdet nach mir suchen, doch ihr werdet mich nicht finden‹, oder ›Ihr werdet nicht dorthin kommen können, wo ich dann bin‹?«
Jesus verspricht lebendiges Wasser 37 Am letzten Tag, dem Höhepunkt des Festes, stellte Jesus sich hin und rief der Menge zu: »Wenn jemand Durst hat, soll er zu mir kommen und trinken! 38 Wer an mich glaubt, aus dessen Innerem werden Ströme lebendigen Wassers fließen, wie es in der Schrift heißt.« 32 39 Mit dem »lebendigen Wasser« meinte er den Geist, der jedem zuteil werden sollte, der an ihn glaubte. Aber der Geist war noch nicht gekommen, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
Spaltung und Unglauben 40 Als die Menge das hörte, meinten einige: »Bestimmt ist dieser Mann der Prophet.« 33 41 Andere sagten: »Er ist der Christus.« Wieder andere wandten dagegen ein: »Das kann nicht sein! Oder kommt der Christus etwa aus Galiläa? 42 In der Schrift steht, dass der Messias aus dem königlichen Geschlecht Davids geboren wird, und zwar in Bethlehem, dem Dorf, in dem David geboren wurde.« 34 43 So war die Menge unterschiedlicher Meinung über ihn. 44 Und einige wollten ihn verhaften lassen, aber niemand legte Hand an ihn.
45 Die Männer der Tempelwache, die ausgeschickt worden waren, um ihn zu verhaften, kehrten unverrichteter Dinge zu den obersten Priestern und Pharisäern zurück. »Warum habt ihr ihn nicht hergebracht?«, wollten diese wissen.
46 »Noch nie haben wir einen Menschen so sprechen hören!«, antworteten die Männer.
47 »Habt ihr euch etwa auch von ihm in die Irre führen lassen?«, spotteten die Pharisäer. 48 »Glaubt auch nur ein Einziger der oberen Priester oder Pharisäer an ihn? 49 Aber nur dieses Volk, diese Menschen, die das Gesetz nicht kennen, diese Menschen, die verflucht sind!«
50 Da sagte Nikodemus, der selbst Pharisäer war und Jesus einmal aufgesucht hatte: 51 »Entspricht es etwa unserem Gesetz, einen Mann zu verurteilen, ehe man ihn angehört und erkannt hat, ob er schuldig ist ?«
52 Sie erwiderten: »Stammst du etwa auch aus Galiläa? Forsche doch in der Schrift nach, dann wirst du es selbst sehen: Aus Galiläa kommt kein Prophet!«
53 Da 35 trennten sie sich und jeder ging nach Hause.
8
Eine Frau wird beim Ehebruch ertappt 1 Jesus ging zum Ölberg zurück, 2 doch schon früh am Morgen war er wieder im Tempel. Bald hatte sich eine Menschenmenge um ihn versammelt, und er setzte sich und unterwies sie. 3 Während er sprach, brachten die Gesetzeslehrer und Pharisäer eine Frau herein, die sie beim Ehebruch ertappt hatten. Sie stellten sie in die Mitte.
4 »Meister«, sagten sie zu Jesus, »diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. 5 Nach dem Gesetz Moses muss sie gesteinigt werden. Was sagst du dazu?«
6 Damit wollten sie ihn zu einer Aussage verleiten, die sie gegen ihn verwenden konnten. Doch Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger in den Staub. 7 Aber sie ließen nicht locker und verlangten eine Antwort. Schließlich richtete er sich auf und sagte: »Wer von euch ohne Sünde ist, der soll den ersten Stein auf sie werfen!« 8 Damit bückte er sich wieder und schrieb weiter in den Staub.
9 Als die Ankläger das hörten, machten sie sich einer nach dem anderen davon, die Ältesten zuerst. Schließlich war Jesus allein mit der Frau, die noch immer an der gleichen Stelle in der Mitte stand. 10 Da richtete Jesus sich wieder auf und sagte zu ihr: »Wo sind sie? Hat dich keiner von ihnen verurteilt?«
11 »Niemand, Herr«, antwortete sie.
»Dann verurteile ich dich auch nicht«, erklärte Jesus. »Geh und sündige nicht mehr.«
Jesus, das Licht der Welt 12 Jesus sagte zu den Leuten: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt.«
13 Die Pharisäer erwiderten: »Du bist dein eigener Zeuge. Deine Worte sind nicht glaubwürdig!«
14 Jesus antwortete: »Was ich über mich gesagt habe, ist wahr, auch wenn ich damit für mich selbst spreche. Denn ich weiß, wo ich herkomme und wo ich hingehe, während ihr das nicht von mir wisst. 15 Ihr verurteilt mich nach menschlichen Maßstäben, ich dagegen verurteile niemanden. 16 Wenn ich euch aber verurteilen würde, wäre mein Urteil wahr, denn ich handle nicht allein – der Vater, der mich gesandt hat, ist mit mir. 17 Euer eigenes Gesetz sagt: Wenn zwei Personen etwas übereinstimmend bezeugen, gilt ihre
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