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Die Blackcollar-Elite

Titel: Die Blackcollar-Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
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Soziologie gefördert worden, bis er zu einem meisterhaften Manipulator menschlicher Gefühle geworden war.
Und die Menge reagierte auf ihn. Der Lärm im Hintergrund nahm wieder zu - doch jetzt bestand er nicht aus frustrierten Gesprächen. Die Geräusche waren tierisch, voll Hass und Gewalt. In einer Ecke hatte ein Singsang eingesetzt: »Brennt es nieder! Brennt es nieder! Brennt es nieder!« Immer mehr Leute griffen ihn auf, und innerhalb von Sekunden erbebte das Gebäude unter zornigem Getrampel.
An dem Tisch vor Durbin griff ein dunkelhaariger Jugendlicher verstohlen in die Tasche. Durbin schob sich unbemerkt hinter ihn, und als der Teenager die Hand herauszog, versetzte ihm Durbin einen genau gezielten Nackenschlag. Der Junge brach bewusstlos über dem Tisch zusammen, und Durbin hob den Gegenstand auf, der dem anderen aus der Hand gefallen war. Es war ein winziger Kommunikator.
Befriedigt lächelnd steckte ihn Durbin dem Bewusstlosen wieder in die Tasche. Er hatte seit Langem vermutet, dass der Junge ein Informant des Sicherheitsdienstes war - aus diesem Grund hatte er sich auch in seine Nähe gesetzt. Die Kollies durften nicht einmal andeutungsweise erfahren, was sich in den nächsten Augenblicken abspielen würde.
Die Menge setzte sich unerwartet in Bewegung und strömte wie von einem Sturm getrieben zum Seitenausgang hinaus. Durbin brachte sich an der Leeseite des Tisches in Sicherheit und sah gerade noch, wie Henrikson das Gebäude an der Spitze des Mobs verließ. Er schloss sich der Menge an und merkte plötzlich, dass er sich ausschließlich auf den Handlanger der Kollies konzentriert und deshalb den abschließenden Höhepunkt von Henriksons Rede verpasst hatte. Er bedauerte es sehr, denn darauf hatte er sich gefreut.
Draußen wandte sich die Menge scharf nach rechts. Zwei Häuserblocks vor ihnen ragte das Südtor der Nabe empor. Durbin lief am Rand des Mobs entlang, bis er die Mitte der Gruppe erreicht hatte, wo er notfalls als zusätzlicher Führer eingreifen konnte.
»Halt!«, dröhnte vor ihnen eine Stimme - einer der Torwächter mit einem Megafon. »Wir befehlen Ihnen, sich zu zerstreuen!«
Als Antwort drehte sich Henrikson halb um, brüllte etwas, das Durbin nicht verstand, und rannte doppelt so schnell weiter. Von den Wächtern an der Außenseite zuckten Lichtstrahlen auf und glitten über die erste Reihe. Die Waffen waren offenbar schwach eingestellt - sie verursachten Brandwunden, töteten aber nicht -, und die Menge zögerte eine Sekunde lang, als sich Schmerzensschreie in das Wutgebrüll mischten. Doch Henrikson behielt sein Tempo bei.
Seine helle Stimme rief, und die Menge strömte weiter. Die beiden Wächter stellten ihre Laser neu ein, während sie sich zurückzogen. Hinter ihnen ging das Tor auf, als sie die Waffen zu einem zweiten Schuss hoben - der vermutlich tödlich war und den wahrscheinlich nicht einmal Henriksons verborgener Flexarmor abhalten konnte.
Der Schuss fiel nie. Die Köpfe der beiden Wächter kippten nach hinten, und dann brachen die Männer zusammen. Der Posten an der Innenseite des Tores starrte sie einen Herzschlag lang verständnislos an, bevor ihn O'Haras versteckte Scharfschützen ebenfalls fällten. Und das Tor stand immer noch offen.
Mit einem triumphierenden Schrei führte Henrikson die Menge durch die Mauer. Einige Teenager blieben stehen und holten sich die Waffen der erschossenen Wächter. Als Sekunden später eine Wagenladung mit Sicherheitsmännern um eine Ecke schleuderte, wurde sie, bevor sie reagieren konnte, überrumpelt und von Laserstrahlen zerfetzt. Das brachte weitere acht Waffen ein, und die Luft war bald von Laserfeuer erfüllt, als die Aufrührer ihre Wut an den umgebenden Gebäuden ausließen. Wieder rief und deutete Henrikson, und die Menge setzte sich neuerlich in Richtung auf das Geschäfts- und Regierungsviertel der Nabe in Bewegung.
Weil Durbin nach einem Angriff des Sicherheitsdienstes auf ihre Nachhut Ausschau hielt, sah er die drei Fahrzeuge - ein Taxi, einen Privatwagen und einen Kastenwagen -, die aus dem offenen Tor hinter ihm glitten. Phase eins erledigt, dachte er und hakte im Geist einen Punkt auf der Checkliste ab. Jetzt kam Phase zwei, in der sie den Köder spielten: sie mussten den Gegenschlag der Kollies auf sich ziehen. Er erschauerte leicht, während er hinter der Menge hereilte, sich dabei aber immer wieder wachsam umsah.

Galway erhielt den Bericht, während er zum Gebäude des Sicherheitsdienstes unterwegs war. »Wie viele

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