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Die blaue Sonne der Paksi

Die blaue Sonne der Paksi

Titel: Die blaue Sonne der Paksi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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Kisa, der etwas erhöht stand. In ununterbrochener Kette traten andere Pak zu ihm, besprachen etwas und entfernten sich wieder. An diesem sinnfälligen Vorgang erkannte Raja, welche ungeheure Zahl von Verbindungen Kisa unterhielt und welche gewaltige Arbeit er schon vom Hof des Iskatoksi aus geleistet haben mußte, wo er doch häufig den halben Tag mit ihr zusammen gewesen war und in scheinbarer Ruhe alle möglichen Fragen diskutiert hatte. Denn das Rebellenheer, das sich jetzt hier und an anderen Treffpunkten versammelte, konnte ja wieder nur ein Teil der Aufstandsbewegung sein; in den Siedlungen der Paksi in den Bergmassiven der Wüste würden sich ähnliche Mobilisierungen abspielen, dort selbstverständlich illegal. Auch sie mußten koordiniert werden, und das bei diesem primitiven Stand der Kommunikation!
    Kisa begrüßte sie. „Weißt du, wer das ist, der dich hergebracht hat?“ fragte er.
    Raja betrachtete den Pak genauer, aber sie konnte nichts Besonderes entdecken.
    „Es ist Oki, der euch zuerst gefunden hat“, sagte Kisa.
    Tatsächlich, jetzt bemerkte Raja die fehlende Hand und den Flicken, der ihnen den ersten entscheidenden Aufschluß gegeben hatte.
    „Du bringst wichtige Neuigkeiten?“ fragte Kisa.
    Raja konzentrierte sich. Natürlich, Kisas Zeit war jetzt sehr bemessen. „Wir müßten sie allein besprechen“, sagte sie.
    Kisa machte eine Handbewegung, und um sie herum bildete sich ein leerer Kreis.
    „Das Heer des Iskatoksi ist umgekehrt und marschiert in Richtung Süden“, berichtete Raja.
    „Er ist nicht über die Kolonie hergefallen?“ fragte Kisa erstaunt.
    „Zwischen den Salzseen und dem Gebirge“, erklärte Raja, „haben sich weitere Salzsümpfe gebildet, er konnte sie mit dem Heer nicht überwinden.“
    Kisa machte eine Gebärde der Bewunderung, die wohl ausdrücken sollte, daß er ahnte, die Sümpfe seien nicht von allein entstanden. „Das ändert vieles“, sagte er dann, und diesmal drückten seine Gesten Sorge aus. „Wo sind sie jetzt? Können wir vor ihnen den Hof erreichen?“
    „Kaum“, sagte Raja, die sich die Karte vergegenwärtigte und übrigens die gleiche Überlegung auch schon angestellt hatte. „Ich glaube auch gar nicht, daß er zum Hof zurückkehrt“, fuhr sie fort, „das ist nämlich nicht die einzige Neuigkeit, die ich mitgebracht habe.“
    „Sondern?“ fragte Kisa.
    Plötzlich waren Raja die letzten Ereignisse unangenehm. Es war peinlich, zuzugeben, daß den Menschen so etwas unterlaufen konnte wie Itos Verrat, noch dazu, wo Kisa und auch der Götterbote vor Ito gewarnt hatten.
    „Er marschiert jetzt in Richtung auf unser Raumschiff, aber ich nehme an, er wird kurz vorher abbiegen in Richtung auf die Götterburg.“
    „Wieso?“
    „Ito ist nicht bei euch erschienen?“ fragte Raja dagegen.
    „Ito, nein. Ito!“ Kisa war äußerst beunruhigt.
    „Wir haben das verlorene Wort gefunden. Ito hat durch Zufall alles erfahren und uns verlassen. Wir nehmen an, er wird den Iskatoksi aufsuchen, und der wird zur Götterburg marschieren, um sie selbst zu betreten.“
    „Das verlorene Wort – das gibt es wirklich?“
    „Ja, es ist nur kein Wort in eigentlichem Sinne, sondern ein Zeichen mit einem solchen Gerät hier.“ Sie zeigte auf ihren Strahler.
    „Dann gib mir das Gerät und sage mir das Zeichen!“ forderte Kisa.
    Raja schüttelte den Kopf. Es lag ihr daran, Kisa verständlich zu machen, daß die Zeit für die Paksi noch nicht gekommen sei. Aber wie sollte sie ihm verständlich machen, daß jeder Paksi und überhaupt jeder Angehörige einer Klassengesellschaft in dieser Kuppel mit ihrem anscheinend unbegrenzten Wunscherfüllungs- und Anpassungsmechanismus sich selbst verlieren würde? Sie mußte, um die Wahrheit zu sagen, lügen, das heißt, sie mußte in der Begriffswelt bleiben, die Kisa zugänglich und verständlich war.
    „Wir haben mit den alten Göttern gesprochen“, sagte sie. „Selbst wir haben sie nicht völlig verstanden, aber soviel wurde klar: Es ist zu eurem Schutz, wenn sie euch nicht zu sich lassen. Erst wenn ihr so weit seid, daß ihr selbst solche Geräte bauen könnt“, sie wies erneut auf den Strahler, „erst dann ist eure Zeit gekommen.“
    „Und wenn Iskatoksi zu ihnen geht?“ fragte Kisa.
    „Wird er vernichtet.“
    Kisa dachte lange nach, ging auf und ab, und Raja entnahm seinen Bewegungen, daß sich etwas in ihm veränderte. Dann blieb er stehen.
    „Gib mir trotzdem das Gerät und das Zeichen!“ befahl er, diesmal hatte

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